Die Geschichte des Flughafens Tegels begann 1930 als Eröffnung des Raketenschießplatzes, die von namhaften Wissenschaftlern, wie zum Beispiel Werner von Braun, vorgenommen wurde.
Die eher untergeordnete Bedeutung änderte sich nach dem Krieg 1948, als die damaligen Alliierten die bis dahin längste Start -und Landebahn Europas mit 2.400 m Länge in nur zwei Monaten während der Berlin-Blockade entstehen ließen. Als erstes landete eine 4-motorige “DC-4 Skymaster”.
1960 wurde der zivile Luftverkehr aufgenommen. Noch im gleichen Jahr begannen Trainingsflüge mit Strahlturbinen-Maschinen des legendären Typs “CARAVELLE”. Am 24. April 1960 folgte die erste planmäßige Landung einer Carevelle aus Paris, die einen aus heutiger Sicht unvorstellbaren Lärm bei Starts und Landungen erzeugte. Damit wurde ein neues Kapitel der zivilen Luftfahrt eingeleitet.
1970 begann die erste Baustufe zum Ausbau des Flughafen Tegel Süd. Es sollte ein sechseckiger Abfertigungskomplex mit westlicher Randbebauung entstehen, der erst 1974 fertig gestellt wurde. Schon 1973 gab es die Übergabe der auf 3.000 m verlängerten nördlichen Start- und Landebahn. 1978 zog die Verwaltung der Berliner Flughafen Gesellschaft von Tempelhof nach Tegel in das neue Verwaltungsgebäude.
Nach dem Fall der Mauer landete 1990 das erste Lufthansa-Flugzeug nach 1945 in Berlin. Am 24. Oktober 1990 landete, aus der Schweiz kommend, eine DC-3 der Swissair als erste nichtalliierte Luftverkehrsgesellschaft.
Der erste gemeinsame Berlin-Flugplan für Schönefeld, Tegel und Tempelhof wurde 1991 erstellt. Die “Pan Am” stellte die innerdeutschen Flüge im gleichen Jahr ein und meldete später Konkurs an , was die Berliner sehr bedauerten, da sie mit dieser Fluggesellschaft ihre ersten Urlaubsflüge machten. Die Berliner Fluggesellschaft übernahm am 1. Juli 1991 die baulichen und technischen Anlagen sowie Dienste der Alliierten.
Die “American Airlines” nahm Mitte 1992 Nonstop-Verbindungen zwischen Berlin und Chicago auf und leitete damit ein neues Zeitalter für den Berliner Flugverkehr ein. Die Berliner Flugplätze gewannen zunehmend an Bedeutung.
1993 trat ein Flugverbot für laute Flugzeuge in Kraft. Schon seit längerem galt in Tegel eine Nachtflugbeschränkung in der Zeit von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr.
1994 begann mit einer Vollsperrung die Grundsanierung der 3.023 m langen Start- und Landebahn Nord. Später wurden umfangreiche Renovierungs- und Umbaumaßnahmen im Flugsteigring vorgenommen, die bis heute nicht abgeschlossen sind.
Am 15. Dezember 2000 konnte der zehnmillionste Passagier des Flughafens Berlin-Tegel in diesem Jahr begrüßt werden. Aktuell sind es wesentlich mehr. Damit dürfte auch gleichzeitig die Kapazitätsgrenze auf dem Berliner Flughafen Tegel erreicht worden sein. Jeder, der schon einmal vom Dach des Flughafengebäudes die Aktivitäten auf dem Vorfeld längere Zeit beobachtet hat, muss zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen, dass der Ausbau von Schönefeld zwingend erforderlich ist. Die ursprüngliche Eröffnung sollte 2013 sein. Die Fertigstellung des Flugplatzes wird aber voraussichtlich erst in 2017 erfolgen, – also mit 4-jähriger Verspätung.