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Lockheed C-130 Hercules

weit verbreitetes militärisches Transportflugzeug der USA

Die Lockheed C-130 Hercules des US-amerikanischen Herstellers Lockheed Corporation ist ein militärisches Transportflugzeug mit vier Turboprop-Triebwerken. Mit seinen Weiterentwicklungen ist der Schulterdecker nach mehr als 60 Jahren in Produktion eines der am längsten gebauten Flugzeuge der Welt. Die zivile Variante des Flugzeugs wird als Lockheed L-100 Hercules bezeichnet.

 

Die Lockheed C-130 Hercules ist eines der vielseitigsten militärischen Transportflugzeuge und seit der Indienststellung das am weitesten verbreitete. Die Entwicklung der Lockheed C-130 begann 1951, der Erstflug des Prototyps fand im August 1954 statt und die ersten Serienmaschinen wurden 1956 ausgeliefert. Seitdem wurden mehr als 40 Versionen entwickelt, die in rund 70 Ländern im Einsatz sind. Über 2.200 Flugzeuge sollen gebaut worden sein.

Der Schulterdecker wird von 4 Propellertriebwerken angetrieben, die das Transportflugzeug mit über 20 Tonnen Zuladung abheben läßt. Das Flugzeug hat STOL-Eigenschaften und kann so auf kurzen und z.T. unbefestigten Pisten operieren.

Länge:29,79 m
Spannweite:40,41 m
Höhe:11,84 m
Frachtraumlänge:16,90 m
.19,89 m incl. Rampe
Frachtraumbreite:3,12 m
Frachtraumhöhe:2,74 m
Frachtraumfläche:52,7 m²
Frachtraumvolumen:128,9 m³
Flügelfläche:162,12 m²
Flügelstreckung:10.07
Tragflächenbelastung:490 kg/m² max.
Leergewicht:34.275 kg
Startmasse70.300 kg
Landemasse:ca. 58.950 kg
Maximale Zuladung:21.625 kg
Ladung:92 Soldate oder
.72 Fallschirmspringer oder
.74 Tragbahren
Antrieb:4 x Rolls-Royce Allison AE-2100 D3
Art:Propellerturbinen (Turboprops)
Leistung:4 x 3.425 kW
Propellerje 6, verstellbar, aus Verbundwerkstoff
Propellerdurchmesser:4,11 m
Höchstgeschwindigkeit:670 km/h
Marschgeschwindigkeit:625 km/h (wirtschaftl.)
Dienstgipfelhöhe9.535 m
Maximale Steigrate:10,6 m/s
Flugreichweite:ca. 2.600 km (bei maximaler Zuladung) 
.5.250 km mit 18.000 kg Beladung
Startstrecke:1.433 m über 15 m Hindernis
Landestrecke:775 m über 15 m Hindernis
Besatzung:2 Mann + Lademeister
Bewaffnung:keine

Vorteil der Hercules:

 

Sie kann sehr lange, sehr tief und sehr langsam fliegen; außerdem kommt sie ohne befestigte Landebahnen aus.

 

Verwendung allgemein:

 

Man benutzt C-130 Hercules zur Unterstützung und zum Absetzen von Spezialeinheiten, zur Feuerunterstützung, Luftbetankung, Brandbekämpfung, zur elektronischen und psychologischen Kriegsführung, für Such- und Rettungseinsätze (SAR), für Überwachungsaufgaben, zur Bergung von Satelliten und auch als Hurrikane-Flieger.

 

Das Transportflugzeug C-130 K „Hercules“ diente in Europa in erster Linie der Anschlußversorgung und zur Personalrotation (u.a. Auslandsmissionen mit Schwerpunkt: Kosovo).

Die Hercules im Einsatz: (Beispiele)

 

Sie wird von der US Luftwaffe bereits seit dem Vietnam-Krieg eingesetzt. Damals sogar als Bomber ! Hercules Transporter warfen Spezialbomben ab, um so in den Regenwald Hubschrauberlandeplätze zu sprengen. Seither ist sie weltweit an fast jedem Krisenherd anzutreffen.

 

Während der Operation “Desert Storm” im Irak flogen C-130 über 500 Einsätze pro Tag und brachten die Truppen tief in das Landesinnere hinein.

Bilder israelischer Hercules gingen 1976 um die Welt, als sie die erfolgreiche Geiselbefreiung in Entebbe ermöglichten.

Für Geiselbefreiungen wurde eine C-130 sogar mit Startraketen entwickelt, die auf Fußballplätzen landen und starten kann. Ob sie je zum Einsatz kam. ist hier nicht bekannt.

Spezialversionen der Hercules C-130: (nur die wichtigsten Typen)

 

MC-130 dient der Unterstützung von US Spezialeinheiten. Mit ihr werden die Kommandotruppen abgesetzt. Dafür sind sie mit einem Gelände-Folge-Radar und zusätzlichen Defensivsystemen (Radarwarngeräte, Täuschkörper usw.) ausgestattet. Die MC-130 Varianten besitzen ein System zur Abwehr von hitzesuchenden und radargesteuerten Raketen.

 

AC-130 sind bewaffnet mit einem 105 mm Geschütz, einer 40 mm Maschinenkanone, sowie je zwei 25 und 7,62 mm Gatlings.

 

HC-130 ist für Such- und Rettungsaufgaben optimiert. Die HC-130 P wird auch als leichtes Tankflugzeug verwendet. Der Typ kann langsam genug fliegen, um auch Helikopter auftanken zu können. Diese Fähigkeit macht sie für US Spezialeinheiten besonders wertvoll.

 

EC-130 dient der elektronischen Kriegsführung. Die EC-130 E Commando Solo der 193. Special Operations Wing der Pennsylvania Air National Guard wurden in Afghanistan 2002 zur psychologischen Kriegsführung eingesetzt.
Sie strahlten ein Radioprogramm aus. Neben Musik wurden auch Aufforderungen gesendet, sich gegen die Taliban zu erheben. Der Bevölkerung wurde geraten, sich fern von Taliban-Einrichtungen zu halten.

 

EC-130H dient speziell der Störung des feindlichen Funkverkehrs.

 

EC-130 V Frühwarnsystem ist eine Variante der EC-130. Diese Maschine hat ein diskusförmiges Radom auf dem Rumpf – ähnlich der AWACS – und kann weite Gebiete überwachen.

 

KC-130 sind umgerüstete Tankflugzeuge.

 

DC-130 wurde zum Abwurf und der Steuerung von Drohnen weiterentwickelt. Am Bug ist ein Leitsystem installiert.

 

LC-130 dient der Unterstützung arktischer Operationen. Sie versorgt dort beispielsweise die Radarstationen und wissenschaftlichen Expeditionen. Dazu sind Kufen unter dem Rumpf angbracht. Sie kann aber auch in allen Klimazonen operieren – also auch in den Tropen und in Wüstengebieten.

 

WC-130 ist für den Wetterdienst vorgesehen. Sie ist am Radom des Wetterradars im Bug zu erkennen.

Die Flotte der deutsch-französischen Lufttransportstaffel wird künftig aus 10 Super-Hercules-Maschinen der Firma Lockheed Martin bestehen:

 

  • 5 C-130J-30

  • 5 KC-130J (Tankerversion)

 

Frankreich stellt zwei C-130J-30 und zwei KC-130J.

 

Deutschland stellt drei C-130J-30 und drei KC-130J.

 

Die C-130J-30 ist die Langversion der C-130J, die KC-130J verfügt über die Fähigkeit zur Luftbetankung.

Die vier französischen Flugzeuge wurden zwischen Januar 2018 und Februar 2020 ausgeliefert und sind derzeit noch in Orléans-Bricy stationiert. Die erste deutsche Super Hercules soll im Februar 2022 geliefert werden. Die weiteren folgen jeweils im Abstand von etwa sechs Monaten, so dass die Flotte 2024 komplett ist.

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