Nach dem Ende des 2. Weltkrieges hatten die Besatzungsmächte Deutschland den Bau von Flugzeugen verboten. Große deutsche Flugzeugkonstrukteure wie Heinkel, Messerschmitt und Dornier, gründeten deshalb Zweigunternehmen im Ausland, um weiterhin Flugzeugbau betreiben zu können.
Claudius Dornier entschied sich für Spanien und entwarf dort die Do 25. Aus ihr wurde die Do 27, ein Hochdecker in Ganzmetallbauweise, entwickelt, als leichtes STOL-Transport- und Verbindungsflugzeug, sowohl geeignet für militärische, als auch für zivile Zwecke. Herausragende Merkmale der Do 27 sind die über die ganze Spannweite reichenden Vorflügel sowie geschlitzte Querruder und Landeklappen, die dem Flugzeug außergewöhnliche Flugeigenschaften geben. Die Do 27 besitzt eine sehr gute Manöverierfähigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten und kann aufgrund ihrer guten STOL-Eigenschaften von unbefestigten Plätzen auf kürzester Strecke starten. Das robuste, starre und vom Rumpf leicht abgespreizte Fahrwerk, gibt hierfür die nötige Sicherheit.
Die Produktion erfolgte ab 1956 in dem neu eröffneten Dornier-Werk in Oberpfaffenhofen, Deutschland. Damit war die Do 27 das erste Flugzeug deutscher Konstruktion, das nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland in Großserie produziert wurde. Die Bundeswehr bestellte 428 Do 27 A als Verbindungs- und Beobachtungsflugzeuge. Einige Maschinen dieses Musters wurden mit einer Doppelsteuerung ausgerüstet und erhielten die Bezeichnung Do 27 S. Sie dienten in erster Linie zur Schulung von Flugzeugführern, fanden in der Luftwaffe aber auch als Verbindungsflugzeuge für mittlere Strecken Verwendung.
Alle B-Modelle unterscheiden sich zu den A-Modellen in der Dobbelsteuerung für den Copiloten und der Doppelbremse. Allerdings wurden viel A-Modelle im Laufe der Jahre umgerüstet, ohne die Baureihenbezeichnung zu ändern.
Dornier stellte 1965 die Produktion der Do 27 ein, da für Nachfolgemuster (DO 28, 28D und Skyservant) freie Kapazitäten geschaffen werden mußten.