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Caboos-Cars

militärische Begleitzüge der amerikanischen Militärpolizei zwischen dem ehemaligen West-Berlin und der Bundesrepublik

Die sogenannten Caboos-Cars waren militärische Begleitzüge der amerikanischen Militärpolizei. Die Waggons waren vornehmlich auf den Bahnhöfen (Bhf. Lichterfelde/West – Bhf. Charlottenburg – Bhf. Tegel) der drei Westalliierten stationiert. Auf dem Bahnhof Lichterfelde-West waren die amerikanischen Caboos-Cars abkommandiert.

 

Der Bahnhof Lichterfelde-West ist ein Bahnhof der Deutschen Bahn im Berliner Ortsteil Lichterfelde. Die Gesamtanlage des Bahnhofs mit seinem charakteristischen Empfangsgebäude im Stil einer toskanischen Villa steht unter Denkmalschutz.

 

Bereits am 6. Juni 1945 konnte der Betrieb, wenn auch nur notdürftig, wieder aufgenommen werden. Rund eineinhalb Jahre später wurde der Güterbahnhof von der US-amerikanischen Besatzungsmacht bezogen, die hier einen Militärbahnhof einrichtete. Von hier aus verkehrten dann die Züge der Soldaten über den Grenzübergang Helmstedt-Marienborn nach Westdeutschland.

 

Das Rail Transportation Office (RTO) der US-Armee war in den ersten beiden Besatzungsjahren in Wannsee untergebracht. 1947 wurde es an den Bahnhof Lichterfelde-West verlegt und damit näher an die wichtigen militärischen Einrichtungen und Kasernen.

 

Dafür wurden im Bereich des Güterbahnhofs entlang der Ladestraße Funktionsgebäude errichtet. Das RTO war getrennt von Bahnsteig und Gleisen des Berliner Nahverkehrs und operierte eigenständig. Zwischen Lichterfelde-West und Frankfurt am Main sowie Bremerhaven rollten tonnenweise Güter sowie regelmäßig schweres Militärgerät. Vor allem aber war die Strecke wichtig für den Truppentransport. Der sogenannte Duty Train verkehrte täglich auf beiden Strecken und Richtungen und war Westalliierten Militärs und Angehörigen vorbehalten. Während des Transits durch die DDR waren Lokomotiven der deutschen Reichsbahn vorgespannt.

 

Der Militärbahnhof war vom 1. Dezember 1947 bis zum Abzug der Alliierten 1993 für die gesamte Abwicklung des Schienenverkehrs der US-Army zuständig. Es gab Verbindungen über Helmstedt nach Frankfurt am Main und Bremerhaven. Die Caboos-Cars  waren jedem Zug angegliedert und waren für die Sicherheit während der Fahrt durch das damalige Hoheitsgebiet der DDR zuständig. Selbiges galt auch für militärische Transport- u. Güterzüge, sowie für ViP-Züge.

 

Mit der Deutschen Einheit 1990 stellten die Militärzüge ihren Dienst ein. Das RTO wurde mit dem Abzug der Streitkräfte schließlich ganz aufgegeben und die eigens errichteten amerikanischen Bauten 2008 – abgesehen von einem Teilstück des Bahnsteigdaches – nahezu komplett abgerissen.

 

Einer der wenigen erhaltenen Caboos-Cars erreichte im vergangen Jahr seinen Ausstellungsplatz im Luftwaffenmuseum (MHM). Hier wurde er in das alliierte Flughafen-Display mit eingebracht und steht dort in Nachbarschaft zu weiteren Exponaten der Westalliierten.

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