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In der NVA flog die Let L-410 UVP Turbolet neben den Aufgaben als Transport- und Verbindungsflugzeug auch in der Ausbildung von Transportfliegern. Auf drei Vorserienmaschinen folgten verschiedene Versionen der L-410 A. Mit dem Triebwerk Walter M-601 A kam ab 1973 die L-410 AM zum Einsatz. Eine Weiterentwicklung war die ab 1979 produzierte L-410 UVP. Eine größere Flügelfläche, stärkere Motoren mit Schubumkehr und der Landeinterzeptor verliehen ihr gute Kurzstart- und Landeeigenschaften. Die „Turbolet“ zeichnete sich aus durch verbesserte Flugeigenschaften und moderne Navigationstechnik. Hinzu kam eine hohe Zuverlässigkeit auch unter extremen klimatischen Bedingungen. Das vielseitige Flugzeug neu konnte auf improvisierten Flugplätzen starten und landen.
Für die Luftstreitkräfte der NVA wurden ab Dezember 1980 insgesamt zwölf L-410 UVP beschafft. Acht Maschinen flogen bei der Transportfliegerausbildungsstaffel (TAS) 45 in Kamenz, vier kamen zur Verbindungsfliegerstaffel (VS) 14 in Strausberg. Die ausgestellte Let L-410 UVP Turbolet gehörte als 318 zur VS-14. Nach der Vereinigung im Oktober 1990 erhielt das Flugzeug die Bundeswehr-Kennung 53+10. Ab 1993 gehörte es zur 3. Staffel der Flugbereitschaft des BMVg zunächst in Schönefeld, ab 1994 in Tegel. Im Juli 2000 wurde es der in Nörvenich stationierten 3. Staffel des Lufttransportgeschwaders 61 zugeteilt.
Mit der Überführung der 53+10 nach Gatow am 12. Dezember 2000 und ihrer Übergabe an das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr endete die Einsatzzeit dieses Flugzeugtyps in deutschen Luftstreitkräften.
. | L-410 | L-410 UVP-E |
---|---|---|
Besatzung | 2 | 2 |
Passagiere | 17 | 19 |
Spannweite | 17,48 m | 19,98 m |
Länge | 13,61 m | 14,43 m |
Höhe | 5,65 m | 5,83 m |
Flügelfläche | 32,86 m² | 35,18 m² |
Leermasse | 3.720 kg | 3.985 kg |
max. Startmasse | 5.700 kg | 6.400 kg |
max. Nutzlast | 1.410 kg | 1.615 kg |
. | . | . |
max. Nutzlast | 1410 kg | 1615 kg |
Antrieb | Walter M601A | Walter M601E |
Leistung | 700 PS | 760 PS |
Propeller | Dreiblatt-Metallpropeller | Fünfblatt-Metallpropeller |
Reisegeschwindigkeit | 365 km/h in 3000 m | 311 km/h |
Steiggeschwindigkeit | 7,5 m/s | . |
Steigzeit auf 5000 m | 13 min | 10,2 min |
Dienstgipfelhhe | 6.000 m | 7.000 m |
Reichweite | 1.160 km | 550 km |
Geschichte der Let L 410: Hersteller: LET Narodni Podnik (CSSR)
1969 begann die Produktion des doppelmotorigen L 410 Transportflugzeuges, das für 19 Passagiere ausgelegt war. Dieses erfolgreiche Produkt machte im laufe der Zeit viele Änderungen durch und wurde den unterschiedlichsten Zwecken angepaßt.
Von der L 410 UVP-Version wurden alleine über 600 Flugzeuge produziert. Der größte Kunde war die ehemalige UdSSR. Seit 1986 sind modernisierte Versionen des L 410 UVP-Flugzeuges aufgetaucht, die für längere Strecken ausgelegt wurden.
1993 wurde die L 420 Version zugelassen. Das Produktionsprogramm L 610 wurde mit einer Druck-Kabine ausgestattet, so dass in größeren Höhen geflogen werden konnten. Der Erstflug des L 610 Version fand Ende 1988 statt, die Auslieferung erfolgte1992.
Zur Zeit wird der Aufbau des dritten L 610 G Prototyps getestet und zur Zulassung geführt.
Die auf der ILA 2016 ausgestellte L-410 NG ist eine mit moderner Avionik ausgestattete Neuauflage. Sie hat zusätzliche Treibstoffkapazität im neuen Flügel sowie neue GE H85-200-Triebwerke.
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