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Besatzung | 2 bis 4 Piloten | ||||
. | 2 Navigatoren u. Techniker | ||||
Antrieb | 4 x Rolls-Royce | ||||
Typ | Avon RA28 Mk 204 oder 205 | ||||
Art | Strahltriebwerke | ||||
Leistung | je 44 kN | ||||
Geschwindigkeit | 912 km/h in 9.150 m | ||||
Reichweite | 7.200 km mit Zusatztanks | ||||
Einsatzradius | ca. 3.500 km | ||||
Gipfelhöhe | 21.000 m | ||||
Steigrate | 20 m/s | ||||
Leergewicht | 34.420 kg | ||||
Startgewicht | 62.600 kg | ||||
Flächenbelastung | 286 kg/m² | ||||
Spannweite | 34,85 m | ||||
Länge | 33 m | ||||
Höhe | 9,80 m | ||||
Flügelfläche | 219 m² | ||||
Bewaffnung | 1 x 4.536 kg Atombombe | ||||
oder | 21 x 450 kg Bomben |
Vertraute man bei der britischen RAF noch bis Ende der 1940er Jahre auf den Masseneinsatz von kolbenbetriebenen Bombern, mussten sich die westlichen Atommächte Anfang der 1950er Jahre darauf konzentrieren ihr nukleares Abschreckungspotential zu entwickeln. Weil die Raketentechnologie jedoch noch nicht so weit entwickelt war, um Atomsprengköpfe zu befördern, mussten schwere Bomber entwickelt werden, die in der Lage waren, Atombomben über weite Strecken ins Ziel zu tragen.
Die Vickers Valiant war einer dieser britischen Bomber, die diesem Anspruch entsprach, wie auch die Avro Vulcan und die Handley Page Victor. Sie galt unter den 3 sog. “V-Bombern” der RAF als die konventionellste Konstruktion. (“V-Bomber” = Vickers Valiant, Avro Vulcan und Handley Page Victor)
Das als Schulterdecker konzipierte Flugzeug verfügte über gepfeilte Tragflügel mit stärkerer Pfeilung an den Flügelwurzeln. Angetrieben wurde es von 4 Strahltriebwerken vom Typ Rolls-Royce RA.28 Avon mit je 44 kN Schub, die sich in den Tragflügelwurzeln befanden.
Der Erstflug fand im August 1951 statt. Sie wurde im selben Jahr in Farnborough der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei der RAF befand sie sich von 1955 bis 1965. Insgesamt wurden bis August 1957 über 100 Einheiten produziert. Die Valiant war das letzte von Vickers gebaute Kampfflugzeug und der V-Bomber mit der kürzesten Einsatzdauer. Bereits im Dezember 1964 wurde die gesamte Flotte wegen Rissbildung stillgelegt, nachdem die Maschinen schon zuvor nur noch als Tankflugzeuge eingesetzt waren. Die einzige vollständig erhaltene Maschine ist die im RAF-Museum Cosford befindliche.
Rolls-Royce Avon Mk 28-49: Turbojet Engine des Bombers Vickers Valiant
Das Rolls-Royce Avon ist das erste Strahltriebwerk von Rolls-Royce mit Axialverdichter und wurde zwischen 1950 und 1974 über 11.000-mal produziert. Die Avon trieb in unterschiedlichen Variante eine Vielzahl von Militär- und Verkehrsflugzeugen an: English Electric Canberra, Hawker Hunter und Vickers-Armstrong Valiant, de Havilland Comet und SNCASE Caravelle.
Im Jahr 1945 begann Rolls-Royce mit der Entwicklung des intern als AJ.65 bezeichneten Axialstrahltriebwerks Avon mit zunächst 28,91 kN (6.500 lb) Schub, um das Triebwerk Rolls-Royce Nene zu ersetzen. Die ersten Serienmotoren der 100er Serie (RA.3) wurden im Juni 1950 ausgeliefert. Für die De Havilland DH 106 Comet und Sud Aviation Caravelle wurde das zivile RA.29 Triebwerk mit einem Schub von 45.592 N (10.250 lb) hergestellt. Die RB.146 300-Serie wurde später mit einem Schub von 76.10 kN (17.110 lb) und Nachverbrennung hergestellt.
Das hier abgebildete Triebwerk RA.28-49 mit einem Schub von 44,48 kN (10.000 lb) wurde im Juni 1955 speziell für die Ryan Aeronautical Company in San Diego, Kalifornien, hergestellt. Es trieb das senkrecht startende Versuchsflugzeug Ryan X-13 VTOL Vertijet zwischen 1955 und 1957 an. Im November 1956 war die Vertijet, die sich jetzt in der Sammlung des U.S. Air Force Museums befindet, das erste strahlgetriebene VTOL-Flugzeug, das den Übergang vom Horizontal- zum Vertikalflug und die Rückkehr zum Horizontalflug demonstrierte.
Technische Daten:
Typ: Turbojet
Schub: 44.480 N bei 8.000 U/min
Kompressor: 15-stufig
Niederdruck-Axialbrenner: 6-stufig
Hochdruck-Axialbrenner: 9-stufig
Gewicht: 1.709 kg
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