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Udet U 12 Flamingo

Doppeldeckers von 1925 aus dem Film “Quax, der Bruchpilot"

Das bekannteste, populärste und meistgebaute Udet-Flugzeug wurde der zweisitzige Doppeldecker Udet U 12 Flamingo. Die Udet Flamingo war ein 1-stieliger verspannter Doppeldecker in Holzbauweise mit rechteckigem Rumpfquerschnitt. Als Antrieb diente zunächst ein Siebenzylinder-Sternmotor Siemens-Halske Sh 11 mit 96 PS. Später wurde ein noch stärkerer Siemens-Halske Sh-14 Motor eingebaut. Der erste Prototyp des Flamingo startete am 7.April 1925 auf dem Flughafen München-Schleissheim zu seinem Erstflug. Die Serienfertigung begann in München-Ramersdorf. Im Jahre 1926 wurde die Firma Udet wegen finanzieller Schwierigkeiten von den Bayerischen Flugzeugwerken übernommen, die die Produktion des „Flamingo“ in Augsburg jedoch wieder aufnahmen. Insgesamt wurden etwa 200 Exemplare hergestellt.

 

Die rote D-822, die Udet von 1926 bis 1934 flog, wirkte in vielen Filmen mit: „Stürme über dem Mont Blanc” und „Wunder des Fliegens”. Den meisten Fernsehzuschauern wird der Doppeldeckerr mit der Kennung D-EMMA aus dem Film “Quax, der Bruchpilot“ bekannt sein. Mit diesem Flugzeugtyp wurde erstmalig im großen Rahmen Flugzeugschlepp betrieben. Unter der Leitung von Peter Riedel fanden in Darmstadt Griesheim Flugzeugschlepplehrgänge statt.

 

Ernst Udet war während des 1. Weltkriegs Jagdflieger in der Fliegertruppe des Deutschen Heeres. Nach Manfred von Richthofen erzielte er die meisten Abschüssen unter den deutschen Jagdpiloten. Nach dem Ersten Weltkrieg war er im Kunstflug und bei Schauflügen aktiv. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Udet im Reichsluftfahrtministerium  für die technische Ausrüstung der Luftwaffe verantwortlich. Er gilt als Erfinder der Jericho-Trompete, einer Sirene, die den Sturzkampfflugzeugen des Typs Junkers Ju 87 „Stuka“ beim steilen Sturzflug ein einschüchterndes Geräusch verlieh.

 

Udet war u.a. mit dem Schauspieler Heinz Rühmann eng befreundet, mit dem er die Liebe zur Fliegerei teilte. Nach den Misserfolgen in der Luftschlacht um England und den damit verbundenen Anfeindungen durch Göring und einige andere NS-Größen erschoss sich Udet am 17. November 1941 in seiner Wohnung in Berlin.

 

Der “Rhönflug Oldtimer Segelflugclub Wasserkuppe e.V” war schon länger auf der Suche nach einem passenden Schleppflugzeug. Was lag näher, als den Flamingo zu bauen? In den Jahren 1991 bis 1993 war der Flamingo in der Werkstatt in Poppenhausen, wo er unter der Leitung von Josef Kurz nachgebaut wurde, jedoch nicht mit historischem Sternmotor, sondern aus Gründen der Sicherheit mit einem Lycoming Reihenmotor. Der Erstflug fand im Mai 1994 statt. Seitdem war der Flamingo auf etlichen Flugtagen und Luftfahrtveranstaltungen zu sehen, so auch auf der Internationalen Luftfahrtaustellung ILA 2000 in Berlin.

Rüstgewicht550 kg
Zuladung250 kg
Fluggewicht800 kg
Spannweite10,00 m
Länge7,50 m
Tragfläche24,00 m²
Höhenleitwerk3,30 m²
Seitenleitwerk1,54 m²
Flächenbelastung33,30 kg/m²
Höchstgeschwindigkeit150 km/h
Motor (hier Lycoming Reihenmotor)150 PS
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