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Sikorsky CH-53G und CH-53GS

Transporthubschrauber zum Personen- und Materialtransport sowie für Sonderaufgaben

Der Transporthubschrauber CH-53 wird zum Personen- und Materialtransport sowie für Sonderaufgaben eingesetzt. In zwei beziehungsweise drei unterschiedlichen Baureihen ist das seit 1975 in der Bundeswehr genutzte Luftfahrzeug nun in Verantwortung der Luftwaffe im Einsatz.

 

Der Sikorsky CH-53 ist das Arbeitspferd der Heeresflieger. Er ist einer der größten Hubschrauber der westlichen Streitkräfte und zeichnet sich durch eine große Ladekapazität bei hoher Transportgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit aus. Der Sikorsky CH-53 ist in der Lage, weltweit, in nahezu allen Klimazonen, bei fast jedem Wetter, bei Tag und Nacht in allen Bedrohungsstufen den Einsatz durchzuführen. Der Transporthubschrauber wird bei Personentransport, Materialtransport und für Sonderaufgaben eingesetzt.

 

Nutzung bei der Bundeswehr:

 

Insgesamt wurden 112 Hubschrauber für die Bundeswehr beschafft. Nach den Erfahrungen aus den ersten Auslandseinsätzen wurden 20 Luftfahrzeuge bis 2002 zur Variante CH-53GS weiterentwickelt. Bis 2017 wurden mit dem Projekt Produktverbesserung 40 CH-53G auf die Variante CH-53GA umgerüstet, um das Waffensystem für unterschiedliche nationale und internationale Missionsprofile anzupassen. Durch verschiedene Rüstsätze können die Fähigkeiten der Sikorsky CH-53 teilweise erhöht werden. So gibt es die Möglichkeit, Geräte zur Satellitenkommunikation und für die Suche und Ortung von Personen einzubauen. Die GS-Version ist zusätzlich mit einer EloKa-Selbstschutzanlage ausgerüstet. Im Rahmen der ISAF-Einsatzes wurden die Hubschrauber ferner durch 2 Doorgunner ergänzt.

 

Zurzeit werden in der Luftwaffe noch 4 Versionen genutzt: (Stand: 2020)

 

  • CH-53G mit Instrumentenflug-Ausrüstung (IFR = Instrument Flight Rules)

 

  • CH-53GS, „geschützte“ Hubschrauber mit IFR-Ausrüstung, Außenzusatztanks zur Reichweitenerhöhung, kompatibler Beleuchtung zum Nachttiefflug mit Bildverstärkerbrille und Selbstschutzausstattung für den elektronischen Kampf (EK). Zusätzlich können diese Maschinen mit ballistischem Teilschutz, Triebwerkstaubabscheider sowie Selbstschutz-Bewaffnung ausgerüstet werden.

 

  • CH-53GE, „geschützte“ Hubschrauber, gleichen in ihrer Ausstattung der CH-53GS, nutzen jedoch zur Reichweitenerhöhung Innenzusatztanks.

 

  • CH-53GA, produktverbesserte (PV) Hubschrauber, mit verbesserten Fähigkeiten bei Navigation, Kommunikation und Selbstschutzausstattung.

HerstellerSikorsky Aircraft
Länge20,5 m
Länge über alles26,87 m
Höhe7,6 m
Hauptrotordurchmesser22 m
Grundgewicht10.180 kg incl. Tank
Abflugmasseca. 16.965 kg
           GS-Version19.050 kg
Zuladungca. 9.000 kg außen
.ca. 6.000 kg innen
Transportkapazität36 Soldaten oder 5,5 Tonnen
.Einschränkung gegebenfalls durch
.Befüllen der Außentanks bei GS
Geschwindigkeitca. 300 km/h max.
Reisegeschwindigkeitca. 250 km/h
Marschgeschwindigkeit215 km/h
Reichweiteca. 880 km (mit Zusatztanks)
Einsatzradius175 km
           GS-Version650 km mit 2 Außentanks
Einsatzdauer1std 40 min
           GS-Versionmit 2 Außentanks 6 Std./30 min
Antrieb2 x General Electric T64-GE-6
Leistungje 2.175 kW
           Antrieb GS2 x General Electric T64-GE-7
           Leistung GSje 2.927 kW (2 x 3925 WPS)
Besatzung4 (2 Piloten + 2 Bordmechaniker)
.gegebenfalls durch 1 Observer
.sowie 2 Doorgunner ergänzt,
.z.B. im Rahmen des ISAF-Einsatzes
..

Beschreibung:

 

Einen schnellen Kampf- und Transporthubschrauber, der bei jedem Wetter einsatzfähig ist, – das waren die Forderungen, die das US Marine Corps Anfang der 1960er Jahre an die Industrie stellte. Die spätere CH-53 „Sea Stallion“ („See Hengst“) der Sikorsky Aircraft Corporation überzeugte und so wurden im Herbst 1967, rund drei Jahre nach dem Erstflug, die ersten Hubschrauber an das US Marine Corps ausgeliefert.

 

Andere Versionen gingen später unter anderem an die US Air Force und an die US Navy. Zwischen 1972 und 1975 entstand schließlich die CH-53G, wobei das G für „Germany“ stand. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 110 Exemplare dieser Variante des mittleren Transporthubschraubers für die Heeresflieger gebaut, zu über 98 Prozent in Lizenz von verschiedenen deutschen Luftfahrtunternehmen.

 

Die Besatzung der CH-53G besteht aus vier bis sieben Mann. In der 9,15 Meter langen, 2,25 Meter breiten und 1,98 Meter hohen Kabine können bis zu 36 Soldaten oder 5,5 Tonnen Fracht, wie etwa zwei Luftlandepanzer vom Typ Wiesel, transportiert werden. Als Außenlast kann der Transporthubschrauber an einem Lasthaken sogar über sieben Tonnen mitnehmen. Der Einsatzradius der CH-53G beträgt dabei 175 Kilometer.

 

Mittlerweile verfügen die Heeresflieger für die Auslandseinsätze neben der CH-53G auch über einige CH-53GS. Diese im Kampfwert gesteigerte Variante verfügt über zwei selbst abdichtende, abwerfbare Außentanks und dadurch eine auf 650 Kilometer gesteigerte Reichweite. Hinzu kommen unter anderem spezielle Triebwerksfilter, Titanrotorblätter, Nachttiefflugfähigkeit sowie Satellitennavigation. Außerdem wurden die Selbstverteidigungsmöglichkeiten der Transporthubschrauber durch verschiedene Maßnahmen verbessert.

 

Die CH-53G und CH-53GS sind auf zwei Regimenter mit jeweils 36 Maschinen in je zwei Staffeln aufgeteilt. Das mittlere Transporthubschrauberregiment 25 ist im oberschwäbischen Laupheim stationiert und das mittlere Transporthubschrauberregiment 15 in Rheine Bentlage im Münsterland. Hinzu kommen noch einige Maschinen bei der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg bei Hannover.

Beschreibung der Aufgaben:

 

Die Aufgabe im Kriesenfall ist vor allem der schnelle Transport von Material und Personal ins Kampfgebiet. Daneben gehörte auch die Heranführung neuer Truppen – bzw. deren Austausch – und die Evakuierung von Verletzten zu den Aufgaben der Transportflieger. Mit den Heeresfliegern können ferner bei Bedarf schnell Spezialkräfte in die Nähe ihres Einsatzortes verbracht werden.

Sikorsky CH-53 - Brandbekämpfung

Sikorsky CH-53 - Säcke mit je 1 Tonne Sand zur Deichbefestigung

In neuester Zeit kamen dem Hubschrauber auch zivile Aufgaben zu. So wurde beispelsweise der CH-53 in Jugoslawien eingesetzt, diente im Auftrag der UNO den Kontrolleuren im Irak oder versorgte Anfang der 1990er Jahre Kurden im Kriesengebiet. Im August 2002 wurde dieser Typ erfolgreich bei der Bekämpfung der ELBE-Katastrophe eingesetzt. Zur Befestigung aufgeweichter Deiche transportierte der CH-53 dort z.T. 4 Säcke mit je einer Tonne Sand zu den neuralgischen Bereichen.

 

Da zu Zeiten des “kalten Krieges” im Warschauer Packt Kampfhubschrauber vom Typ Mil Mi 24 geflogen wurden, übernahm der CH-53 auf Grund seiner vergleichbaren Größe im Westen auch bei Gefechtsmanövern die Aggressorrolle eines vermeintlichen Angreifers, indem er die Mil Mi simulierte. Das simulierte Angriffsmuster der anderen Hubschrauber bestand im Tiefflugangriff, abfeuern von ungelenkten Raketen, hochziehen, wegbrechen zur Seite hin und Übergang in den erneuten Tiefflug. Sowohl Piloten, als auch Material erreichten dabei die Leistungsgrenzen.

Modernisierungen:


Da Planungen vorsahen, den CH-53 noch bis etwa 2025 im Dienst zu halten, ließ die Bundeswehr bei Eurocopter diverse Maschinen für eine weitere Nutzungsdauer und “Out-of-Area”-Einsätze modernisieren. Alle Maschinen erhielten eine Zusatzpanzerung, sowie Maschinengewehre an den Türen. Die kampfgesteigerte Version GS bekam einen größeren Aktionsradius durch Einbau zusätzliche Außentanks. Ferner wurden zusätzliche Stromaggregate für Funk am Boden eingebaut, weitere Systeme zur elektronischen Selbstverteidigung und ein Nachtsichtgerät-Kompatibles Cockpit. Umfangreiche Eloka-SA-Geräte befinden sich an Bord. Für den aktuellen ISAF-Einsatzes wurden die Hunschrauber ferner durch 2 Mischinengewehre in den Türen zur Selbstverteidigung ergänzt.

 

Bis 2014 sollten wiederum 40 der CH-53 ein Produktverbesserungsprogramm durchlaufen zur CH-53GA, um zum einen im Systemverbund mit dem Unterstützungshubschrauber Tiger und dem Transporthubschrauber NH90 eingesetzt werden zu können und zum anderen die Zeit bis zur Verfügbarkeit eines Nachfolgemodells zu überbrücken. Der Erstflug fand am 10. Februar 2010 bei Eurocopter in Donauwörth statt.

Außenlasten:


Mittels Außenlasthaken kann er auch sperrige Güter bis zu 9 Tonnen befördern, jedoch nur bei teilgefüllten Treibstofftanks. Mit vollen Tanks dürfen lediglich 5,5 Tonnen mitgeführt werden. Man verwendet für den Aussenlasttransport Netze und Geschirre mit unterschiedlicher Kapazität und Tragkraft.

 

Laderaum:


Der gräumige Laderaum fasst wahlweise 36 Sitzplätze für voll ausgerüstete Soldaten, 24 Tragen, 6 Tonnen Material oder zwei 2 Luftlandepanzer “Wiesel”.

Zur Zeit werden in der Bundeswehr noch 4 Versionen genutzt:   (Stand: 2018)

 

  • CH-53G mit IFR-Ausrüstung

 

  • CH-53GS, kampfwertgesteigerter Hubschrauber, mit IFR-Ausrüstung, Außenzusatztanks zur Reichweitenerhöhung, kompatibler Beleuchtung zum Nachttiefflug mit Bildverstärker-brille und EK -Selbstschutzausstattung. Zusätzlich können diese Lfz mit ballistischem Teilschutz, Triebwerkstaubabscheider sowie Selbstschutz-Bewaffnung ausgerüstet werden.

 

  • CH-53GE, „geschützte“ Hubschrauber, gleichen in ihrer Ausstattung der CH-53 GS nutzen jedoch zur Reichweitenerhöhung Innenzusatztanks

 

  • CH-53GA, produktverbesserte (PV) Hubschrauber, mit verbesserten Fähigkeiten in der Navigation und Kommunikation sowie der Selbstschutzausstattung.

 

Das Waffensystem Sikorsky  CH-53 ist in der Lage weltweit, in nahezu allen Klimazonen, bei nahezu jedem Wetter, bei Tag/Nacht in allen Bedrohungsstufen den Einsatz durchzuführen. Durch verschiedene Rüstsätze können die Fähigkeiten der Hubschrauber in Teilen erhöht werden. So ist die Möglichkeit vorhanden Geräte zur Sattelitenkommunikation und für die Suche und Ortung von Personen einzubauen.

Anflug, Luftanlandung, Sicherung des Galändes und Evakuierung mittels des Hubschraubers Sikorsky CH-53

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