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Sikorsky CH-53 GA

2017 wurden mit dem Projekt “German Advanced” 40 CH-53G umgerüstet

Der Transporthubschrauber Sikorsky CH-53 wird zur Beförderung von Personen und Material sowie für Sonderaufgaben genutzt. In 4 unterschiedlichen Baureihen ist das seit 1975 in der Bundeswehr beheimatete Luftfahrzeug nun in Verantwortung der Luftwaffe im Einsatz.

 

Die Sikorsky CH-53 wurde Anfang der 1960er Jahre als schneller, allwetterflugtauglicher und schwerer Transporthubschrauber für das United States Marine Corps entwickelt. Der erste S-65-Prototyp flog am 14. Oktober 1964. Die ursprünglich in die Bundeswehr eingeführte Variante führt die Typenbezeichnung CH-53G und wird „mittlerer Transporthubschrauber“ (MTH) genannt. Bis auf die ersten beiden wurden alle Hubschrauber in Deutschland in Lizenz gebaut. Am 26.07.1972 wurde die „erste“ CH-53G offiziell an das Heer übergeben. Insgesamt wurden 112 Hubschrauber für die Bundeswehr beschafft. Nach den Erfahrungen aus den ersten Auslandseinsätzen wurden 20 Luftfahrzeuge bis 2002 zur Variante CH-53GS weiterentwickelt. Bis 2017 wurden mit dem Projekt Produktverbesserung 40 CH-53G auf die Variante CH-53GA umgerüstet, um das Waffensystem für unterschiedliche nationale und internationale Missionsprofile anzupassen. Angetrieben wird die CH-53 GE/GA von zwei Triebwerken des Typs General Electric T64-7 beziehungsweise dessen Weiterentwicklung T64-100. Die Zelle des Helikopters ist in konventioneller Halbschalenbauweise aus Aluminiumlegierungen hergestellt und teilweise mit Stahl verstärkt. Be- und entladen wird die Maschine über eine Rampe am Heck unterhalb des Heckrotorträgers. Im Zuge einer Strukturreform wurde entschieden, den taktischen Lufttransport bei der Luftwaffe zu konzentrieren. Deshalb hat die Sikorsky CH-53 seit 2013 ihre neue Heimat im Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe (vorher beim Heer).

HerstellerSikorsky Aircraft
Länge20,5 m
Länge über alles26,87 m
Höhe7,6 m
Hauptrotordurchmesser22 m
Grundgewicht10.180 kg incl. Tank
Abflugmasseca. 16.965 kg
           GS-Version19.050 kg
Zuladungca. 9.000 kg außen
.ca. 6.000 kg innen
Transportkapazität36 Soldaten oder 5,5 Tonnen
.Einschränkung gegebenfalls durch
.Befüllen der Außentanks bei GS
Geschwindigkeitca. 300 km/h max.
Reisegeschwindigkeitca. 250 km/h
Marschgeschwindigkeit215 km/h
Reichweiteca. 880 km (mit Zusatztanks)
Einsatzradius175 km
           GS-Version650 km mit 2 Außentanks
Einsatzdauer1std 40 min
           GS-Versionmit 2 Außentanks 6 Std./30 min
Antrieb2 x General Electric T64-GE-6
Leistungje 2.175 kW
           Antrieb GS2 x General Electric T64-GE-7
           Leistung GSje 2.927 kW (2 x 3925 WPS)
Besatzung4 (2 Piloten + 2 Bordmechaniker)
.gegebenfalls durch 1 Observer
.sowie 2 Doorgunner ergänzt,
.z.B. im Rahmen des ISAF-Einsatzes
..

Die 4 Varianten der Sikorsky CH-53:

 

Der Sikorsky CH-53 ist in der Lage, weltweit, in nahezu allen Klimazonen, bei fast jedem Wetter, bei Tag und Nacht in allen Bedrohungsstufen den Einsatz durchzuführen. Zurzeit werden in der Luftwaffe noch vier Versionen genutzt.

 

  • CH-53G mit Instrumentenflug-Ausrüstung (IFR = Instrument Flight Rules)

 

  • CH-53GS, „geschützte“ Hubschrauber mit IFR-Ausrüstung, Außenzusatztanks zur Reichweitenerhöhung, kompatibler Beleuchtung zum Nachttiefflug mit Bildverstärkerbrille und Selbstschutzausstattung für den elektronischen Kampf (EK). Zusätzlich können diese Maschinen mit ballistischem Teilschutz, Triebwerkstaubabscheider sowie Selbstschutz-Bewaffnung ausgerüstet werden.

 

  • CH-53GE, „geschützte“ Hubschrauber, gleichen in ihrer Ausstattung der CH-53GS, nutzen jedoch zur Reichweitenerhöhung Innenzusatztanks.

 

  • CH-53GA, produktverbesserte (PV) Hubschrauber, mit verbesserten Fähigkeiten bei Navigation, Kommunikation und Selbstschutzausstattung.

 

Durch verschiedene Rüstsätze können die Fähigkeiten der Sikorsky CH-53 teilweise erhöht werden. So gibt es die Möglichkeit, Geräte zur Satellitenkommunikation für die Suche und Ortung von Personen einzubauen.

Modernisierungen:

 

Da Planungen vorsahen, den CH-53 noch bis etwa 2025 im Dienst zu halten, ließ die Bundeswehr bei Eurocopter diverse Maschinen für eine weitere Nutzungsdauer und “Out-of-Area”-Einsätze modernisieren. Alle Maschinen erhielten eine Zusatzpanzerung, sowie Maschinengewehre an den Türen. Die kampfgesteigerte Version GS bekam einen größeren Aktionsradius durch Einbau zusätzliche Außentanks. Ferner wurden zusätzliche Stromaggregate für Funk am Boden eingebaut, weitere Systeme zur elektronischen Selbstverteidigung und ein Nachtsichtgerät-Kompatibles Cockpit. Umfangreiche Eloka-SA-Geräte befinden sich an Bord. Für den aktuellen ISAF-Einsatzes wurden die Hunschrauber ferner durch 2 Mischinengewehre in den Türen zur Selbstverteidigung ergänzt.

 

Ab 2014 sollten wiederum 40 der CH-53G ein Produktverbesserungsprogramm zur CH-53GA durchlaufen, um zum einen im Systemverbund mit dem Unterstützungshubschrauber Tiger und dem Transporthubschrauber NH90 eingesetzt werden zu können und zum anderen die Zeit bis zur Verfügbarkeit eines Nachfolgemodells zu überbrücken. Der Erstflug fand am 10. Februar 2010 bei Eurocopter in Donauwörth statt.

Die Flugregelanlage:

 

Der Hubschrauber verfügt über eine Flugsteuerungs- und Regelanlage (Automatic Flight Control System, AFCS). Diese arbeitet über vier Kanäle für die Roll-, Nick (Taumelscheibe, zyklische Verstellung), Gier- (Pedale, Heckrotor) und Höhenachse (Collective Pitch). Damit ist der Hubschrauber in der Lage, Fluglage, Steuerkurs und Höhe zu regeln. Die Roll- und Nickachsen sind doppelt redundant ausgelegt. Die Fluglage wird durch zwei Lotkreisel und Wendekreisel sowie einem Kurskreisel, barometrische Höhendose und Radar-Höhenmesser stabilisiert. Weiterhin besitzt die CH-53 eine Regelung zum koordinierten Kurvenflug. Hierzu wird das Scheinlot elektronisch gemessen und Korrektursignale auf den Heckrotor gegeben. Die Koordinierte Kurvensteuerung wird durch Schalter betätigt, die an den Heckrotor-Pedalen angebracht sind. In der Flugregelanlage integriert ist ebenfalls die Trimmanlage, die auf Roll- und Nickachse wirkt. Die radargestützte Höhenhaltung wurde für den stationären Schwebeflug über Grund oder dem Flugdeck von Flugzeugträgern entwickelt.

Aufbau der Zelle:

 

Die Zelle der CH-53 ist in konventioneller Halbschalenbauweise aus Aluminiumlegierungen gefertigt und an besonders belasteten Stellen mit Stahl verstärkt. Die Pilotenkanzel ist mit einer dreifach geteilten Windschutzscheibe sowie einer großzügig dimensionierten Kinnverglasung und zwei dunkel getönten Dachfenstern ausgestattet.  Pilot und Kommandant sitzen auf gepanzerten Sitzen nebeneinander in der Pilotenkanzel, wobei der Pilot den rechten Platz einnimmt. Die Flugüberwachungs-Instrumente und Steuerkontrollen, bestehend aus Steuerknüppel, Blattverstellhebel und Pedalen, sind konventionell aufgebaut und auf beiden Seiten vorhanden. Alle Anzeigeinstrumente zur Triebwerks- und Systemüberwachung befinden sich im mittleren Teil der Instrumententafel und können von beiden Steuerplätzen eingesehen werden. Die Triebwerke werden ebenfalls zentral über die Bedienelemente in der Deckenkonsole bedient, die zwischen den oberen Pilotenkanzel-Fenstern platziert ist. Weitere Bedienelemente und Anzeigen befinden sich auf einer Mittelkonsole vor dem Instrumentenbrett. Der Laderaum der CH-53G ist 9,15 Meter lang und weist einen Querschnitt von maximal 2,29 Metern Breite und 1,98 Metern Höhe auf. Am hinteren Ende des Laderaumes befindet sich eine hydraulisch betätigte Laderampe, die im oberen Teil von einem hochschwenkbaren Ladetor ergänzt wird. Laderampe und Ladetor können auch während des Fluges geöffnet werden, um Abwurflasten oder Fallschirmspringer abzusetzen. Zur Reduzierung der dabei auftretenden Luftverwirbelungen sind beiderseits des Ladetores Windabweiser am Rumpf montiert. Unterhalb der Triebwerksgondeln befinden sich Fahrwerksgondeln, in deren vorderen Abschnitten selbstabdichtende Kraftstofftanks untergebracht sind. Bei Bedarf kann die Kraftstoffkapazität mit außen an den Fahrwerksgondeln anzuhängenden Abwurftanks weiter erhöht werden. Die beiden Hauptfahrwerksbeine sind mit Doppelrädern ausgestattet, die über eine Feststellbremse verfügen. Das nach hinten einziehbare Bugfahrwerk ist steuerbar. An der Rumpfunterseite, im Schwerpunkt des Hubschraubers, befindet sich ein Lasthaken mit einer maximal zulässigen Hebekapazität von 9.000 kg. Der Vierblatt-Heckrotor befindet sich an der linken Seite und ist hoch genug, um eine Gefährdung von Personen auszuschließen.

Haupt- und Heckrotor:

 

Der Rotormast ist im Gehäuse des Hauptgetriebes gelagert und trägt am oberen Ende einen 6 bis 7-blättrigen Hauptrotor. Der rund 1.000 kg schwere Rotorkopf ist aus Stahl geschmiedet und konventionell mit Schlag- und Schwenkgelenken aufgebaut. Die Nabe des Rotorkopfes besteht aus zwei übereinander gesetzten, sechsarmigen Sternen, zwischen denen die Schwenkgelenke und deren hydraulische Dämpfer angeordnet sind. Die Blattverstellungen laufen über die Taumelscheibe, indem deren Neigung durch den Steuerknüppel mit Betätigen des Blattverstellhebels entlang des Rotormastes verschoben wird. Die dabei erforderlichen Steuerkräfte können bei einem Hubschrauber in der Größe der CH-53 manuell nicht aufgebracht werden sondern nur hydraulisch. Die Ganzmetallblätter des Hauptrotors bestehen jeweils aus einem durchgehenden Titanholm, der den vorderen Teil des Profils bildet, und einer dahinter anschließenden Aluminiumstruktur mit Blechverkleidung. Die luftführenden Blattvorderkanten sind mit Erosionsschutzstreifen aus abriebfestem Kunststoff geschützt. Zur Überwachung der Rotorblattstruktur besitzt jeder Holm eine Stickstofffüllung, deren Entweichen von Drucksensoren registriert wird. Der Hauptrotor ist mit einer automatischen Hauptrotorfaltanlage ausgerüstet, wobei über einen hydraulischen Steuermechanismus die Blattdrehgelenke entriegelt und die Rotorblätter beigeklappt werden. Das Spreizen des Rotors geschieht ebenfalls vollautomatisch. Den Antrieb des Heckrotors übernimmt ein mehrfach umgelenktes Wellensystem. Der Vierblattheckrotor besteht aus einer Stahlnabe mit Aluminiumrotorblättern, deren luftführende Vorderkanten durch aufgeklebte Erosionsschutzstreifen gegen Verschleiß geschützt sind.

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