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Im Januar 2008 absolvierte dieser modifizierte Scaled Composites Long-EZ den ersten bemannten Flug eines Flugzeugs, das von einem gepulsten Detonationstriebwerk (PDE) angetrieben wurde. Der Flug war das Ergebnis einer fünfjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Air Force Research Laboratory (AFRL) und Innovative Scientific Solutions Incorporated (ISSI). Das Projekt nutzte den beliebten selbstgebauten Long-EZ, der von Burt Rutan entworfen wurde, als Plattform.
Motoren verbrennen normalerweise Kraftstoff und Luft mit Unterschallgeschwindigkeit, um den Antrieb zu gewährleisten. Gepulste Detonationsmotoren detonieren das Kraftstoff-Luft-Gemisch, um wiederholte, kontrollierte Explosionen zu erzeugen. Die daraus resultierenden Überschall-Schockwellen erzeugen Schub. Bei dieser PDE wird der Schub durch vier Rohre aus dem Heck des Flugzeugs ausgestoßen. Bemerkenswerterweise wurde das PDE-Triebwerk in diesem Flugzeug zum Teil aus handelsüblichen Automobilteilen hergestellt.
Gepulste Detonationstriebwerke sind viel unkomplizierter und versprechen, kostengünstiger im Betrieb zu sein als Düsentriebwerke. Es gibt kaum bewegte Teile, die einem Verschleiß unterliegen. Darüber hinaus bieten sie eine Treibstoffeinsparung zwischen 5 und 20 Prozent gegenüber herkömmlichen Turbojet-Triebwerken. Obwohl sich PDEs noch in der Entwicklung befinden, könnten sie mit zunehmender Reife der Technologie häufiger verwendet werden.
Ventillose Verpuffungsstrahltriebwerke wurden schon im Zweiten Weltkrieg bei der „fliegenden Bombe“ Fieseler Fi 103 (V1) eingesetzt. Modernere PDE-Antrieb nutzen jedoch eine wesentlich intensivere Detonation, als nur eine Verpuffung. Diese Bauweise verspricht neben den hohen Geschwindigkeiten zusätzlich einen höheren Wirkungsgrad bei der Treibstoffumsetzung, da eine explosionsartige Verbrennung ergiebiger ist als eine kontinuierliche. Diese neuartigen Schrahltriebwerke funktionieren quasi wie ein Selbstzünder, da die restlichen heißen Abgase immer wieder für eine erneute Zündung mit einer Frquenz von etwa 80 Hz sorgen. Dadurch entsteht ein brummender, pulsierender Ton, der jedoch sehr laut ist.
Dieses Flugzeug wurde 2008 an das Museum geliefert.
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