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Die X-13 wurde gebaut, um das Konzept zu beweisen, dass ein Jet vertikal starten, in den Horizontalflug übergehen und zur Landung in den Vertikalflug zurückkehren kann.
Ausgestattet mit einem provisorischen Dreiradfahrwerk flog die erste von zwei X-13 im Dezember 1955 konventionell, um ihre allgemeinen aerodynamischen Eigenschaften zu testen. Sie wurde dann mit einem temporären „Hecksitz“-Rigg ausgestattet, und im Mai 1956 flog diese X-13 vertikal, um ihre Schwebeeigenschaften zu testen.
Die zweite X-13, die im Museum ausgestellt ist, schrieb im April 1957 Geschichte, als sie den ersten vollständigen Flug auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien absolvierte. Er hob senkrecht von seinem mobilen Anhänger ab, stieg in die Luft, drehte sich in eine waagerechte Haltung und flog mehrere Minuten lang. Dann kehrte er die Prozedur in den Senkrechtflug um und sank langsam zu seinem Anhänger für eine sichere Landung. Diese X-13 führte später im selben Jahr auch Demonstrationsflüge in der Gegend von Washington, D.C. durch.
Obwohl die X-13 das ursprüngliche Konzept erfolgreich unter Beweis stellte, hatte ihr Design nur ein begrenztes Einsatzpotenzial, und ein Mangel an Finanzmitteln beendete das Programm 1958. Die X-13 wurde 1959 an das Museum übergeben.
Hersteller | Ryan Aeronautical Company | ||
Besatzung | 1 Pilot | ||
Spannweite | 6,40 m | ||
Länge | 7,32 m | ||
Höhe | 4,57 m | ||
Startgewicht | 3.266 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 0 bis 563 km/h (350 mph) | ||
Dienstgipfelhöhe | 6.096 m im Rahmen der Tests | ||
Reichweite | 310 km | ||
Triebwerke | 1 x Rolls-Royce Avon | ||
Leistung | 44,5 kN (4.535 kg) Standschub | ||
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Die Ryan X-13 Vertijet war ein Experimentalflugzeug mit Strahltriebwerk, das aus einer senkrechten Position starten und landen konnte. Es war ein Versuch, Flugzeuge auch noch nach Zerstörung der Startbahnen einsetzen zu können oder in Gegenden, wo es keine entsprechende Infrastruktur eines Flugplatzes gibt.
Bei Firma Ryan kam man zu dem Entschluss, dass ein Düsentriebwerk mit variablem Schubstrahl die beste Lösung sei. Dieses zur Gattung der Heckstarter gehörende Flugzeug benötigte dazu eine Rampe, an der es senkrecht aufgestellt war. Ryan konstruierte ein Flugzeug mit kurzem Rumpf, Deltaflügeln und zunächst mit einem konventionellen, starren Fahrwerk.
Die ersten Flüge absolvierte die Ryan X-13 im Dezember 1955 im normalen Horizontalflug, um die aerodynamischen Flugeigenschaften zu testen, wofür auch das temporäre Dreirad-Fahrwerk montiert worden war, um eine normale Landung zu ermöglichen.
Im Mai 1956 fand der erste vertikale Schwebeflug statt. Die Techniker hatten das Fahrwerk weggelassen und am Bugrad einen Fanghaken angebracht, mit dem das Flugzeug an einem Seil eingeklinkt an der Startrampe befestigt war. Die Haupträder wurden zu kleinen Stützen reduziert, die am Startgestell auflagen.
Der Übergang vom Schwebeflug zum Horizontalflug gelang erstmals im November 1956 auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien. Im April 1957 fand der erste komplette Flug mit Ausklinken von der Rampe, Übergang in den Horizontalflug und zurück in den Schwebeflug und letztlich dem Wiedereinklinken in die Rampe statt.
Im September 1957 flog die Ryan X-13 Vertijet zum letzten Mal. Danach wurde das Programm eingestellt, da man die Entwicklung weiterer Heckstarter als Sackgasse ansah. Die Erfahrungen wurden jedoch in anderen Projekten verwertet, so z.B. bei der Entwicklung der senkrecht startenden Hawker Siddeley XV-6A Kestrel und sogar bei der aktuellen Lockheed Martin F-35 Lightning II in der Version als Senkrechtstarter.
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