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Republic F-105D Thunderchief

Überschall-Jagdbomber während des Vietnamkriegs

1951 startete der Flugzeughersteller Republic Aviation ein Projekt zur Entwicklung eines taktischen Überschall-Jagdbombers als Ersatz für die Republic F-84F. Das Ergebnis war die F-105 Thunderchief, die später den Spitznamen „Thud“ erhielt. Der Prototyp YF-105A flog erstmals im Oktober 1955, aber die erste F-105D flog erst im Juni 1959. Insgesamt wurden 833 Thunderchiefs aller Typen gebaut, darunter 610 F-105D.

 

Die US-Luftwaffe schickte Republic F-105 kurz nach dem Vorfall im Golf von Tonkin im Sommer 1964 nach Südostasien vor die Küste Nordvietnams. Dabei sollen nach Angaben der United States Navy nordvietnamesische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen haben. Die USAF setzte die F-105D ausgiebig in der Luftkampagne gegen Nordvietnam namens Rolling Thunder ein. Obwohl die F-105 als Atomangriffsflugzeug konzipiert war, konnte sie insgesamt über 5.443 kg (12.000 Pfund) konventionelle Kampfmittel tragen – eine schwerere Bombenlast als der Bomber Boeing B-17 Flying Fortress (= fliegende Festung) aus dem Zweiten Weltkrieg tragen konnte. Bemerkenswert ist der große Rumpfschacht und die nach vorne gepfeilten Lufteinlässe in den Flügelwurzeln. Die F-105D wies eine stark verbesserte Elektronik auf. Bewaffnet war das Flugzeug u.a. mit einer rotierenden 20mm Kanone A61A1. Von 1964 bis 1970 flogen diese Kampfflugzeuge während des Vietnamkrieges 75% aller Angriffe der USA auf Nordvietnam. Die F-105D wurden 1970 durch die F-4 Phantom II und die F-111 Aardvark mit Schwenkflügel abgelöst.

 

Das ausgestellte Flugzeug ist so bemalt und markiert, wie es im 357. Tactical Fighter Squadron, 355. Tactical Fighter Wing, auf der Takhli Royal Thai Air Base in Thailand aussah. Der Spitzname “Memphis Belle II” bezieht sich auf deine Boeing B-17F, die während des Zweiten Weltkriegs das selbe Kunstwerk trug. Die zwei roten Sterne unter dem Cockpit stellen die MiG-Abschüsse dar, die sie während des Südostasienkrieges erreicht. Der Jagdbomber kam im April 1990 ins Museum.

Typ:Jagdbomber
Besatzung1 Pilot
Länge:19,6 m
Flügelspannweite:10,6 m
Höhe:6,0 m
Flügelfläche:35,80 m²
Flügelstreckung:3.17
Leergewicht:12.474 kg
Maximales Startgewicht:23.835 kg
Höchstgeschwindigkeit:Mach 2,08 bzw. 2.208 km/h
Dienstgipfelhöhe:15.850 m
Einsatzradius:1.252 km
Überführungsreichweite:3.550 km
Bewaffnung:Bombenlast bis 6.350 kg + 20-mm-Vulcan-Kanone M61
Triebwerk:1 x Pratt & Whitney
TypJ75-PW-19W
ArtStrahltriebwerk
Schubleistung:bis zu 109,02 kN (mit Nachbrenner)

Technische Kurzbeschreibung:

 

  • Rumpf: Ganzmetall-Halbschalenbauweise – Bugradar – Waffenschacht in Höhe des Tragwerks – 4 hydraulisch betätigte Luftbremsen – F-105 F = zwei Sitze hintereinander; jedes Cockpit mit Druckkabine und Schleudersitz.

 

  • Tragwerk: freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise – Pfeilflügel mit Nasen- und Spaltklappen – Spoiler auf der Oberseite zur Quersteuerung bei hohen Geschwindigkeiten

 

  • Leitwerk: freitragende Normalbauweise in Ganzmetall – stark gepfeilt – Höhenflosse – Ruder hydraulisch betätigt – Stabilisierungsflosse unter dem Rumpf.

 

  • Fahrwerk: einziehbar, incl. Bugrad – ein Rad an jeder Strebe – Scheibenbremsen – ölpneumatische Dämpfung

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