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Pilatus PC-9

Die kroatische Kunstflugstaffel “Krila Oluje” fliegt zweisitzige Schulflugzeuge mit Turboprop

Der Entschluss zum Bau dieses Trainingsflugzeugs wurde 1982 gefasst; der Erstflug fand am 07. Mai 1984 statt. Das Flugzeug ist ein freitragender Tiefdecker aus Ganzmetall. Fahrwerk, Landeklappen und Luftbremse werden hydraulisch betrieben. Das Triebwerk liefert 1.150 PS, die aber auf 950 PS gedrosselt werden. Der 4-blätterige Hartzell-Propeller dreht konstant mit 2000 Umdrehungen pro Minute. Beide Cockpits sind mit Martin Baker Schleudersitzen ausgerüstet.

 

Bei der Schweizer Luftwaffe stehen die Flugzeuge seit 1988 im Einsatz. Das Flugzeug PILATUS PC-9 ist ein 2-sitziges Turboprop Trainingsflugzeug, welches in der Schweizer Luftwaffe – aber auch der Deutschen Bundeswehr als PC-9 B – primär für die Zieldarstellung in der Fliegerabwehr eingesetzt wird. Ferner kann es aber auch mit einem Störsender ausgerüstet werden, um sowohl die Flugabwehr als auch Kampfflugzeuge elektronisch zu stören oder zu täuschen.

 

Die PC-9 kann mit einer Schleppwinde ausgerüstet werden. Ein Schleppsack kann damit ausgefahren und hinter dem Flugzeug gezogen werden. Dieser steckt in der abgebildeten Aufhängung der PC-9 B unter dem Flügel. Die Kanoniere der Fliegerabwehr zielen auf diese Schleppsäcke und können – wenn alle Sicherheitsauflagen stimmen – auch den scharfen Schuss auslösen. Zielflugeinsätze finden auch in der Nacht statt. Verbessertes Nachfolgemodell ist die Pilatus PC-21.

Kroatische Kunstflugstaffel Krila Oluje:

Krila Oluje (kroatisch: Flügel des Sturmes) ist die offizielle Bezeichnung einer Kunstflugstaffel der Kroatischen Luftwaffe. Die Piloten sind in der Mehrzahl Luftwaffen-Fluglehrer. Hauptzielsetzung des Teams ist es, die Leistungsfähigkeit, die Disziplin und Teamarbeit der Luftwaffe im In- und Ausland zu demonstrieren.

 

Die Operation Oluja („Sturm“, kroatisch Operacija Oluja) war eine Großoffensive im Kroatienkrieg während der Jugoslawienkriege, bei der die kroatische Armee- und Polizeieinheiten im August 1995 innerhalb von 85 Stunden den Hauptteil der 1991 entstandenen Republik Serbische Krajina eroberten. Die Offensive begann am 4. und endete am 7. August 1995. Bei diesem Einsatz und im Anschluss daran kam es zu Kriegsverbrechen an Serben und Flucht von etwa 200.000 serbischer Zivilisten. Der 5. August ist in Kroatien als Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit ein Nationalfeiertag, was angesichts der vielen Toten m.E. anrüchig ist. Nur zur Erinnerung: Kroatien war im 2. Weltkrieg Verbündeter des deutschen NS-Regims und ermordete damals viele Serben. Nationalismus im negativen Sinne spielte auch beim Zerfall von Ex-Jugoslawien eine wesentliche Rolle.

HerstellerFlugzeugwerke Pilatus AG
.6371 Stans – Schweiz
BezeichnungPilatus PC-9 M
Besatzung2
SitzanordnungTandem
SchleudersitzMartin-Backer Mk. 11
Antrieb1x Turboprop-Triebwerk
     HerstellerPratt & Whitney Canada
     TypPT6A-62
     Leistung950 WPS (709kW)
Propeller4-Blatt – Hartzelle
     Durchmesser2,44 m
Abmessungen.
Länge10,14 m
Höhe3,26 m
Spannweite10,19 m
Flügelfläche16,28 m²
Massen.
Leergewicht1.125 kg
Max. Kraftstoff530 Liter in den
.integralen Flügelbehältern
.500 Liter in 2 Außenbehältern
externe Lasten1040 kg auf 6 Flügelstationen
max. Rollmasse3.210 kg
max. Startgewicht3.200 kg
max. Landunggewicht3.100 m
Flugleistungen.
Höchstgeschwindigkeit670 km/h, Mach 0,73
.im Sturzflug
Reisegeschwindigkeit500 km/h am Meeresspiegel,
.555 km/h bei 6100 m
Überziehgeschwindigkeit128 km/h mit Rädern + Klappen
max. Steigrate20.7 m/s am Meeresspiegel
Steigzeit auf 4575 m4 Minuten 5 sek
Dienstgipfelhöhe11.580 m
Startrollstrecke245 m am Meeresspiegel
     über 15-m-Hindernis390 m am Meeresspiegel
.645 m bei 3.050
Landestrecke >15-m700 m am Meeresspiegel
.925 m bei 3.050 m Höhe
Landerollstreckeca. 350 m am Meeresspiegel
Reichweiteca. 1.540 km bei 390 km/h
Belastung+7 / -3.5 G (ohne Last)
..

US-Lizenzbau Beechcraft T-6 Texan II / Beech Mk II:

 

Im Hinblick auf einen Grossauftrag für etwa 700 Schulflugzeuge für die amerikanische Luftwaffe und Navy suchte Pilatus die Zusammenarbeit mit Beech (heute Rytheon/Beechcraft) und entwickelte aus der PC-9 die Beech Mk II/T-6 A Texan II. Gegenüber der Grundversion der PC-9 sind rund 70 % der Bauteile neu konstruiert worden. Die wensentlichen Unterschiede sind eine verstärkte Rumpfstruktur, neue Cockpithaube, Druckkabine und die modernste Elektronik.

 

Der erste Prototyp flog am 23. Dezember 1993. Die T-6 A gewann schließlich die US-Entscheidung und die Beschaffung der Flugzeuge erfolgte ab 1999. Bestellt wurde jedoch nur tranchenweise, was auch die Belieferung von Drittbestellern, wie u.a. Chile, Griechenland und Kanada zuließ.

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