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Piaggio begann im Jahr 1950 mit der Entwicklung eines zweisitzigen Schulflugzeugs für die Grundausbildung von Piloten der italienischen Luftwaffe. Aus dem zunächst P-148 genannten Muster entstand die P-149 (Spitzname „Piggi“), deren Prototyp erstmals im Juli 1953 flog. Die verbesserte P-149D wurde ab 1957 in 194 Exemplaren unter anderem bei FockeWulf (heute Airbus Deutschland GmbH) in Bremen gebaut. Die Luftwaffe nutzte dieses Muster zur Auswahl und Ausbildung ihrer Nachwuchspiloten sowie als Kuriermaschine. Weiterhin betrieb die Luftwaffe 1959 eine Kunstflugstaffel mit vier Piaggio P-149.
Länge | 8,80 m | ||
Flügelspannweite | 11,12 m | ||
Flügelfläche | 18,81 m² | ||
Höhe | 2,90 m | ||
Radabstand Bugrad-Hauptfahrwerk | 2,00 m | ||
Maximale Abflugmasse | 1.680 kg | ||
Abflugmasse Kunstflug | 1.470 kg | ||
Leermasse | 1.160 kg | ||
Motortyp | Avco Lycoming GO-480-B1A6 | ||
Luftschraube | Piaggio P.1033G/4DA |
Art | 3-Blatt Verstellluftschraube | ||
Motorleistung | 201 kW (274 PS) | ||
Höchstgeschwindigkeit in Meereshöhe | 312 km/h | ||
Höchstgeschwindigkeit in 3000 m | 272 km/h | ||
Dienstgipfelhöhe | 6.050 m | ||
Reichweite | 980 km | ||
Startstrecke in 305 m, 5°C, 1600 kg | 525 m | ||
Landestrecke | 530 m | ||
Besatzung | 1 Pilot und 3 Passagiere | ||
Kraftstoffvorrat | 236 Liter, davon 5 nicht ausfliegbar |
Allgemeine Beschreibung:
Das Reiseflugzeug P.149 D ist eine viersitzige, voll kunstflugtaugliche Weiterentwicklung des zweisitzigen Schulflugzeuges Piaggio P.148. Mit stärkeren Antrieb und einziehbarem Bugfahrwerk, flog die P.149D zwei Jahre nach seinem Vorgänger zum ersten Mal. In erster Linie wurde die P.149 D für die Bundeswehr als Schulflugzeug beschafft, aber das Platzangebot machte die Maschine passend für eine Zweitrolle als Verbindungsflugzeug bei den fliegenden Einsatzverbänden von Luftwaffe und Marine.
Piaggio lieferte die ersten 72 Flugzeuge ab Mai 1957 aus italienischer Produktion, weitere 190 Maschinen wurden unter Lizenz bei Focke-Wulf in Bremen gebaut. Die Flugzeugführerschule „S“ in Memmingen war als erste Einheit der Bundeswehr mit der P.149 D ausgerüstet.
Nach der fliegerischen Auswahlschulung auf der Piper L-18 flogen die Fluganwärter 120 Flugstunden auf der „Pitgi“, wie die P.149D bald getauft wurde. Am 31. März 1990 wurde die P.149D außer Dienst gestellt. Zur Zeit der Ausmusterung war die P.149D das dienstälteste Flugzeug der Luftwaffe. Zwischen 1957 und 1990 flogen 9.606 Flugschüler mehr als 290.000 Flugstunden auf ihr. Im Bestand des Luftwaffenmuseums der Bundeswehr befinden sich die 90+78 aus Fürstenfeldbruck und die 91+03 des LTG-61.
Einige P.1 49 D aus deutscher Produktion fliegen noch heute in den Luftstreitkräften Nigerias, Ugandas und in Tansania. Bei einigen wenigen Flugsportvereinen in der Bundesrepublik wird die Piaggio P.149 D ebenfalls noch gerne geflogen, wenn auch die hohen Betriebskosten mit relativ großem Spritverbrauch dagegen sprechen müßten. Aber was zählt, ist die Zuverlässigkeit.
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