1934 entwickelte North American Aviation die O-47 als Ersatz für die Beobachtungsdoppeldecker O-19 und O-38. Größer und schwerer als die meisten vorhergehenden Beobachtungsflugzeuge saß seine dreiköpfige Besatzung hintereinander unter dem langen Cockpitdach. Da die Flügel die Beobachtung nach unten erschwerten und das Fotografieren einschränkten, hat North American die Beobachtungfenster im Bauch des Flugzeugs unterhalb der Tragflächen eingebaut. Daher der bullig erscheinende Rumpf.
Das US Army Air Corps bestellte 1937etwa 174 North American O-47, Einheiten der Nationalgarde erhielten 93 davon. 1938 bestellte die Armee 74 North American O-47B, die eine neu gestaltete Motorhaube für eine bessere Kühlung, einen stärkeren Motor und eine verbesserte Funkausrüstung hatten.
Trainingsmanöver im Jahr 1941 zeigten die Mängel der North American O-47. Leichtere Flugzeuge erwiesen sich als fähiger mit Bodentruppen zu operieren, und Jäger und zweimotorige Bomber ware besser geeignet, um Aufklärungs- und Fotoaufgaben zu erfüllen. Da die North American O47 sich als zu groß und zu unbeweglich erwies, wurden sie dann als Zielschlepper, zur Küstenüberwachung und als U-Boot-Jäger eingesetzt.
Das Museum erwarb die ausgestellte North American O-47B 1978 von Loren L. Florey Jr. aus Eden Prairie des 112. Beobachtungsgeschwaders der Ohio National Guard.
Besatzung
3 Mann
Länge
10 m
Spannweite
14 m
Tragflügelfläche
32,5 m²
Höhe
3,81 m
Antrieb
1 x Wright R-1820 Cyclone
Leistung
1.060 PS
Art
Sternmotor
Höchstgeschwindigkeit
365 km/h
Reichweite
ca. 1.350 km
Dienstgipfelhöhe
ca. 7.340 m
Leergewicht
2.712 kg
Fluggewicht
3.463 kg
Bewaffnung
1 x 7,62-mm festes MG vorne und 1 x 7,62-mm bewegliches MG im Rumpf
Der Wright R-1820 Cyclone war ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor des US-amerikanischen Herstellers Curtiss-Wright mit einem Hubraum von 1820 Kubikzoll, was knapp 30 Litern entspricht. Die Bezeichnung R-1820 bedeutet Radial engine (= Sternmotor). Der aufgeladene Ottomotor war eine Weiterentwicklung des 1925 vorgestellten Wright P-2.
Die Produktion des R-1820 begann 1931 und dauerte bis in die 1950er Jahre an. Der Motor wurde auch bei Lycoming, Pratt & Whitney Canada und während des Zweiten Weltkrieges bei Studebaker gefertigt. Die Gesamtzahl der gebauten Motoren ist unbekannt.
Es wurden mehrere Serien des R-1820 für unterschiedliche Flugzeuge gefertigt, so zum Beispiel für die hier abgebildete Boeing B-17 Flying Fortress der Sternmotoren Curtiss-Wright R-1820-97 Cyclone mit 9 Zylindern und je 1.200 hp (894,8 kW) bei 2.300/min.