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Morane Saulnier MS 505

französischer Lizenzbau der deutschen Fieseler Fi 156 Storch mit Sternmotor

Die 1911 gegründte Firma Morane-Saulnier war ein französischer Flugzeughersteller, der auch das deutsche Flugzeug Fieseler Fi 156 Storch in Lizenz produzierte. Der Storch, wie er wegen seines hochbeinigen, starren Fahrgestells genannt wurde, flog ertsmals 1936 und wurde im gesamten Zweiten Weltkrieg als Verbindungs-, Beobachtungs- und Sanitätsflugzeug eingesetzt. Bekannt war die Fieseler Fi 156 Storch durch ihre extremen Kurzstarteigenschaften.

 

Nach dem Krieg lief die Produktion weiter, in Frankreich hieß der Storch dann MS 500 Criquet, wobei Salmson oder Jacobs Motoren zum Einbau kamen. Die MS 505 bekam später den 300 PS Jacobs R-755-A2 Sternmotor, was das Hauptunterscheidungsmerkmal zu einem originalen „Fieseler Storch“ ist.

Beschreibung dieser Maschine:

 

Diese Maschine wurde in der Fabrik “Morane Saulnier” in Frankreich aus deutschen und französischen Teilen zusammengebaut, hatte einen Argus Motor und trug die Bezeichnung MS-505. Der Rumpf stammt aus deutscher Produktion.

 

Im 2. Weltkrieg flog die Maschine für die französische Vichy Luftwaffe und wurde später an französische Privatleute verkauft. 1964 baute Reims Aviation einen 300 Ps Jacobs Sternmotor ein. So flog diese Storch einige Jahre für französische Segelfiegerclubs als Schleppflugzeug. Wie so viele der MS 505 Störche kann man auch diese an dem Haken im Heck und dem großen Seilauslöser im Heck erkennen.

 

1984 fand das Fliegende Museum das Flugzeug und restaurierte es im darauffolgenden Winter in den flugfähigen Zustand. Heute fliegt sie wieder in den Farben der Esquadrille Air Force Frankreichs.

Technische Kurzbeschreibung:

 

  • Rumpf: Stahlrohrbauweise mit Stoffbespannung – rechteckiger Querschnitt – geschlossene Kabine mit dem Pilotensitz vorn und zwei gestaffelten Sitzen dahinter.

 

  • Tragwerk: mit V-Stahlrohr-Stiele abgestrebter Hochdecker – Holzbauweise – zweiholmiger, zweiteiliger Flügel – Flügelnase sperrholzbeplankt, sonst stoffbespannt – Vorflügel aus Leichtmetall – Spaltlandeklappen – Querruder absenkbar.

 

  • Leitwerk: abgestrebte Normalbauweise in Holz – Flossen sperrholzbeplankt – Ruder stoffbespannt.

 

  • Fahrwerk: starres, hochbeiniges Fahrwerk mit extrem langem Federweg, breiter Spur und Niederdruckreifen – steuerbares Hecksporn.

Länge9,40 m
Flügelspannweite14,27 m
Tragflügelfläche26 m²
Höhe3,1 m
Antrieb1 x Jacobs R-755 A2 (Original: Argus As10C)
ArtSternmotor
Zylinder7
Startleistung300 PS
Höchstgeschwindigkeit205 km/h in Meereshöhe
Marschgeschwindigkeit145 km/h
Mindestgeschwindigkeit45 km/h
Reichweiteca. 1.000 km
Besatzung1 Pilot und 2 Beobachter
Dienstgipfelhöhe4.600 m
Leergewicht1.065 kg
Zuladung525 kg

Allgemeine Beschreibung des Musters:

 

Der Fieseler Fi 156 ist ein propellergetriebenes Flugzeug, das erstmals 1936 flog. Entwickelt und gebaut wurde es in den Gerhard-Fieseler-Werken in Kassel. Mit diesem Entwurf gewann Fieseler 1935 die Ausschreibung für ein neuartiges Verbindungsflugzeug. 1937 begann die Serienproduktion.

 

Der “Storch”, wie er wegen seines hochbeinigen, starren Fahrgestells genannt wurde, wurde im gesamten Zweiten Weltkrieg als Verbindungs-, Beobachtungs- und Sanitätsflugzeug an allen Fronten eingesetzt. Seine großzügig verglaste Kabine erlaubte ausgezeichnete Rundumsicht.

 

Das Flugzeug war eine stoffbespannte verschweißte Stahlrohrkonstruktion. Die starren Vorflügel über die gesamte Spannweite und statisch ausgeglichenen Schlitz-Querrudern mit Flettner-Ruder über die halbe Spannweite sorgten für gute Langsamflugeigenschaften.

 

Der Fieseler ”Storch” ist bekannt durch seine extremen Kurzstart- und Landeeigenschaften. (STOL-Eigenschaften). Die Mindestfluggeschwindigkeit lag unter 50 km/h; zum Starten reichten bei Gegenwind 50 Meter aus und zum Landen 20 Meter. Aufgrund des hochbeinigen Fahrwerks konnte der Storch auf fast jedem Gelände landen.

 

Nach Einsätzen im spanischen Bürgerkrieg flog die Fi-156 von 1939 bis 1945 in allen Wehrmachtstellen. Ab 1941 verlagerte Fieseler die Produktion in das besetzte Frankreich und die CSR. 1943 verließ der letzte Storch das Hauptwerk in Kassel, u.a. da Fiesler sich auf die Fertigung der Focke-Wulf Fw 190 konzentrieren musste.

 

Insgesamt entstanden etwa 2.900 Maschinen, die nicht nur von den Achsenmächten geflogen wurde, sondern auch als Beuteflugzeug von den Alliierten.

 

Besonders spektakulär war der Einsatz beim Ausfliegen Mussolinis 1943. Ein “Storch” landete ferner als letztes Flugzeug am 26.04.1945 im eigeschlossenen Berlin.

 

Nach dem Krieg baute “Morane” in Frankreich weitere 925 Fi 156 als MS 500 und MS 505 „Criquet“.aber auch die CSR setzte die Produktion fort. Diese Maschinen flogen dann in der Schädlingsbekämpfung, schleppten Segelflugzeuge und wurden als Luft-Taxi eingesetzt.

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