Geschichte der Entwicklung der Messerschmitt Bf 109:
1934 vergab das Reichsluftfahrtministerium Aufträge zur Entwicklung des Prototyps eines einsitzigen Jagdflugzeuges an die Firmen Arado („Ar 80 V-1“), Heinkel („He 112 V-1″) und Focke-Wulf (Fw 159 V-1“). Messerschmitt verwendete zur Konstruktion die Erfahrungen, die durch die „Bf 108“ gesammelt worden waren. Man optimierte bei Messerschmitt die Flugzeugzelle, reduzierte ihr Gewicht und versah sie mit dem stärksten Motor, der zu jener Zeit verfügbar war. Weil Motoren der Firmen Junkers und Daimler-Benz noch im Entwicklungsstadium waren, mußte man auf einen aus England stammenden Rolls-Royce mit ca. 695 PS zurückgreifen. Zu dieser Zeit bestanden noch Handelsbeziehungen zu England.
Die ersten Flugerprobungen der noch unbewaffneten „Bf 109 V-1” fanden 1935 statt. Messerschmitt baute parallel dazu an weiteren Verbesserungen, die mit deutschen Motoren „Jumo 210“ der Firma Junkers ausgerüstet waren. Deren Zylinder waren in hängender V-Anordnung konstruiert. Die Tragflächen waren mit große Landeklappen ausgestattet, um die Langsamflugeigenschaften zu verbessern, ferner mit großen Querrudern, um die Manovrierfähigkeit zu optimierten. Bei der Grundkonstruktion handelt es sich um einen freitragenden Tiefdecker mit einholmigen Tragflügeln, die heute noch bei Flugzeugen aktuell sind. Die „Bf 109“ war das erste Jagdflugzeug der Luftwaffe mit Einziehfahrwerk und das erste Ganzmetalljagdflugzeug der Welt. Die Ergebnisse waren gegenüber den Mitbewerbern so überragend, dass Messerschmitt den Zuschlag bekam.
Erst bei der „V-3“, die als Muster für die Serienfertigung der „Bf 109 A“ dienen sollte, wurden zwei MG 17 eingebaut. Bei der „Me 109 V-4“ wurde ein drittes MG eingebaut, welches durch die hohle Propellernabe aus dem Motor feuerte. Ferner wurde dann der neue „Jumo 210 B“ Motor eingebaut, später kam der stärkere „Jumo 210 D“ zum Einbau und dann der „Jumo 210 E“ bei der „Me 109 B-2“ mit 670 PS.
Diese „B-2“ Maschinen waren auch die ersten „Me 109“, die 1937 im Kampfeinsatz bei der „Legion Condor“ im spanischen Bürgerkrieg zur Unterstützung des Faschisten Franco eingesetzt wurden.
Im laufe der Zeit wurden weitere Verbesserungen am Korpus, den Tragflächen und vor allem der Bewaffnung vorgenommen, bis der neue leistungsstärkere „DB 601“ Motor zur Verfügung stand. Heraus kam die Bf 109 E mit einem 1.100 PS starken Motor, die sich ansonsten lediglich in der Bewaffnung von den Vormustern unterschied..
Weitere Verbesserung brachte der noch stärkere Motor „DB 601 E-1“, dessen Einbau zur „Me 109 E-1“ Serienmaschine führte, die aber Probleme bei den Tests verursachte. Daraus entwickelte man die F-Serie. Äußerlich unterschied sich die „Me 109 F“ von der E-Serie durch viele aerodynamische Verbesserungen am Höhenleitwerk, dem strömungsgünstigeren Frontbereich, dem Klappensystem und der erhöhten Spannweite. Auch weitere MG´s wurden in den Tragflächen eingebaut und Aufhängungen für Bomben und einfache Raketen geschaffen.
Die meistproduzierte Variante war die “Me 109 G”, die im Frühjahr 1942 entstand und mit dem jetzt zur Verfügung stehenden leistungsstärkeren Motor „DB 605“ ausgestattet wurde. Es entstanden mehrer Versionen, u. a. die “Me 109 G-5 mit stärkerer Bewaffnung. Die Version „Me 109 G-6“, die die größte Zahl aller produzierten Me 109 ausmachte, bekam dann zwei MG 131 über dem Motorblock, ein MK 108, das durch die Propellernabe feuerte und je ein MG 151/20 in jedem Flügel.
Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden noch zahlreiche „Me 109“ gebaut. Zum Beispiel in der CSSR die Avia-C 210 und in Spanien eine Version der „Me 109 G-2“, die „H.A 1112“, die von der “Spanische Flugzeugwerke, Sevilla” und “CASA” produziert wurde (siehe Luftwaffenmuseum). Noch lange nach dem Krieg blieb die „Me 109“ im Einsatz.