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Seit März 2000 deckt das Drohnensystem Luna ohne Unterbrechung den Aufklärungsbedarf der deutschen Einsatzkräfte bei Friedensmissionen in Kosovo, Mazedonien und Afghanistan ab. Mit seinen unterschiedlichen Sensoren liefert Luna zuverlässig Aufklärungsergebnisse bei Tag und Nacht, im Sommer und im Winter und auch bei schlechten Witterungsverhältnissen. Über Mali ist sie z.B. im Einsatz und unterstützt mit ihren bis zu 7 Kameras die UN-Truppe MINUSMA. Bis zu sechs Stunden kann die LUNA-System in der Luft bleiben und dabei in Echtzeit Videos, Infrarotaufnahmen oder Standbilder an die Auswertezentrale liefern. Diese gibt sie dann beispielsweise an eine Patrouille am Boden weiter, um die Soldaten vor Gefahren zu warnen.
Die Abkürzung LUNA steht für luftgestütztes, unbemanntes Nahaufklärungsystem. Programm- oder ferngesteuert sendet die LUNA bei Tag und Nacht Video-, Infrarotfilme und Standbilder in Echtzeit. Die Aufklärungsdrohne ist nahezu unter allen Witterungsbedingungen einsetzbar.
Zur Standardausrüstung der Drohne LUNA gehören stabilisierte, schwenkbare elektro-optische Farbvideokameras, gruppiert um eine Wärmebildkamera oder eine digitale Stillbildkamera. Im Bug des Fluggerätes befindet sich eine fest eingebaute Farbvideokamera, die in der Bodenkontrollstation dem Fluggerätebediener eine quasi Pilotensicht aus dem Fluggerät übermittelt.
Mit einer weiteren eingebauten Farbvideokamera kann ein möglicher Ansatz von Eis an kritischen Fluggerätebereichen festgestellt und bewertet werden. Die Bilder aller Kameras werden über einem Video-Daten-Link direkt an die Bodenkontrollstation übertragen.
Die Drohne „LUNA“ wird von einem zwei Zylinder 2-Takt-Boxermotor angetrieben. Während des Fluges ist das System an- und ausschaltbar. Gestartet wird das Fluggerät durch ein mechanisches Katapult, das aus einem Gummiseilzug besteht. Am Ende des Fluges landet die Drohne LUNA an einem Landeschirm oder in einem mobilen Netzlandesystem.
Systemleistungen:
Aufklärung und Überwachung mit Sensoren für Tag Licht und Infrarot. SAR-Radarsensor kurzfristig verfügbar.
Bildübertragung in Echtzeit
Entdecken, erkennen, identifizieren und Orten von Zielen
Kurze Reaktionszeit durch hohe Mobilität
Gesamtsystem luftverladbar in C130 / C 160 bzw. NH 90 Hubschrauber mit Wolf-Kfz
Einfache Bedienung durch wenige Personen
Militärische Flugzulassung
Länge | 2,36 m | ||
Spannweite | 4,17 m | ||
Höhe | 0,86 m | ||
Startgewicht | ca. 37 kg | ||
Geschwindigkeit | 35 bis 120 km/h |
Gipfelhöhe | 3.500 m (Dichtehöhe) | ||
Entfernung | > 50 km zwischen Bodenstation und Fluggerät | ||
Flugzeit | 4 Stunden | ||
Start | Seilfederkatapult | ||
Landung | Fallschirm- oder Netzlandung |
Boden-Kontrollstelle für das Aufklärungssystem Luna:
Die modulare Bauweise der Boden-Kontrollstellen erlaubt deren Integration in geschützte Trägerfahrzeuge, wie DURO, MUNGO oder DINGO, oder in kleine WOLF-Fahrzeuge. Damit ist eine Luftverladbarkeit des gesamten Systems in Transportflugzeugen möglich, entweder in der Lockheed C-130 Hercules, der C-160 Transall oder im Hubschrauber NH 90.
Die Boden-Kontrollstelle ist klimatisiert und bietet 3 Arbeitsplätze für Luna Steuer- und Bildauswertungspersonal. Hardware und Software sind auf eine weitestgehende Entlastung des Bedienungspersonals optimiert. Der Betrieb ist damit einfach, kann mit wenig Personal durchgeführt werden und verlangt keine fliegerische Ausbildung.
Fahrzeug: LKW Mowag DURO 6×6 mit 8 Tonnen
Missionsplanung und Missionsdurchführung:
Die Eingabe der Wegpunkte erfolgt in der digitalen Landkarte mit automatischer Überprüfung im 3D-Programm auf Hindernisse und Abschattung.
Kartenbild mit Darstellung der Wegpunkte, des aktuellen Flugweges, des Kamerablickfeldes, sowie wichtige Fluggeräte-Parameter.
Automatikflug nach vorgewählten Wegpunkten, die auch während des Fluges geändert werden können. Jederzeit Übernahme der Flugführung durch Bodenpersonal (Kameraflug) möglich.
Bildauswertung:
Aufklärungsbildübertragung in Echtzeit, für bis zu 8 Videosensoren gleichzeitig.
Identifizierung der Ziele mit Angabe der Koordinaten und Höhe über NN.
Betriebsmodi zu automatischen Zielverfolgung durch Fluggerät und Kamera.
Anbindung an das Informations-Verbundsystem ADLER oder FAUST.
Der Mowag Duro ist ein geländegängiges, ungepanzertes oder geschütztes militärisches Fahrzeug des Schweizer Herstellers Mowag. Das aktuelle Mehrzweckfahrzeug Duro 3 ist gepanzert und schützt die Besatzung vor Beschuss durch Infanteriewaffen und vor der Wirkung von Minen. Die Duro-Fahrzeuge haben die im Auslandseinsatz befindlichen ungepanzerten Trägerfahrzeuge abgelöst.
Leistung | 245 PS | ||
Motor | Cummins 5,9 | ||
Zylinder | 6 | ||
Art | Turbo-Diesel (Reihe) | ||
Höchstgeschwindigkeit | 100 km/h | ||
Antriebsstrang | Allison-Transmission-Automatik 2500 SP mit 6-Gang (5 Vorwärts-, 1 Rückwärtsgang), Reduziergetriebe, Torsen-Differentiale | ||
Gewicht (leer) | 7 Tonnen | ||
Nutzlast | 6 Tonnen | ||
Basisausrüstung | Klimaanlage, Fahrzeug-Informationssystem, Reifen mit Notlaufeinlagen, Can-Bus-System, Vorwärmanlage | ||
Optionale Ausrüstung | Seilwinde, zentrales Reifendruck-Reguliersystem (CTIS), ABC-Überdrucksystem, Zusatzpanzerung für erhöhten ballistischen Schutz bis Stufe 3, IED-Schutz, kundenspezifische Waffen und andere Systeme, Schneeketten, EURO-V-Motor, Anhängerkupplung, verschiedene geschützte |
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