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Lockheed F-117A Nighthawk

erstes Tarnkappenflugzeug zur Vermeidung von Abwärme- und Radarrückstrahlung

Nahezu 15 Jahre blieb die Lockheed F-117 Nighthawk ein Geheimobjekt. Ab Oktober 1983 war die erste Staffel einsatzbereit. Sie ist nicht für Luftkämpfe geeignet. Ihr Auftrag sind nächtliche Präzionsangriffe mit lasergesteuerten Bomben. Die F-117A Nighthawk ist ein zweistrahliges, einsitziges Flugzeug, das von Lockheed in den 1970er Jahren für die US Air Force entwickelt und bis 1990 mit geringfügigen Modifikationen gefertigt wurde. Es handelt sich um das weltweit erste Kampfflugzeug, das erfolgreich Tarnkappentechnik zur Vermeidung von detektierbaren Abwärme- und Radarrückstrahlungen benutzte. Ihr futuristisches Disign erschwert die rechtzeitige Ortung. Auf dem Radar erscheint sie, wie die Größe einer Taube. Trotzdem wurde eine Maschine im Balkankrieg abgeschossen.

TypTarnkappenbomber
Länge20,08 m
Spannweite13,20 m
Höhe3,78 m
Tragfläche105,9 m²
Leermasse13.381 kg
max. Startmasse23.814 kg
Treibstoffkapazität10.645 Liter
Höchstgeschwindigkeit1040 km/h
Dienstgipfelhöhe15.560 m
Einsatzradius1112 km
Überführungsreichweite2110 km
Triebwerke2 x Mantelstromtriebwerke General Electric F404-F1D2
Schubkraftje 48,06 kN
Versionen2 Have Blue-Prototypen
5 YF-117-Vorserienmaschinen
59 F-117A-Serienmaschinen

Entwicklung der neuen STEALTH-Jäger:

 

Den Auftrag zur Entwicklung des Tarnkappenbomber erhielt LOCKHEED im November 1978. In nur 31 Monaten entstand der Prototyp vom Reisbrett bis zum Erstflug. Genauso wie die U-2 und der SR-71 entstand dieser neue Flugzeugtyp in den streng geheimen Werken des kalifornischen Skunk Works in Burbank (= etwa „Stinktierwerk“). Mit einer jährlichen Produktion von wenigen Maschinen endete die Produktion jedoch bei 64 Flugzeugen. Darunter sind nur wenige Zweisitzer vom Typ F-117 B.

 

Abgesehen von der neuen Form ist die F-117 ein konventionelles Flugzeug. Aus Kostengründen bestehen die Komponenten und Subsysteme auf vorhandenen Kampfflugzeugen. Zum Beispiel wurde das FbW-Steuersystem aus der F-16 verwendet. Das Cockpit stammt von der F-18. Trotzdem kostet die F-117A mehr als 180 Millionen DM (Stand: 20002). Diese Kosten sind auf die besonderen Fertigungen der Außenhülle zurückzuführen. Die weiterhin geheimgehaltene Struktur und Formauslegung ist auf weitgehende Diffusion und Absorption von Radarstrahlen optimiert. Somit ist dieser Jäger auf den feindlichen Radarbildern nur sehr schwer zu erkennen. Zusätzlich wurden noch die Schubdüsen oberhalb der Flügelhinterkante platziert, die den Luftstrom in der Breite auffächert, um die heizen Abgase auf einer breiteren Fläche zu verteilen und somit zu minimieren.

 

Bewaffnung und Kampfeinsatz

 

Im Abwurfschacht haben vielfältige Abwurfwaffen platz, darunter lasergelenkte Präzisionslenkbomben. Es ist anzunehmen, dass auch Nuklearwaffen mitgeführt und abgeworfen werden können. Zur Selbstverteidigung dienen die integrierte Bordkanone sowie Lenkflugraketen. Bekannte Bewaffnung: bis zu zwei GBU-10 Paveway II oder GBU-27 oder BLU-109-Bomben (max. 2.268 kg)

 

Zusammen mit dem Kampfhubschauber AH-64A Apache schlug die F-117A bei Kriegsbeginn im Morgengrauen der 17. Januar 1991 entscheidene Breschen in die irakische Luftverteidigung. Die „Nighthawks“ zerstörten mit ihren intelligenten 1.000 kg schweren Laserpräzionsbomben Ziele mit hoher Priorität mitten in Bagdad. Da Saddam Hussein sämtliche Flugabwehrstellungen in den Stadtvierteln Bagdads plazierte, war die Nighthawk das wichtigste Waffensystem, um die Zivilbevölkerung weitgehenst zu verschonen. Bei einen Anteil von 2,5% an der Luftmacht der Golfallianz haben die Nighthawks 31% der wichtigsten millitärischen Ziele zerstört. Die F-117 flog über 1.300 Einsätze, vornehmlich gegen stark verteidigte Ziele im Irak.

 

Dennoch ist die F-117A nicht Vollkommen. Auf Grund der fehlerhaften Flugsteuerung sollen 3 Maschinen aus technischen Gründen abgestürzt sein. Eine F-117 wurde anläßlich des Balkankrieges in Serbien abgeschossen. Wahrscheinlich wurde der Grundsatz mißachtet, wonach man niemals 2 x die gleiche Strecke fliegen darf. Genau dies geschah aber dort !! Selbst wenn die gegnerische Flugabwehr die Maschine nicht orten konnte ist anzunehmen, dass der Flug von dortigen Bewohnern bemerkt und als “Flugroute” interpretiert werden könnte. Beim nochmaligen Überflug könnte sich die Luftabwehr auf den vermeintliche “Lienienflug” einstellen. Und genau so geschah es auch: Die Serben feuerten in die “Flugroute“(Koordinierungsfehler der westl. Leitstellen) und trafen. Die besagte Nighthawk stürzte ab. Zwar überlebte der Pilot, aber die Serben untersuchten die “geheimen” Materialien und präsentierten das Wrack der Weltöffentlichkeit. (Quelle: N-24 vom 2005) Gleichwohl hat m.E. die Stealth-Technik den USA einen technischen Vorsprung von ca. 20 Jahren gegenüber anderen Ländern verschafft.

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