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Während der letzten großen deutschen Offensive des Ersten Weltkriegs in den Luftkampf eingeführt, unterstützte die Halberstadt CL.IV die deutschen Truppen beim Angriff auf alliierte Bodenstellungen. Ausgestattet mit festen und flexiblen Maschinengewehren, Handgranaten und kleinen Bomben erwies sich der CL IV in dieser Funktion als sehr effektiv, ihm fehlte jedoch die erforderliche Panzerung zum Schutz gegen Bodenfeuer. Die erfolgreiche Rolle endete jedoch sehr schnell, weil das Flugzeug nicht die Geschwindigkeit der modernen alliierten Jäger erreichen konnte. Die Halberstadt CL.IV wurde zu einem gejagten Ziel alliierter Verfolgungsgeschwader, aber sie behauptete sich in Luftkämpfen sehr gut. Als vielseitige Maschine diente der CL IV auch als Abfangjäger gegen alliierte Nachtbombenangriffe und diente als Nachtbomber gegen Truppenkonzentrationen und Flugplätze in der Nähe der Frontlinien. Die Bomben wurden noch per Hand abgeworfen. Alle Maschinen besaßen Vorrichtungen für die Aufnahme eines Funkgeräts. Als Stromquelle diente ein Dynamo, der vom Motor oder durch einen am Fahrgestell befestigten kleinen Propeller angetrieben wurde.
1984 erwarb das Museum die ausgestellten Halberstadt CL IV. Damals stark verfallen, wurde die Restaurierung in einer internationalen Kooperation des Museums für Verkehr und Technik in Berlin, des Nationalen Luft- und Raumfahrtmuseums der Smithsonian Institution und des Nationalmuseums der US-Luftwaffe durchgeführt. Das Flugzeug ist als Halberstadt CL IV des Staffelführers der Sstaffel 21 gekennzeichnet, von der bekannt ist, dass sie Mitte Juli 1918 während der Schlacht um Chateau Thierry Elemente der 94. und 95. Luftstaffel der US-Armee angegriffen hatte.
Hersteller | Luftfahrzeug-Gesellschaft mbH, Berlin |
Länge | 6,54 m |
Flügelspannweite | 10,74 m |
Tragflügelfläche | 27 m² |
Höhe | 2,7 m |
Antrieb | 1 x Mercedes D III a |
Art | wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor |
Leistung | 160 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Reichweite | 500 km |
Besatzung | 2 Mann |
Dienstgipfelhöhe | 6.400 m |
Leergewicht | 728 kg |
Fluggewicht | 1.092 kg |
Bewaffnung (optional) | 1 oder 2 starre 7,92-mm-MGs, |
. | bewegliches 7,92-mm-Parabellum-MG, 4 bis 5 10-kg-Bomben |
Maschinengewehr MG 08/15 Maxim: „Spandau-MG“ genannt
Das schwere Maschinengewehr ist nach seinem Einführungsjahr 1908 benannt. Die Entwicklung geht auf das 1884 von dem US-amerikanisch-britischen Erfinder Hiram S. Maxim (1840–1916) entwickelte Maxim-Maschinengewehr zurück. Das MG 08 gab es in vielen Varianten. Es war wassergekühlt und auf einer Lafette montiert. Mit entsprechendem Visier ausgestattet, eignete sich das MG auch zur Fliegerabwehr. Auf Basis des MG O8 entstand 1915 das in der Gewehrfabrik Spandau produzierte leichte MG O8/15, das in abgewandelter Form auch bei der Fliegertruppe als „Spandau-MG“ eingesetzt wurde. Davon leitete sich die Redewendung „null-acht-fünfzehn“ ab.
LUFTABWEHR UND LUFTSCHUTZ
Die deutsche Firma Krupp hatte ab 1884 verschiedene Luftabwehrgeschütze konstruiert, doch die preußische Armee ignorierte zunächst diese Entwicklung. Als die Bodentruppen im Grabenkampf des Ersten Weltkrieges aus der Luft angriffen wurden, nutzten sie behelfsmäßig ihre leichten Artilleriekanonen und Maschinengewehre zur Abwehr von Flugzeugen – die Erfolge hielten sich jedoch in Grenzen. Erst ab 1916 wurden speziell konstruierte Flugabwehrkononen an der Front eingesetzt.
Technische Daten:
Hersteller: Waffenfabrik Loewe; Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken
(DWM), Berlin Reinickendorf
Bedienung: 3 bis 4 Mann (im Flugzeug reicht 1 Mann)
Kaliber: 7,92 x 57 mm
Kadenz: 500 Schuss pro Minute.
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