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Das erste F-111A-Entwicklungsflugzeug, das als zweisitziger Jagdbomber gebaut wurde, um die Republic F-105 Thunderchief im Dienst der US-Luftwaffe zu ersetzen, wurde im Dezember 1964 geflogen und war das erste Kampfflugzeug mit variabler Geometrie, das in Dienst gestellt wurde. Während des Vietnamkrieges wurde er umfassend eingesetzt. Neben dem Einsatz bei den US-Streitkräften wurden 24 Exemplare der F-111C-Variante auch für die Royal Australian Air Force hergestellt und ab 1973 ausgeliefert. Als letzte „Aardvark“-Produktionsvariante verfügte die F-111F über eine verbesserte Avionik, einschließlich Navigations- und digitaler Computersysteme, eine verbesserte Flügelstruktur und ein verbessertes Fahrwerk sowie leistungsstärkere Pratt & Whitney TF30-P-100-Triebwerke; 106 wurden ab 1972 gebaut und wurden während des ersten Golfkrieges 1991 häufig eingesetzt. Sie waren die letzte betriebsbereite Version im US-Dienst. Ihre Hauptangriffslast bestand aus lasergelenkten Paveway-Bomben, während zur Selbstverteidigung Sidewinder-Raketen mitgeführt wurden. „Dumme“ (nicht gelenkte) Kampfmittel wie Streuwaffen und Munition, die Landebahnzerstörung erzeugt, könnten ebenfalls mitgeführt werden.
Aufgabe | Allwetter-Angriffs-/ Abfangjäger | ||
Besatzung | 2 | ||
. | 1 Waffensystemoffizier | ||
Länge | 22,40 m | ||
Spannweite | 19,20 m | ||
eingeschwenkt | 9,74 m | ||
Höhe | 5,22 m | ||
Flügelfläche | 61,07 m² | ||
eingeschwenkt | 48,77 m² | ||
Leer | 21.537 kg | ||
Maximal beim Start | 48.536 kg | ||
Triebwerke | 2 Pratt & Whitney TF30-P-100 |
Art | Turbofans mit Nachbrennern | ||
Schub | 111,65 kN mit Nachbrenner | ||
Geschwindigkeit | 2.660 km/h in 11.000 m | ||
max. Reichweite | 4.700 km ohne Last | ||
Dienstgipfelhöhe | 18.290 m | ||
Geschütze | 1 x M61A1 Vulcan (optional) | ||
Bomben | Extern: 14.288 kg | ||
. | (Waffenschacht + Außenstationen). | ||
. | Darunter 36 Mk.82 (340 kg) | ||
. | und 26 M117 (454 kg) Bomben | ||
. | oder 26 Mk.82 (340 kg) | ||
. | . |
Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf: Ganzmetall-Halbschalenbauweise unter Verwendung von Titan und Stahl für Verstärkungselemente – nebeneinanderliegende Sitze – Lufteinläufe hinter dem Cockpit unter den Tragflügeln – Triebwerke im hinteren Teil nebeneinander –
Tragwerk: Schulterdecker mit veränderlicher Tragflügelgeometrie – Flügelpfeilung zwischen 16° und 72° veränderbar – dabei Außenaufhängung stets parallel zur Flugzeuglängsachse –
Leitwerk: gepfeilte Normalbauweise in Ganzmetall; – Höhenleitwerk mit leicht negativer Form –
Fahrwerk: einziehbar – Bugrad zwillingsbereift.
Zu Beginn der 1960er Jahre bestellte das Pentagon einen zweisitzigen Mehrzweckjäger und taktischen Bomber mit veränderlichen Tragflügelgeometrie, der für die Luftstreitkräfte und die Marine der USA gedacht war. Die Anforderungen der US Air Force an einen Jagdbomber und Langstrecken-Jäger als Ersatz für die McDonnell Douglas F-4 und die Vought F-8 sollte das Projekt unter einen Hut bringen. Die vor dem Vietnamkrieg übliche Design-Doktrin konzentrierte sich auf sehr hohe Geschwindigkeit, blanke Leistung und gelenkte Luft-Luft-Raketen. Für die US-Navy bedeutete der Trend zu immer größeren, stärkeren Jägern ein Problem:
Die damalige Generation von Marinejägern war bereits nur noch schwer zur Landung auf einem Flugzeugträger-Deck fähig, und ein nochmals größeres und schnelleres Flugzeuge würde noch schwieriger sein.
Ein auf hohe Geschwindigkeiten optimierter Rumpf mit stark gepfeilten Flügeln ist bei Reisegeschwindigkeit ineffizient, was die Reichweite, Nutzlast und Ausdauer reduziert und zu sehr hohen Landegeschwindigkeiten führt.
Andererseits hat ein Rumpf mit geraden oder mäßig gewinkelten Flügeln eine geringere Endleistung im Kampf, ist allerdings einfacher zu handhaben und kann schwere Lasten mit einem Minimum an Treibstoff über weite Strecken tragen.
Diese Überlegungen führten zum Schwenkflügel der F-111.
Mehrere Hersteller gaben Angebote ab, am Ende blieben jedoch nur General Dynamics und Boeing übrig. Die Air Force und die Navy hatten sich für den Boeing-Entwurf entschieden, aber der US-Verteidigungsminister Robert McNamara überstimmte sie und wählte den kostengünstiger erscheinenden Entwurf von General Dynamics.
Aus dem Entwurf wurde ein Flugzeug mit 20 Tonnen Leergewicht und einem maximalen Startgewicht von fast 50 Tonnen. Das Flugzeug wurde von zwei Pratt & Whitney TF-30 Turbofans der 80-kN-Klasse angetrieben und war mit einem Cockpit für 2 nebeneinander sitzende Besatzungsmitglieder ausgestattet.
Die Schulterdecker-Flügel waren an zwei großen Drehlagern befestigt, die dem Flugzeug erlaubten, mit einer mäßigen Pfeilung von 16 Grad maximalen Auftrieb und minimale Start- und Landegeschwindigkeiten zu erzielen. Mit 35 Grad Pfeilung konnte eine hohe Unterschall-Marschgeschwindigkeit eingehalten werden. Bei 72,5 Grad Pfeilung wurde eine hohe Endgeschwindigkeit von Mach 2,4 erreicht.
Trotz der Bezeichnung F (Fighter = Jagdflugzeug) im Namen war die F-111 tatsächlich ein Bomber.
Die Produktionsversionen der F-111 hatten keine Schleudersitze, das komplette Cockpit wurde als Rettungskapsel herausgeschossen und schwebte unter einem Fallschirm von 21 Meter Durchmesser zur Erde. Da es druckdicht war, hätte die Besatzung darin auch ohne Druckanzüge oder Sauerstoffmasken überleben können.
Der erste Flug fand am 21. Dezember 1964 statt, und die Einführung in den aktiven Dienst bei der USAF begann 1967. Die F-111 war das erste serienmäßig produzierte Flugzeug mit Schwenkflügeln.
Es folgten verschiedene andere Typen mit Schwenkflügel, darunter die sowjetischen Suchoi Su-17 (1966), Mikojan-Gurewitsch MiG-23 (1967) und der Bomber Tupolew Tu-160 (1981), der amerikanische Marine-Jäger Grumman F-14 (1970) und der Rockwell B-1-Bomber (1974) sowie der europäische Panavia Tornado (1974).
Die F-111 diente von 1967 bis 1998 in der U.S. Air Force.
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