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Der Eurofighter EF 2000 Typhoon ist ein zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug in Canard-Delta-Konfiguration der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH, das von Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien in Gemeinschaftsproduktion entwickelt wurde. Die Höchstgeschwindigkeit mit Nachbrennern beträgt Mach 2,0 in großer Höhe und Mach 1,3 in Bodennähe. Der Erstflug des Deltaflüglers war im März 1994, die Indienststellung begann ab April 2004. Der Eurofighter kommt in den Jagdgeschwadern 73 Steinhoff (in Laage), 74 (in Neuburg) und 71 Richthofen (in Wittmund) sowie in den Jagdbombergeschwadern 31 Boelcke (in Nörvenich) und 33 (in Büchel) zum Einsatz. Der Eurofighter ist das modernste Kampfflugzeug der 4. Generation Europas.
Mit Atomwaffen – die nach wie vor unter amerikanischer Verwahrung sind – kann der Eurofighter jedoch nicht bestückt werden, wie es noch beim Tornado Panavia möglich war. Aus Insiderkreisen wurde bekannt, dass es an der Forderung der USA lag, die vor der Genehmigung sämtliche Baupläne des europäischen Gemeinschaftsprojekts einsehen wollten. Dass man sich darauf nicht einlassen konnte und wollte war denen sicherlich auch vorher klar. Es kam folglich zu keiner Zusammenarbeit. Stattdessen wurden 35 Lockheed Martin F-35A Lightning II der 5. Generation mit Tarnkappen-Eigenschaften (Stealth-Technologie) in den USA unter dem Eindruckd des Ukrainekriegs im Jahr 2022 bestellt.
Länge | 15,96 m |
Höhe | 5,28 m |
Flügelspannweite | 10,95 m |
Tragflügelfläche insgesamt | 50,00 m² |
Antrieb | 2 x Eurojet EJ200 |
Art | Mantelstromtriebwerke |
Minimalgeschwindigkeit | 220 km/h |
Marschgeschwindigkeit | 1275 km/h in 10.975 m |
Höchstgeschwindigkeit | 2124 km/h in 10.975 m |
in Bodenhöhe | 1.390 km/h |
Landegeschwindigkeit: | 260-280 km/h |
Überziehungsgeschwindigkeit | ca. 200 km/h |
Max. Standschub trocken | 2 x 60 kN |
mit Nachbrenner | 2 x 90 kN |
Dienstgipfelhöhe | 16.765 m |
Max. Flughöhe | 18.287 m |
Vom Start bis auf | 2 min 30 sek |
10.670 m und Mach 1.5 | . |
Belastung | G-Limit +9 / -3 |
Benötigte Startstrecke | 500 m |
Landestrecke | 700 m mit Bremsschirm |
Aktionsradius | 1.390 km |
Luftraumpatrouille | >1.850 km |
Überführungsreichweite | 3.700 km |
Tankinhalt | 6.215 Liter |
Leergewicht | 11.150 kg (Einsitzer) |
. | 11.700 kg (Zweisitzer) |
Wartungsaufwand pro Flugstunde | 9 Std. |
Waffenlast | max. 6500 kg |
Waffenlast mit Überlast | max. 7500 kg |
Startgewicht | max. 23.000 kg |
. | . |
Allgemeine Geschichte:
Der Serienfertigung des umstrittenen Jägers stand nichts mehr entgegen. Im Januar 1998 wurde der Vertrag über die Lieferung von 620 Flugzeugen im Wert von 55 Milliarden Mark unterzeichnet. Deutschland erhält 180 Maschinen, Großbritannien 232, Italien 121, Spanien 87. Bis 2014 war die Serienproduktion zunächst gesichert, lief aber weiter. Über 400 europäische Hochtechnologieunternehmen liefern Bauteile für dieses Flugzeug und werden in der Phase der stärksten Produktion etwa 150.000 Mitarbeiter dadurch beschäftigen. Damit ist der Eurofighter Typhoon derzeit das stückzahlmäßig und finanziell größte Kampfflugzeug-Programm am Weltmarkt. Seit 2002 löst der Eurofighter die Typen F-4 Phantom II und Mig-29 ab. Der Tornado bleibt voraussichtlich weiterhin bis 2020 in Gebrauch.
Überlegenheit des Eurofighter Typhoon gegenüber anderen Flugzeugen:
Hohe Schubkraft seiner Triebwerke, die es ihm erlauben schneller zu beschleunigen und so seinen Raketen vom Start weg mehr Energie und damit höhere Reichweite mitzugeben als dies seine Gegner können.
Hoher Automatismus seines Radarsystems, das mehrere Ziele erfassen, verfolgen und identifizieren kann. Bedrohung werden autom. erkannt und Priorität gesetzt, um den optimalen Auslösezeitpunkt für jedes Ziel zu errechnen.
Flugkontrollsystem, dass automatisch Abfang- und Ausweichprofile fliegen kann und so dem Piloten mehr Zeit gibt, sich mit der taktischen Situation zu befassen.
Wendigkeit im Überschallbereich, die es ermöglicht schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich des Gegners zu kommen. Grenzen werden nur von der Belastbarkeit des Piloten gesetzt.
Automatisches Selbstverteidigungssystem, dass selbsttätig anfliegende Raketen erkennt und entsprechende Gegenmaßnahmen einleitet.
Der Eurofighter ist selbst den neuesten Kampfflugzeugen der US-amerikanischen Luftstreitkräfte (F-22) in manchen Punkten, z.B. Sprachsteuerung unkritischer Systeme, 9g-Manöver im Überschallbereich, Helmvisier mit Zielmarkierungsfunktion, selbstregulierender Anti-G-Anzug „Libelle“ mit Flüssigkeitsfüllung, überlegen.
In einer DERA-Studie wurde das Abschussverhältnis von einer Su-35 zu verschiedenen Kampfflugzeugen bestimmt. Dabei erzielte der Eurofighter ein Verhältnis von 4,5:1.
Beschreibung und Kritikpunkte:
Der Eurofighter „Typhoon“ ist das derzeit modernste und leistungsfähigste in Produktion befindliche Kampfflugzeug der West-Europäer. Es ist das beste ein- und zweisitzige zweistrahlige Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug der 4. Generation. Die F/A-18E/F Hornet hat weder die Schubkraft und das günstige Gewichtsverhältnis, noch die Flügelfläche des Typhoon und auch das Radar des Eurofighter ist weit fortschrittlicher als das der F/A-18E/F. Nur die F-22 und SU 37 drohen ihm in Zukunft den Rang abzulaufen.
Bemerkenswert dabei ist, dass nicht technische Schwierigkeiten, sondern primär politische Probleme das Projekt verzögerten. Nationale Eitelkeiten und industriepolitisch motivierter Unwillen zur Einigung haben Entwicklungs- und Baukosten in die Höhe getrieben und somit die westeuropäischen Luftfahrtindustrien geschwächt. Wegen vollkommen abweichender Leistungsforderungen der Franzosen zogen sich Großbritannien, Italien und Deutschland 1984 aus dem ursprünglichen Programm “Future European Fighter Aircraft” (FEFA) zurück. Großbritannien, Italien und Deutschland etablierten danach ein neues EFA-Programm. Spanien schloss sich 1985 an. Frankreich bestand primär auf einer Flugzeugträgerversion und auf die Systemführerschaft von Dassault. Diese Forderungen waren für die anderen Vertragspartner unannehmbar. Daraufhin verließ Frankreich 1985 das Programm und ließ bei Dassault Aviation die äußerlich ähnliche Rafale entwickeln.
Umstritten war der Eurofighter in Deutschland vor allem nach dem Ende des “Kalten Krieges”, weil zu dieser Zeit eine entscheidende militärische Bedrohung als fragwürdig und ein Verteidigungsfall unwahrscheinlich erschienen. So wurden die Stückzahl von ursprünglich 250 auf 140 Eurofighter reduziert. Waren SPD und Grüne in der Opposition strickt gegen den Eurofighter, so erfolgte unter der Rot-Grünen-Regierung gleichwohl die Vertragsunterzeichnung zur Beschaffung von 180 Eurofighter.
Gleichzeitig steht Deutschland zunehmend in einer internationalen Verantwortung, der es mit 35 Jahre alten Kampfflugzeugen, deren Grundtechnik aus den 1950er Jahren stammt, kaum gerecht werden kann. Im Zuge der langen Entwicklungszeit wurde dennoch immer wieder zum Thema, ob militärisches Großgerät in diesem Umfang im Allgemeinen sinnvoll und selbst die reduzierte Anzahl Jets im Speziellen von Nöten sei. Es wurde zudem argumentiert, dass die ca. 85 Mio. € pro Flugzeug an anderen Stellen besser zu investieren wären.
Richtig ist, dass der Eurofighter ursprünglich dafür konzipiert wurde, um schnell unter Umgehung des Radars in feindliches Gebiet (Ostblock) einzudringen. Die heutigen Anforderungen und Ziele sind aber anders geartet, so dass Kritiker den Eurofighter schon als “teuersten und modernsten Oldtimer” bezeichnet haben. Ein Tarnkappen-Flugzeug mit steuerbaren Vektordüsen ist der Eurofighter jedenfalls nicht !!
Struktur und Materialien:
Rund 40% des Gesamtgewichtes entfallen auf Verbundmaterialien aus Kohlefaser, darunter weite Teile des Rumpfes und der Flügel und 70% der Oberflächenstrukturen. Der Rest entfällt hauptsächlich auf Aluminiumwerkstoffe sowie Titan mit glasfaserverstärkte Kunststoffe. Die Delta-Tragfläche mit 53° Pfeilung zeichnen die markante Form des Tiefdeckers aus. Beplankung, Spanten und Rippen sind aus CFK sowie Metallverstärkungen an den Aussenlastpunkten. Unter dem Rumpf befindet sich ein rechteckiger Triebwerkeinlauf mit einer beweglichen Lippe zur Beeinflussung des Lufteinlasses. Zwei Treibstofftanks im Rumpf und in den Flügeln fassen – soweit bekannt – etwa 4.500 kg, bzw. 5.700 Liter Treibstoff.
Technik:
Die Höchstgeschwindigkeit mit Nachbrennern beträgt laut Hersteller EADS Mach 2,0. Das Flugzeug ist Supercruise-fähig, fliegt also auch ohne Nachbrenner überschallschnell – ohne Außenlasten Mach 1,5 und mit montierten Luft-Luft-Raketen Mach 1,2.
Die einsitzige Maschine hat eine Delta-Canard-Konfiguration. Seine Entenflügel (Canards) verleihen dem Eurofighter eine sehr gute Manövrierfähigkeit bei geringer Geschwindigkeit sowie einen geringeren Luftwiderstand. Sie ermöglichen auch in Kombination mit den Ruderflächen am Haupttragflügel ein Steigen oder Sinken ohne Veränderung des Anstellwinkels, was sonst nur mit einer Schubvektorsteuerung möglich ist.
Der Eurofighter ist ein im Unterschall aerodynamisch instabiles Flugzeug. Aerodynamisch instabil bedeutet, dass der Eurofighter – wie alle Deltaflügler – keine “Trimmung” für den eingestellten Geradeausflug hat, so dass auf Grund der völlig planen Tragflächen (ohne Wölbung) permanent Korrekturen an der Steuerung vorgenommen werden müssen, um die Maschine in der Bahn zu halten, was vom Bordcomputer erledigt wird.
Seine hohe Wendigkeit erreicht der Eurofighter mit Hilfe von Flugkontrollcomputern (Fly-by-Wire), da der Pilot bei manueller Steuerung – wie zuvor beschrieben – überfordert wäre. Anders als bisherige Jagdflugzeuge mit Canards sind beim Eurofighter die Entenflügel weit vorn angeordnet. Dadurch kann der Eurofighter kontrolliert höhere Anstellwinkel erreichen. Die hohe Wendigkeit wird bei zunehmender Geschwindigkeit deutlich, da der Eurofighter im Vergleich zu anderen Kampflugzeugen seine Wendigkeit auch im Überschallbereich weitgehend beibehält. Derzeit einzigartig ist seine Fähigkeit 9-G-Manöver auch im Überschallbereich fliegen zu können (bis Mach 1.2).
Aufgrund dieser Wendigkeit erschien eine Schubvektorsteuerung auch im Hinblick auf die technischen und finanziellen Probleme dieser Technologie zunächst verzichtbar. Dennoch ist sie für spätere Varianten – voraussichtlich ab Tranche 3 – geplant, um das Rollvermögen zu verbessern und den Eurofighter auch nach einem Strömungsabriss noch steuerbar zu machen. Die Steigleistung übertrifft die der F-16.
Das Kampfflugzeug besitzt 13 Aufhängungen, von denen drei für Zusatztanks benutzt werden können.
Weiterhin verfügt er über ein IRST-System (Infrared Search & Tracking), mit dem er Feindflugzeuge bei gutem Wetter auf eine Entfernung bis zu 50 Kilometer erfassen und verfolgen kann, ohne sich durch sein Radar selbst bemerkbar zu machen.
Avionic:
Das Computersystem besteht aus mehreren mit digitalen und optischen Datenbussen verbundenen Systemen. Optionen und Platz für zukünftige Entwicklungen bestehen für Nachrüstungen.
Die Navigation erfolgt mittels Laser-Navigation mit einer hohen Genauigkeit. GPS-Sattelitennavigationsanlage, Radarhöhenmesser, Landesystem, Bodenkollisionswarner und Funknavigationsanlage sind standardmäßig eingebaut. In Kombination der Komponenten kann der Autopilot Landeanflüge unter “Cat-2-Bedingungen” automatisch durchführen.
Das elektronische Selbstschutzsystem “DASS” (Defensive Aids Sub-System) kann sowohl Bedrohungen aus der Luft als auch vom Boden automatisch orten und bekämpfen oder kann durch Eingriff des Piloten manuell übersteuert werden.
DASS besteht aus …
einem Warngerät gegen anfliegende Lenkflugkörper mit drei Empfängern,
einem Laserwarngerät mit zwei Empfängern,
EloKa Überwachungs-, Täusch und Störgeräten mit Sendern/Empfängern in den Flügelspitzenbehältern,
sowie Chaff und Flare Störkörperwerfer integriert in den Lenkflugkörperstartschienen unter anderem.
Cockpit:
Die Steuereinrichtungen im Cockpit des Eurofighter Typhoon sind so angeordnet, dass damit 24 verschiedene Funktionen durchgeführt werden können, ohne dass der Pilot die Hände von Steuerknüppel und Schubhebel nehmen muss. Klimaanlage und Druckbelüftungsanlage belüften Cockpit und Avionic und leitet Abwärme ab. Für die Sauerstoffversorgung sorgt ein bordeigenes Erzeugungssystem, dass die benötigte Atemluft samt entsprechender Sauerstoffkonzentration aus Triebwerkszapfluft herstellt.
Der Pilot sitzt auf einem Schleudersitz (Martin-Baker Mk.16A) welcher von 0,0 km Geschwindigkeit und 0,0 m Höhe bis in Höhen von 15.250 m und einer Geschwindigkeiten bis zu 1.160 km/h (Überschall) einsatzbereit ist.
Die Avionik ist modular aufgebaut und gliedert sich in die Subsysteme:
Kommunikation,
Navigation,
Anzeige- und
Bedieneinrichtungen
Feuerleit- und
Identifizierung.
Der Pilot wird mittels Head-Up-Display (HUD), 3 Multifunction Head-down Displays (MHDDs), einem Helmet-Mounted Display (HMD), Datalink Message Panel (DMP) und einem Warning Panel (WP) informiert.
Das HMD (Helmdisplaysystem), das Flugdaten direkt in das Auge des Piloten spiegelt, zeigt dem Piloten alle wichtigen Flugdaten an, sobald er sein Blickfeld vom HUD entfernt. Die Target Designation Box wird dabei immer angezeigt. Es ist dem Piloten auch möglich, mit dem HMD Ziele im Nahbereich außerhalb der Sensoren aufzuschalten und zu verfolgen sowie die Zieldaten an die Kurzstreckenraketen abzugeben.
Das HUD Display (ovale Scheibe) befindet sich in Sichthöhe und verfügt über eine große Darstellungsfläche zur Darstellung holographischer Strukturen. Sowohl aktuelle Flug- und Zieldaten, wie auch das FLIR-Bild können aufgeschaltet werden. (Höhe, Geschwindigkeit, Fluglage, Flugrichtung, Steig-/Sinkrate, G-Werte, Waffeninformationen)
Unter dem normalen Sichtfeld befindet sich das DMP (grünes Rechteck), welches die Funkgerätebedienung, Treibstoff- und Triebwerksanzeigen sowie das MIDS-Display umfasst. Das Multifunction Information Distribution System (MIDS) erlaubt die verschlüsselte Übertragung von Daten und Sprache zur Bodenstation.
Bei den 3 MHDDs handelt es sich um 150×150 mm grosse Multifunktionsbildschirmen (LSDs). Diese können mit verschiedenen Inhalten dargestellt werden. Es stehen insgesamt 21 verschiedenen Modi zur Verfügung, wobei der Pilot jeweils nur 5 pro Flugphase auswählen kann. Eine Vorauswahl für die einzelnen Flugabschnitte trifft er vor dem Start, jeweils nach Auftrag entsprechend.
Zur Steuerung der einzelnen Cockpitfunktionen stehen neben Schaltern noch 24 Fingerdrucksteuerfunktionen an Steuerknüppel und Schubhebel zur Verfügung. Diese auch “Hands On Throttle and Stick” (HOTAS) genannte Konfiguration ermöglicht es dem Piloten, ohne den Steuerknüppel oder Schubhebel loszulassen, die wichtigsten Funktionen des Flugzeugs zu beeinflussen. Des Weiteren verfügt der Eurofighter über eine Direct Voice Input (DVI) Befehlseingabe. Damit ist der Pilot in der Lage, direkt mit seiner Stimme Befehle einzugeben. Das System umfasst zur Zeit rund 250 Wörter und ist auf unkritische Befehle begrenzt, die nicht die Flugsteuerung oder den Waffeneinsatz betreffen. Zur Kontrolle werden die erkannten Worte auf dem HUD zurückgeschrieben. Das DVI ist Teil des Communications and Audio Management Unit (CAMU). Dieses umfasst die gesamt Sprachübermittlung innerhalb des Cockpits zwischen Pilot und Funkausrüstung oder Pilot und DVI. Es verfügt ebenfalls über ein Voice Warning System, welches den Piloten über Notsituationen informiert. Im Pilotenhelm sind zwei restlichtverstärkende Kameras, Night Vision Enhancement (NVC), eingebaut, deren Bild ebenfalls auf den Visor aufgeschaltet werden kann.
Flugsteuerung:
Die Steuerung erfolgt über ein digitales, 4-kanaliges Fly-By-Wire System (3-fach redundant), welches die vom Piloten am Steuerknüppel ausgeführten Bewegungen über Sensoren aufnimmt. Die vier vorhandenen Rechner verarbeiten die Sensordaten und geben die Steuersignale an die Servomotoren (beispielsweise von Flächen und Klappen) weiter. Die Flugsteuerung umfasst ebenfalls die Bewaffnung und die Treibstoffversorgung. Die Flight Control Computers (FCCs) sind untereinander verbunden und mit den einzelnen Sensoren und Anzeigen gekoppelt. Das Flight Control System (FCS) garantiert ein so genanntes carefree handling (CFH). Der Pilot kann also seine Maschine nicht mit Flugmanövern überlasten und die Struktur beschädigen, sondern das FCS wird nur solche Manöver zulassen und ausführen, welche der Eurofighter in der jeweiligen Situation auch verträgt. Das FCS ist ebenfalls auch für die weitere Flugsteuerung zuständig, was nicht nur einem Autopiloten gleichkommt, sondern auch automatische Patrouillenflüge und sogar Angriffe umfasst. Ein “Panikknopf” für den desorientierten Piloten (z.B. bei G-Überlastung) ist ebenfalls vorhanden. Bei Betätigung wird das Flugzeug automatisch in eine leichte stabile Fluglage gebracht, bis der Pilot die Kontrolle wieder übernehmen kann.
Strahltriebwerk EJ-200 der EUROJET Turbo GmbH:
Das Konsortium wurde 1986 von Spanien, Italien, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland als gemeinsames Unternehmen gegründet, um das Antriebssystem EJ 200 für den Eurofighter EF 2000 zu produzieren. Das Unternehmen ist eine in der Bundesrepublik Deutschland registrierte GmbH mit Sitz in Hallbergmoos.
Die Entwicklung des Triebwerkes begann im Jahr 1987 auf der Grundlage des Vertrages zur Beschaffung eines europäischen Jagdflugzeuges vom 05.12.1986. Es war von Anfang an als Antrieb für den damaligen Jäger 90″, jetzt den EF-200 „Eurofighter“ geplant. Der Erstprüflauf fand am 23.11.1988 bei MTU in München statt.
Bis 1999 waren die ersten 34 Triebwerke der Vorserie mit den unterschiedlichsten Standards ausgeliefert. Seit dem Jahr 2002 läuft die Serienproduktion.
Das Triebwerk besteht aus 15 austauschbaren Modulen. Insgesamt ist dieses Triebwerk nach den neuesten technologischen Richtlinien gefertigt. Die Gesamtnutzungszeit soll 6.000 Stunden betragen.
Baumuster: Turbofan in 2-Wellenbauart, mit Axialverdichter und regelbaren Nachbrenner
Hersteller / Konstrukteur: Rolls- Royce (GB), Fiat Avio (Italien), ITP (Spanien), MTU (BRD)
Verdichter: 3 stufiger Fan, Vorleitapparat, 5 stufiger Kompressor, Nebenstromverhältnis 0,4
Brennkammer: Ringbrennkammer mit 20 Einspritzdüsen
Turbine: je Welle einstufige Axialturbine, gekühlt, Einkristallschaufeln bis 1750°K belastbar
Schubsystem: verstellbare Lavaldüse, Nachbrenner
Anlasser: mechanisch über APU
Regelsystem: digitale Regelung mit voller Autorität (DECU)
Länge: 4100 mm mit Schubrohr
Gewicht: 1035 kg
Startschub: 90 kN mit maximalem Nachbrenner
Turbineneingangstemperatur: 1750 °K (= 1476 °C)
Luftdurchsatz: 75-77 kg/sek
Spez. Kraftstoffverbrauch: 21-23 g/kN/sek bei Maximalleistung
mögliche Bewaffnung (optional):
Der Eurofighter verfügt über ein IRST-System (Infrared Search & Tracking), mit dem er Feindflugzeuge bei gutem Wetter auf eine Entfernung bis zu 50 Kilometer erfassen und verfolgen kann, ohne sich durch sein Radar selbst bemerkbar zu machen. Die Ausstattung mit den IRIS-T-Luft/Luft Kurzstreckenraketen, dem Captor Radar, sowie den künftigen Meteor Luft/Luft-Langstreckenraketen machen den Eurofighter zu einem leistungsstarken Abfangjäger. Für Bodenoperationen wird er zusätzlich mit den neuen TAURUS-Luft/Boden Flugkörpern ausgestattet. Ferner verfügt das Flugzeug über eine Bordkanone Mauser 27 mm mit 180 Schuß und hat insgesamt 15 Außenstationen für weitere Waffen.
Mauser BK-27: Bordkanone mit Kaliber 27mm
Die Mauser BK 27 ist eine einläufige Revolverkanone mit einer Fünf-Kammer-Trommel und wird über den Gasdruck eigenangetrieben. Sie verfeuert Geschosse im Kaliber 27 × 145 mm mit einer Masse von je 260 Gramm. Die BK 27 wird von der Firma Mauser hergestellt, die heute ein Teil von Rheinmetall ist. BK 27 steht dabei für Bordkanone im Kaliber 27 Millimeter. Verwendung findet die Mauser BK 27 im Panavia Tornado, im Alpha Jet, in der Saab 39 Gripen und im Eurofighter Typhoon.
Entwickler / Hersteller: | ursprünglich Mauser |
. | heute Rheinmetall |
Herstellerland: | Deutschland |
Produktionszeit: | seit 1977 |
Waffenkategorie: | Maschinenkanone als Bordkanone |
Gesamtlänge: | 2310 mm |
Gesamthöhe: | 246 mm |
Gesamtbreite: | 296 mm |
Gewicht: (ungeladen) | 102,5 kg |
Lauflänge: | 1730 mm |
Kaliber: | 27 – 145 mm |
Kadenz: | max 1700 Schuss/min |
IRIS-T: Luft-Luft-Rakete für kurze Reichweite mit bildverarbeitenden Infrarotsuchkopf
Die IRIS-T ist ein „Fire-and-Forget“-Lenkflugkörper kurzer Reichweite, also für den Nahbereich. Er dient der Bekämpfung von Flugzielen. Die Luftwaffe bewaffnet mit IRIS-T ihre Kampfflugzeuge der Typen Eurofighter und Tornado.
Zur Zielerfassung und Zielverfolgung verfügt IRIS-T über einen abbildenden Infrarotsuchkopf mit sehr großem Schielwinkel und intelligenter Bildverarbeitung. Dieser kann zwischen der Wärmequelle des Ziels und Infrarot-Täuschkörpern unterscheiden.
Mit der aerodynamischen Steuerung, kombiniert mit der Schubvektorsteuerung und den dazu optimierten Flügeln, erreicht der Lenkflugkörper IRIS-T eine einmalige Manövrierfähigkeit. Die Abkürzung IRIS-T steht für InfraInfrastruktur Red Imaging System Tail#en/Thrust#en Vector-Controlled.
Die IRIS-T wurde zusammen mit 6 Staaten entwickelt, wobei bei der Entwicklung das Überlinger Unternehmen Diehl BGT Defence. federführend war. Die IRIS-T gilt als eine der fortschrittlichsten Kurzstreckenraketen der Welt und ermöglicht es dem Eurofighter Typhoon, Luftziele in einem Bereich um das Flugzeug zu bekämpfen, ohne sich in Abschussposition manövrieren zu müssen.
Typ: | Luft-Luft-Rakete |
Hersteller: | Diehl BGT Defence |
Entwicklung: | 1995 – 2005 |
Indienststellung: | 2005 |
Stückpreis | ca. 400.000 Euro |
Länge: | 2,94 m |
Durchmesser: | 12,7 cm |
Gefechtsgewicht: | 88 kg |
Spannweite: | 45 cm |
Antrieb: | Feststoffraketentriebwerk |
Geschwindigkeit: | Mach 3 |
Reichweite: | 25 km |
Zielortung: | Infrarot-Suchkopf |
Gefechtskopf: | 11,4 kg |
Zünder: | Radarannäherungs- und Aufschlagzünder |
Waffenplattformen: | Eurofighter |
Panavia Tornado | |
F/A-18 Hornet | |
Saab 39 Gripen | |
F-16 Fighting Falcon |
Paveway IV, GBU-12: neue mit Laser und GPS gesteuerte Präzisionsbombe
Die GBU-12 ist eine „Gleitbombe“ für kurze Reichweiten unter 25 Kilometer. GBU steht für Guided Bomb Unit. Die GBU-12 eignet sich, um vorgegebene Zielstrukturen präzise zu bekämpfen – unabhängig von der Tageszeit und unter nahezu allen Wetter- und Sichtbedingungen. Die aktuelle Version der Luftwaffe ist die GBU-48, die genauso aussieht.
Die Allwetter- und Präzisionsfähigkeit des Systems stützt sich dabei auf die Navigation mittels GPS sowie einen passiven Lasersuchkopf. Die GBU besteht aus einem Enhanced Paveway II Lenksystem der Firma Raytheon mit Lenk- und Steuereinheit am Kopf der Waffe, der Flügelbaugruppe am Heck, dem Standardbombenkörper vom Typ MK-83 und dem neuen Bombenzünder der Luftwaffe, dem FBM21-GER. Die GBU kann vom Eurofighter in seiner Luft-Boden-Rolle abgeworfen werden.
Typ: | lasergelenkte Bombe |
Hersteller: | Lockheed Martin & Raytheon |
Entwicklung: | 1976 |
Stückpreis: | ca. 19.000 Dollar |
Länge: | 3,27m |
Durchmesser: | 273mm |
Reichweite: | 14,8 km |
METEOR BVRAAM: Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite bis ca. 100 km
Für die Eurofighter ab der Tranche 2 ist ab 2016 die Integration und Beschaffung des aus europäischer Produktion stammenden Luft/Luft-Radarlenkflugkörpers mittlerer Reichweite namens METEOR geplant, – auch, um sich von den USA unabhänger zu machen. Ausgestattet mit einem eigenen, aktiven Radarsuchkopf ist es dem Lenkflugkörper möglich, nach seinem Start vom Jagdflugzeug autonom das gegnerische Luftziel anzusteuern und zu bekämpfen, während der Pilot abdreht und sich aus der Reichweite des Gegners wegmanövrieren kann. In Abhängigkeit von dem Radarquerschnitt des Zieles schaltet der Radarsuchkopf während der Annäherung an das Ziel eigenständig auf dieses auf und übernimmt von da an selbst die Steuerung des Lenkflugkörpers.
Im Vergleich zur immer noch modernen AMRAAM überzeugt METEOR vor allem durch sein Staustrahltriebwerk, das es ermöglicht, größere Entfernungen sehr viel schneller als vergleichbare Flugkörper zurückzulegen: Während herkömmliche Raketen auf ihr Ziel quasi „zuschießen“, und dabei auch schon mal am Ziel „vorbeischiessen“ könnten, kann METEOR aufgrund seines Antriebs eine dosierte Schubleistung über eine deutlich längere Strecke durchhalten. Jedes Ausweichmanöver des Aggressors kann unter Nutzung des internen Navigationssystems direkt verfolgt werden, was besonders in der Endanflugsphase zum Tragen kommt: Die Rakete „klebt“ förmlich am Gegner.
Typ: | Luft-Luft-Rakete |
Hersteller: | MBDA |
Entwicklung: | 1997 – 2014 |
Indienststellung: | 2015 |
Stückpreis: | ca. 900.000 Euro |
Länge: | 3,67 m |
Durchmesser: | 18,3 cm |
Gefechtsgewicht: | 185 kg |
Antrieb: | Feststoffraketentriebwerk |
2. Stufe: | Staustrahltriebwerk |
Geschwindigkeit: | Mach >4 |
Reichweite: | ca. 200 km |
Zielortung: | aktive Radarzielsuche |
Gefechtskopf: | hochexplosiv |
Zünder: | Einschlag- bzw. Annäherungszünder |
Waffenplattformen: | Eurofighter Typhoon |
Dassault Rafale | |
Saab 39 Gripen |
AIM-120 AMRAAM: radargelenkte Luft-Luft-Lenkwaffe mittlerer bis hoher Reichweite
Die AIM-120 AMRAAM ist die primäre Lenkwaffe vieler Luftwaffen der westlichen Welt. Die AMRAAM (= Advanced Medium-Range Air-to-Air Missile) ist ein Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite zur Bekämpfung von Flugzielen. Zur Zielerfassung nutzt AMRAAM einen Radar-Suchkopf in Verbindung mit einem Radar-Annäherungssensor. AMRAAM ist unter allen Wetterbedingungen, im gesamten Höhenbereich, zur Einfach-/Mehrfachzielbekämpfung und aus allen Anflugwinkeln in der Luftverteidigungsrolle einsetzbar. Die Luft-Luft-Lenkwaffe wird vom Eurofighter abgefeuert. Danach steuert sie sich auch dann selbstständig ins Ziel, wenn der Pilot dieses nicht sieht.
Die Bundeswehr beschaffte für die Luftwaffe ab Januar 1996 mehrere AIM-120 AMRAAM, ursprünglich für die F-4F Phantom-Kampfflugzeuge. Die Integration des in der Luftwaffe bereits für das Waffensystem F-4F Phantom eingeführten Luft/Luft-Radarlenkflugkörpers AMRAAM AIM-120 B aus US-amerikanischer Produktion war zunächst auch Bestandteil des Hauptentwicklungsvertrages für den aktuellen Eurofighter und kann seit 2004 für alle Tranchen genutzt werden. Die von der Luftwaffe genutzte Version der AIM-120B AMRAAM muss aber mittelfristig ohnehin zur Sicherstellung einer ausreichenden Abstandsfähigkeit in der Luft/Luft-Rolle ersetzt werden, so zum Beispiel von der schnelleren und treffsicheren METEOR.
Typ: | Luft-Luft-Lenkwaffe |
NATO-Bezeichnung: | AIM-120 AMRAAM |
Herkunftsland: | Vereinigte Staaten |
Hersteller: | Hughes Aircraft Company, Raytheon |
Entwicklung: | 1976 |
Indienststellung: | 1991 |
Einsatzzeit: | im Einsatz |
Stückpreis: | ca. 1 Mio. USD (Stand 2013) |
Länge: | 3,66 m |
Durchmesser: | 178 mm |
Gefechtsgewicht: | 157 kg (AIM-120A) |
150,75 kg (AIM-120B) | |
161,51 kg (AIM-120C) |
Spannweite: | 533 mm (AIM-120A/B) |
447 mm (AIM-120C) | |
Antrieb: | Feststoffrakete |
Geschwindigkeit: | Mach 4 |
Reichweite: | ca. 55 – 75 km (AIM-120A/B) |
ca. 105 km (AIM-120C) | |
ca. 180 km (AIM-120D) | |
Lenkung: | INS & Datenlink (AIM-120A/B/C/D) |
plus GPS, 2-Weg-Datenlink (AIM-120D) | |
Zielortung: | aktive Radarzielsuche, SARH oder HOJ |
Gefechtskopf: | 22,9 kg Continuous Rod |
Zünder: | Aufschlagzünder & Radar-Annäherungszünder |
Waffenplattformen: | Kampfflugzeuge |
AIM-132 ASRAAM: fortschrittliche Kurzstrecken Luft-Luft-Rakete
Die AIM-132 ASRAAM ist eine Entwicklung des Rüstungsunternehmes MBDA, die die AIM-9 Sidewinder in den Streitkräften Großbritanniens und Australiens ablösen. Die ASRAAM, früher auch als AIM-132 bezeichnet, ist eine luftgestützte Flugabwehrrakete mit geringer Reichweite. Die ASRAAM ist sehr manövrierfähig und besitzt einen abbildenden IR-Suchkopf, es wird also eine Bildverarbeitung im Zielsuchkopf durchgeführt, was Gegenmaßnahmen erschwert.
Typ: | Luft-Luft-Rakete kurzer Reichweite |
Hersteller: | MBDA |
Entwicklung: | ab 1984 |
Indienststellung: | 1998 |
Stückpreis: | ca. 200.000 Dollar |
Länge: | 2,9 m |
Durchmesser: | 166 mm |
Gefechtsgewicht: | 88 kg |
Spannweite: | 450 mm |
Antrieb: | Feststoffmotor |
Geschwindigkeit: | Mach 3 (offiziell) |
Reichweite: | 15 km (offiziell) |
Zielortung: | Infrarotsuchkopf |
Gefechtskopf: | 10 kg |
Zünder: | Laserannäherungs- und Aufschlagzünder |
Waffenplattformen: | Eurofighter |
F-35 Lightning II | |
F/A-18E/F Super Hornet | |
Panavia Tornado | |
AV-8B Harrier II |
Storm Shadow / SCALP EG: von England und Frankreich entwickelter Marschflugkörper
Die Storm Shadow ist ein von Großbritannien und Frankreich entwickelter Marschflugkörper, der im europäische MBDA-Konsortium hergestellt wird. In Frankreich wurde er unter dem Namen SCALP in den Dienst gestellt.
Der Flugkörper besitzt Tarnkappentechnik und wird durch ein Turbojet-Triebwerk auf eine Marschgeschwindigkeit von 955 km/ gebrachtt. Die Navigation erfolgt über ein GPS-System, wobei die Storm Shadow ihr Zielgebiet im Tiefflug in einer Flughöhe von 30–40 m ansteuert. Für den Zielanflug verfügt sie über einen Infrarotsensor, über den das Ziel verifiziert wird. Der Einsatz kann auch während des Flugs abgebrochen und der Flugkörper zu einem anderen Ziel umgeleitet werden.
Die Storm Shadow verfügt über einen Doppelladungssprengkopf. Dieser dient zur Bekämpfung von verbunkerten Betonbauten. Die sog. “BROACH” (Bomb Royal Ordnance Augmented CHarge) kann 3,4–6,1 m Stahlbeton durchschlagen, wobei sich das Ziel 6,1–9,1 m unter der Erdoberfläche befinden kann. Der Sprengkopf besitzt eine Vorladung, die ein Loch in die Panzerung des Ziels (Bunker) sprengt. Die Hauptladung folgt durch die entstandene Öffnung und detoniert im Gebäudeinneren (Bunkerbrecher = „bunker buster“).
Folgende Flugzeugtypen können die Storm Shadow einsetzen:
Tornado GR4/IDS
Harrier GR7/GR9
Eurofighter
Rafale
Mirage 2000
General Dynamics F-16
Lockheed-Martin F-35
Typ: | Marschflugkörper |
Heimische Bezeichnung: | Storm Shadow, SCALP |
NATO-Bezeichnung: | Storm Shadow |
Herkunftsland: | Vereinigtes Königreich + Frankreich |
Hersteller: | MBDA |
Entwicklung: | 1997 |
Indienststellung: | 2002 |
Einsatzzeit: | im Dienst |
Technische Daten | |
Länge: | 5100 mm |
Durchmesser: | 980 mm |
Gefechtsgewicht: | 1300 kg |
Spannweite: | 3000 mm |
Antrieb: | Microturbo TRI 60-30 Turbojet |
Geschwindigkeit: | Mach 0,8 |
Reichweite: | ca. 450 km |
Ausstattung | |
Lenkung: | Trägheitsnavigationsplattform + GPS |
Zielortung: | TERPROM und IIR |
Gefechtskopf: | 450 kg BROACH Penetrationsgefechtskopf |
Zünder: | Programmierter Zünder |
Waffenplattformen: | Flugzeuge |
TAURUS KEPD 350: Luft-Boden-Marschflugkörper für große Distanzen
Der Taurus (= Target Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System) KEPD-350 (= Kinetic Energy Penetrator and Destroyer) wird zur Bekämpfung von wichtigen Zielen über große Entfernung verwendet. Durch vier voneinander unabhängige Navigationssysteme findet der Luft-Boden-Lenkflugkörper sein Ziel sehr zuverlässig, auch bei gegnerischen Störmaßnahmen. Der MEPHISTO-Gefechtskopf des Taurus KEPD-350 durchschlägt im Zusammenwirken mit der Vor-Hohlladung selbst stark gehärtete Zielstrukturen, beispielsweise Bunkeranlagen oder Führungsgefechtsstände.
Das modulare Präzisions-Abstandswaffensystem Taurus KEPD 350 für die deutschen TORNADO IDS und EUROFIGHTER erfüllt heutige und zukünftige Anforderungen der Streikräfte. Der Luft-Boden-Lenkflugkörper mit einer Abstandsfähigkeit von mehr als 350 km, ist als Punktzielwaffe zur Bekämpfung von stark gehärteten hochwertigen Zielen wie Kommandobunker, Brücken oder Schiffe optimiert. Sein Gefechtskopfsystem MEPHISTO kann alle Zielarten, auch Flächenziele wie Luftverteidigungsstellungen und Flugzeuge am Boden wirkungsvoll bekämpfen.
Taurus KEPD 350 erfüllt seine Missionen autonom in geringer Höhe unter Ausnutzung der vorhandenen Geländedeckung und unterfliegt damit die gegnerische Luftabwehr. Die modulare Auslegung von Taurus KEPD 350 ermöglicht die Anpassung an die unterschiedlichsten Anforderungen und Träger. Integrationen an FA-18 Hornet, Saab GRIPEN und AP-3C sind in Vorbereitung.
Taurus KEPD 350 ist für die deutsche Luftwaffe in Produktion und wird von der TAURUS Systems GmbH, einem Joint Venture von EADS/LFK und Saab Bofors Dynamics AB geführt.
Typ: | Marschflugkörper |
Hersteller: | Taurus Systems GmbH |
Entwicklung: | 1998 – 2004 |
Indienststellung: | 2005 |
Stückpreis: | 950,000 € |
Länge: | 5,1 m |
Durchmesser: | 1,08 m |
Gefechtsgewicht: | 1400 kg |
Spannweite: | 2,06 m |
Antrieb: | Williams P8300-15 Turbofan |
Geschwindigkeit: | Mach 0,6 – 0,95 |
Reichweite: | > 550 km |
Zielortung: | Abbildendes Infrarot |
Gefechtskopf: | “Mephisto”, 495 kg |
Waffenplattformen: | Panavia Tornado |
F/A-18 Hornet | |
Eurofighter | |
Saab 39 Gripen |
Zusatztank für 1000 Liter: muss vor der Landung in der Luft abgeworfen werden
Flight Profile Recorder (AACMI): elektronische Aufzeichnung von Aktionen und Flugmanöver
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