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Polizeihubschrauber werden als Führungs- und Einsatzmittel genutzt. Sie bieten hohe Geschwindigkeit und Unabhängigkeit vom Zustand des Geländes. Außerdem kann man mit ihnen große Geländeflächen schnell nach Personen, Gegenständen oder Fahrzeugen absuchen. In Berlin wird seit dem Jahr 2004 zusammen mit der Bundespolizei eine gemeinsame „Polizei-Hubschrauber-Staffel” (= PHS) vom Typ Eurocopter EC135 T2 betrieben. Der Standort befindet sich in Ahrensfelde; die gemischte Besatzung besteht aus 3 Beamten.
Die tägliche Arbeit der Einsatzbesatzungen kennzeichnet folgende Bereiche:
Lokalisierung von flüchtigen oder vermissten Personen beziehungsweise Fluchtfahrzeugen (mobile Lagen),
Erfassung des Verkehrsgeschehens im Straßenverkehr, vor allem bei extrem stark frequentierten Autobahnen zur Hauptreisezeit,
Lieferung von Beweismaterial durch Foto- und Videografie,
Erfassung von Verbreitung bestimmter Substanzen oder Ereignissen im Umwelt- und Naturschutz (z. B. Gewässerverschmutzung, Waldbrände),
Aufspüren von Ereignisorten wie beispielsweise eine Absturzstelle eines Flugzeuges,
Rettung von Verunglückten im Gebirge oder unwegsamen Gelände,
Transport von Personen wie z. B.
verletzte, schwer erkrankte oder in Sicherheit zu bringende Personen,
Spezialeinheiten, z. B. SEK-Gruppen,
hochgestellten Politikern oder Funktionsträgern,
Aufklärung polizeilicher Großlagen wie risikobehafteten Demonstrationen oder Staatsbesuchen.
Durch eine Zusatzausrüstung wird die PHS auch für nachstehend Aufgaben eingesetzt:
Luftbildaufnahmen (LuBi)
Videoaufnahmen
luftgestützten Messbildaufnahmen (LMBA)
Wärmebildaufnahmen
polizeitaktischen TV-Übertragungen
Zur polizeilichen Ausrüstung gehören u. a.:
Hersteller | Eurocopter | |||
Nutzung | leichter Mehrzweckhubschrauber | |||
Besatzung | 1 bis 2 | |||
Passagiere | 5 bis 7 | |||
Antrieb | 2 x Turbomeca | |||
Typ | Arrius 2B1 (EC 135T2) | |||
. | mit dig. Triebwerkskontrolle | |||
optional | 2 x Pratt & Whitney Canada | |||
Typ | PW 206B (EC 135P2) | |||
Leistung | Arrius = 519 kW max. | |||
Abmessungen | . | |||
Rumplänge | 10,20 m | |||
Rumpfbreite | 1,56 m | |||
Breite über alles | 2,62 m | |||
Länge über alles | 12,16 m | |||
Höhe | 3,90 m | |||
Hauptrotordurchmesser | 10,2 m | |||
Rotorkreisfläche | 81,7 m² | |||
Durchmesser des Fenestron | 1,0 m | |||
Fenestronkreisfläche | 2,84 m² | |||
Kabinenlänge | ca. 3,5 m |
Kabinenbreite | 1,5 m | |||
Kabinenhöhe | 1,26 m max., | |||
. | 1,15 m hinten | |||
Kabinenfläche | 3,3 m² | |||
Kabinenvolumen | 3,8 m³ | |||
Gepäckraumvolumen | 1,1 m³ | |||
Massen: | . | |||
Leermasse | 1.490 kg | |||
Zuladung | 1.265 kg | |||
max. Kraftstoff | 545 kg | |||
Langstreckentank | 720 kg optional | |||
Startmasse | 2.835 kg max. | |||
Startmasse mit Außenlasten | 2.900 kg | |||
Flugleistungen: | . | |||
max. Fluggeschwindigkeit | 260 km/h | |||
Marschgeschwindigkeit | 240 km/h | |||
witrschaftl. Geschwindigkeit | 225 – 235 km/h | |||
Dienstgipfelhöhe | 3.045 m | |||
Steigrate | 7,6 m/s | |||
Reichweite | 620 km | |||
Einsatzdauer | 3:30 Stunden ohne Reserve |
Beschreibung des Musters Eurocpter EC 135: leichter 2-motoriger Vielzweck-Hubschrauber
Der Eurocopter EC 135 ist ein leichter 2-motoriger Vielzweck-Hubschrauber, eine Gemeinschaftsentwicklung aus Deutschland und Frankreich. Er wurde vom DASA-Konzern entwickelt, der später in Eurocopter Deutschland aufging und seitdem als Eurocopter EC 135 produziert wurde (heute Airbus Helicopters H135). Sein Einsatzgebiet liegt hauptsächlich in der Luftrettung und als Polizeihubschrauber oder bei vergleichbaren Aufgaben. Bei der Bundeswehr wird der EC 135 u.a. als Schulungsflugzeug in der fliegerischen Grundausbildung eingesetzt. Grunsätzlich kann er auch anderen Aufgaben dienen, z. B. beim ADAC als Rettungshubschrauber.
Entwicklungsgeschichtlich stammt die EC 135 direkt von der erfolgreichen MBB BO 105 ab. Auf deren Basis entwickelte man in den 1980er Jahren das Modell BO 108, das ursprünglich nur als Demonstrationsmodell für neue Technologien dienen sollte. Hier ist vor allem die Fly-by-Wire-Steuerung und ein neuer gelenk- und lagerloser Hauptrotor hinzu gekommen, der die störenden und materialermüdenden Vibrationen auf ein Minimum reduziert, dabei agil reagiert und verhältnismäßig leise ist. Die Gelenke konnten durch verwindungsfähige GFK-Blätter eingespart werden. Bemerkenswert ist außerdem, dass die Zelle des Hubschraubers EC 135 zum grössten Teil aus CFK gefertigt ist.
MBB brachte den BO 105-Prototypen in das 1992 gegründete Unternehmen Eurocopter mit ein. Inzwischen sah man für einen auf der BO 108 basierenden Helikopter gute Marktchancen, so dass man die alten Konstruktionspläne wieder aus den Schubladen holte. Der französische Teil von Eurocopter (ehem. Aerospatiale) steuerte den neuen Fenestron-Heckrotor bei, der nochmals eine deutliche Geräuschreduzierung und einen Sicherheitsgewinn versprach, da keine freistehenden rotierenden Teile vorhanden sind.
Für die EC 135 stehen zwei 2-motorige Varianten mit vollautomatischer elektronischer Triebwerkssteuerung (FADEC) nach dem neuesten Stand der Technik zur Wahl. Vom Anlassen bis zum Abschalten des Triebwerks gewährleistet das FADEC-System maximale Leistung und Sicherheit sowie optimalen Kraftstoffverbrauch. Beide Varianten (EC 135 T2i mit Turbomeca Arrius 2B2 und EC 135 P2i mit Pratt & Whitney PW206B2) zeichnen sich aus durch optimale Notleistungswerte (OEI) bei Ausfall eines der Triebwerke – für jeden Betreiber ein zusätzliches Plus an Sicherheit.
Für das Cockpit dieses neuen allwetterfähigen Militär-, Polizei- und Rettungshubschraubers hat das deutsch-französische Gemeinschaftsunternehmen Eurocopter ein unter technologischen und ergonomischen Aspekten völlig neues Konzept entwickelt. Dabei werden die im klassischen Hubschrauber gewohnten Cockpit-Instrumente zusammengefasst und mit weiteren, für die Allwetter-Tauglichkeit des Systems erforderlichen Informationen über Displays dargestellt.
Am 15. Februar 1994 hob die auf den neuen Heckrotor umgebaute BO 108-A1 als erster Hubschrauber der neuen Bauserie EC 135 in Ottobrunn zu ihrem Erstflug ab. 1996 lief dann die Serienproduktion an. Der Helicopter ist mit 86 dB nur geringfügig lauter als der EC 130.
Der 2-motorige Leichthubschrauber zeichnet sich vor allem durch hohe Sicherheit und Manövrierfähigkeit aus. Er soll der kostengünstigste seiner Klasse sein. Um den Wünschen militärischer Kunden gerecht zu werden, wird mit der EC 635 auch eine Version als leichter Kampf-, Transport- und Beobachtungshubschrauber angeboten.
Ein Fenestron (= Fenster) ist ein umschlossener Heckrotor eines Hubschraubers. Er dient zum Ausgleich des Drehmoments des Hauptrotors und ist als Mantelpropeller in den Heckausleger versenkt eingebaut. Während herkömmliche Heckrotoren maximal 6 Rotorblätter besitzen, haben Fenestrons zwischen 8 und 18 Blättern. Dadurch wird der Betriebslärm über mehrere Frequenzen verteilt und wirkt damit insgesamt leiser.
Vorteile:
Größere Bodenfreiheit des Heckauslegers und eine geringe Anfälligkeit gegenüber Fremdkörpern, bei militärischen Hubschraubern auch gegenüber Beschuss
Geräuschentwicklung wird stark reduziert, da die Blattspitzen nicht frei umlaufen.
Durch die höhere Blattanzahl bewirkt dies auch geringere Vibrationen
Nachteile:
Höheres Gewicht durch die Kapselung, daher eignet es sich eher nur für kleinere und mittelgroße Typen, es wäre bei großen Hubschraubern schon zu schwer
Höherer Bauaufwand
Höherer Energiebedarf
Airbus Helicopters und das Vorläuferunternehmen Eurocopter setzten diese Technologie bisher am häufigsten ein. Der Fenestron wurde erstmals von Sud Aviation aus Frankreich zum Einsatz gebracht.
Umbenennung von Eurocopter (EC) zu Airbus Helicopters (H):
Airbus Helicopters hat die Mehrheit seiner Produkte im Jahr 2015 umbenannt, um ein schlüssiges und leicht verständliches Angebot für seine Kunden zu erreichen und das von den Kunden erwartete Maß an Spitzenleistungen in der Hubschrauberindustrie zu realisieren.
Airbus Helicopters, von 1992 bis 2013 Eurocopter, ist ein europäischer Hersteller von Hubschraubern, der 1992 aus den Hubschrauber-Sparten der DASA und der französischen Aérospatiale entstand. Airbus Helicopters ist eine hundertprozentige Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns Airbus Group (früher EADS). Airbus Helicopters ist weltweit führend am zivilen und halbstaatlichen Markt für Hubschrauber bei einem Marktanteil von 50% im Jahr 2017. In 2016 waren insgesamt etwa 12.000 Hubschrauber von etwa 3.000 verschiedenen Betreibern im Einsatz.
Folgende Produkte stehen derzeit im Angebot von Airbus Helicopters: (Stand: 2020)
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