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Douglas AD-4N Skyraider

Der letzte schwere Jagdbomber der USA mit Kolbentriebwerk

Die Douglas AD-4N Skyraider ist eines der bedeutendsten Trägerflugzeuge, die jemals entwickelt wurden und eines der wenigen Kampfflugzeuge, die auch beim Übergang zum umfangreichen landgestützten Einsatz erfolgreich waren. Sie ist das letzte schwere 1-sitzige Kampfflugzeug mit Kolbentriebwerk, das in Serie gebaut wurde.

 

1944 als erste 1-sitzige Kombination von Torpedoflugzeug und Sturzkampfbomber geplant, gewann sie den Vergleich gegen drei Konkurrenten. Der Entwurf sah ein großes Flugzeug mit starkem Sternmotor vor. Als eigentlicher Nachfolger des Sturzkampfbombers “Douglas SBD Dauntless” entwickelt, konnte die Skyraider nicht mehr rechtzeitig fertig gestellt werden, um am Zweiten Weltkrieg teilzunehmen. Der Prototyp startete im März 1945. Die Truppenlieferung (AD-1) war im November 1946; Produktionsschluß im Februar 1957 (AD-7). Insgesamt wurden 3180 dieser vielseitigen Flugzeuge gebaut.

 

Die offensichtliche Vielseitigkeit führte schon bald zu Varianten für unterschiedliche Aufgaben. Verschiedene Versionen der Skyraider wurden für elektronische Gegenmaßnahmen, für die Luftnahunterstützung, für den Nachtangriff, für Frühwarnung, als Zielschlepper, als VIP-Transportflugzeug und sogar als Krankentransporter gebaut. Die Einsatzfunktionen wurden durch Buchstaben hinter der Typenbezeichnung kenntlich gemacht: z.B. N für Allwetter und W für Aufklärung.

 

Geeignet war die Maschine vor allem für tieffliegende Angriffe. Das Flugzeug konnte mehr Waffenlast tragen, als es selbst wog. Die gesamte Unterseite der Tragflächen war mit Bomben und Raketen bestückt. Mit den 15 Außenstationen bot die Waffenzuladung große Flexibilität bei einer Vielzahl ein- und mehrsitziger Modelle.

.AD-7/A-1JAD-4
Typallwetterfähiges Kampfflugzeugallwetterfähiges Kampfflugzeug
Höhe4,77 m4,77 m
Länge11,84 m11,84 m
Spannweite15,47 m15,47 m
Tragflügelfläche37 m²37 m²
Leergewicht4785 kg4.780 kg
max. Startgewicht11.340 kgetwa 10.000 kg
Einsatzreichweite1.450 km bei max. Waffenlastca. 2.400 km bei Überführung
Einsatzradius.ca. 700 km
Höchstgeschwindigkeit515 km/hca. 570 km/h in 5.500 m Höhe
Dienstgipfelhöhe9.750 m m7.700 m je nach Beladung
Steigleistung700 m/min.
Antrieb1 x Wright R-3350-26BWright R-3350-26W
         ArtDoppelsternmotor, luftgekühltDoppelsternmotor, luftgekühlt
         Zylinder1818
         Leistung3.020 PS3.050 PS
Bewaffnung4 x 20-mm-Kanonen und20-mm-Kanonen
.bis zu 3629 kg Außenlasten an 15 Stationen,.
.    wie Bomben, Wasserbomben,.
.    Minen, Napalmbehälter,Torpedos, Minen, Bomben
.    Raketen und Torpedosund ungelenkte Raketen

Einsätze:

 

Die Douglas Skyraider wurde erstmals im Koreakrieg von 1950-1953 eingesetzt. Dort gingen etwa 200 verloren. Obgleich nach Ende des 2.Weltkriegs die Produktion 1946 schon fast eingestellt, wurden die Skyraider bei dem erneuten Ausbruch des Vietnamkrieges 1962 eines der wichtigsten amerikanischen Waffensysteme. Bekannt wurden die Skyraider vor allem durch ihre „Sandy“-Einsätze. Hierbei flogen die Skyraider Begleitschutz für Hubschrauber, die abgeschossene Piloten bergen sollten. Mehr als 1000 wurden nicht nur von der Marine und der Marineinfanterie, sondern ebenso von der Luftwaffe und den vietnamesischen Truppen eingesetzt. Sie erwiesen sich wegen der Überlebensfähigkeit auch bei Flaktreffern als wirkungsvolle Kampfflugzeuge. Ihre schwere Waffenlast und ihre Einsatzzeit bis zu zehn Flugstunden zeichneten dieses Modell im Gegensatz zu den Düsenjägern aus, die es damals schon gab. Es wurden sogar mehrere MiG-17 abgeschossen. Nach Einführung der tragbaren Flugabwehrrakete „Strela“ (NATO-Code: SA-7 „Grail“) um 1970 stiegen die Verluste in Vietnam drastisch an, so dass 1972 alle Skyraider an die südvietnamesische Luftwaffe übergeben wurden.

 

Frankreich kaufte 1957 etwa 100 AD-4 als Ersatz für die P-47 Thunderbolt und setzte sie ab 1960 im Algerienkrieg ein, aber auch in andere Kriesengebiete Afrikas.

 

Die Royal Navy Großbritanniens nutzte 1954-1960 ca. 40 AD-4, die auch während der Suez-Krise 1956 Einsätze flogen. Zwölf wurden als zivile Zieldarstellungsflugzeuge 1961 an Schweden abgegeben.

 

Selbst 1979 waren noch viele bei kleineren Luftstreitkräften im aktiven Dienst. Etliche im Privatbesitz befindliche Skyraider fliegen noch heute und sind auf Airshows zu sehen.

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