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Die De Havilland DH.110 Sea Vixen (= Seefurie) war ein zweistrahliges britisches Kampfflugzeug in der Zeit des Kalten Krieges. Die Admiralität Englands wünschte sich einen Ersatz für die veralteten De Havilland Sea Venom. Die Royal Air Force entschied sich allerdings zunächst für die billigere Gloster Javelin. De Havilland konnte die Sea Vixen daher erst Ende der 1950er Jahre an die Royal Navy verkaufen.
Die De Havilland D.H.110 Sea Vixen war ein Allwetter-Marinejäger der Royal Air Force und der FAA (Fleet Air Army) aus dem Jahre 1951 mit Doppelrumpf. Sie war das erste Pfeilflügelflugzeug dessen Flügel man einklappen konnte, ebenso das erste Flugzeug, das mit Flugkörpern, Raketen und Bomben gleichzeitig bestückt werden konnte.
Die Sea Vixen hatte eine Besatzung von zwei Personen, ein Pilot und ein Radarbetreiber. Der Sitz des Piloten war zur linken Seite des Rumpfes versetzt, während der Radarbetreiber vollständig rechts im Rumpf saß, wobei letzterer durch eine bündig sitzende obere Luke Zugang zu seiner Position erhielt. Die rechte Position des Beobachters wurde tiefer im Rumpf positioniert. Beide Positionen wurden mit vollautomatischen höhenverstellbar montierten Martin-Baker Mk.4 Schleudersitzen ausgestattet.
Die Sea Vixen nahm nie direkt an Kriegshandlungen teil, allerdings unterstützte sie indirekt englische Verbände in einigen Krisenherden. Schon 1961 bedrohte der Irak das kleine Emirat Kuwait, dabei flogen Sea Vixen auf Wunsch des Emirats Patrouillen in der Region. 1964 kam es zu einer Revolte in Tanganjika. Sea Vixen unterstützten britische Eingreiftruppen vom Flugzeugträger HMS Centaur aus. Hauptsächliche Einsätze waren die Überwachung der Ölrouten im persischen Golf und sowie Schutz britischer Interessen in seinen alten Kolonien.
Besatzung | 2 | ||
Antrieb | 2 x Rolls-Royce Avon 208 | ||
Schub | 5.000 kg | ||
Max. Geschwindigkeit | 1.110 km/h | ||
Dienstgipfelhöhe | 14.630 m | ||
Reichweite | 1.000 km | ||
Spannweite | 15,24 m |
Länge | 16,94 m | ||
Höhe | 3,28 m | ||
Max. Gewicht | 18.800 kg | ||
Bewaffnung | . | ||
Flugabwehr | 4 x Fairey Firestreak | ||
Raketenwerfer | 2 x Microcell 51mm | ||
Bomben | 4 x 230 kg |
Entstehungsgeschichte:
Der Prototyp hatte am 26. September 1951 seinen Erstflug. Allerdings kam es am 6. September 1952 zu einem schweren Flugunglück bei der internationalen Airshow in Farnborough. Eine Sea Vixen stürzte in die Zuschauermenge, dabei starben inklusive der beiden Piloten insgesamt 31 Menschen. Ein weiterer Prototyp wurde daraufhin technisch überarbeitet. Zusätzlich gab es 1955 eine Version, deren Tragflächen nicht eingeklappt werden konnten. 1956 landete die erste Sea Vixen auf dem Flugzeugträger. 1957 flog dann der erste Allwetterjäger die Sea Vixen FAW.20. Ab 1958 begann die Produktion von über hundert Flugzeugen des Typs FAW.1 für die Marine.
Die FAW.2 war der Nachfolger der FAW.1 mit vielen Verbesserungen, wie Hawker Siddley Luftluft-Flugkörpern, Zusatztanks, bessere Notausstiegssysteme und Elektronik. Die erste FAW.2 flog 1962. Ab 1964 wurden 29 Maschinen in Dienst gestellt, dazu noch 16 alte FAW.1 auf die FAW.2-Variante umgebaut.
Die FAW.1 wurde 1966 aus dem Dienst genommen. 1972 endete die Dienstzeit der FAW.2. Sie wurde durch die McDonnell Douglas Phantom II der USA ersetzt.
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