Motorbrände der Convair B-36J Peacemaker:
Als es bei den Sternmotoren der B-36 zu Triebwerksbränden kam, änderten einige Besatzungen den Slogan des Flugzeugs humorvoll von „sechs drehend, vier brennend“ in „zwei drehend, zwei brennend, zwei rauchend, zwei erstickend und zwei weitere unerklärt“.
Dieses Problem wurde durch die Drückerkonfiguration der Propeller verschärft, die die Vereisung des Vergasers erhöhte. Das Design des R-4360-Motors ging stillschweigend davon aus, dass er in der konventionellen Traktorkonfiguration – Propeller/Lufteinlass/28 Zylinder/Vergaser – montiert würde, wobei die Luft in dieser Reihenfolge strömte. In dieser Konfiguration wird der Vergaser von erwärmter Luft umspült, die am Motor vorbeiströmt, so dass eine Vereisung unwahrscheinlich ist.
Die R-4360-Motoren im B-36 waren jedoch rückwärts montiert, in der Drückerkonfiguration – Lufteinlass / Vergaser / 28 Zylinder / Propeller. Der Vergaser befand sich jetzt vor dem Motor, konnte also nicht von der Motorwärme profitieren und machte auch traditionellere Vergaserwärmesysteme ungeeignet, weil kein Platz vorhanden war. Man hätte ansonsten die Tragfläche umbauen müssen, was einer Neukonstrukton gleich käme. Wenn also die Ansaugluft kalt und feucht war, versperrte Eis nach und nach den Lufteinlass des Vergasers, was wiederum nach und nach das Luft/Kraftstoff-Gemisch des Vergasers erhöhte, bis der unverbrannte Kraftstoff im Auspuff Feuer fing. Drei Triebwerksbrände dieser Art führten zum ersten Verlust einer amerikanischen Atomwaffe, als im Februar 1950 eine Convair B-36J Peacemaker abstürzte.