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Die auf der Cessna 170 basierende Maschine ist ein robustes, gutmütiges, viersitziges Leichtflugzeug, das von 1956 (alleine 1170 Stück) bis 1986 von Cessna und in Lizenz von Reims Aviation in Frankreich gebaut wurde. Danach ruhte die Produktion bis 1997 aufgrund amerikanischer Produkthaftungsgesetze, welche exorbitante Versicherungsprämien vorsahen.
Sie steht in der Reihe einmotoriger Schulterdecker: neben der zweisitzigen Cessna 150/152 gibt es auch die bedingt kunstflugtaugliche Version „Aerobat“, die stärkeren Cessna 177 Cardinal, Cessna 182 Skylane, die sechssitzige Cessna 210 Centurion, die sechs- bis achtsitzigen Cessna 206 und Cessna 207 Stationair und die große Turboprop Cessna 208 Caravan (14-sitzig) bzw. Grand Caravan (16-sitzig). Die 150/152, die 177, die 207, die 210 und die hier ungenannten Modelle werden nicht mehr hergestellt.
Skyhawks gibt es mit Motoren von 145 bis 180 PS (108 bis 134 kW) und Reisegeschwindigkeiten von 105 bis 135 Knoten (195–250 km/h), die Mindestgeschwindigkeit ist 45 Knoten (84 km/h). Die Dienstgipfelhöhe liegt bei 13.500 Fuß (4.115 Meter) und damit knapp über der Flughöhe von 13.000 Fuß (3.962 Meter), ab der laut Betriebsordnung für Luftfahrtgerät (LuftBO)[3] zusätzlicher Sauerstoff oder eine Druckkabine vorgeschrieben ist. Vergleichbar mit der Cessna 172 ist die Piper PA-28 Cherokee. Als Reims FR172 Rocket wurde sie (nur in Frankreich) auch mit einem 210 PS (155 kW) starken Continental-Einspritzmotor gebaut. Am 6. Juni 2017 haben die US-Luftfahrtbehörde FAA und die EASA der 172 JT-A als Neuflugzeug mit einem Continental-Dieselmotor von 155 PS (114 kW) die Zulassung erteilt. Die hier abgebildte Version Cessna 172 Skyhawk SP wurde schon auf der ILA 2006 mit einem Thielert Centurion 2.0 Diesel-Flugtriebwerk vorgestellt.
Die Version 172RG Cutlass hat ein Einziehfahrwerk (retractable gear = RG) sowie einen Verstellpropeller. Die Variante R172K Hawk XP mit 195 PS (145 kW) hat ebenfalls einen Verstellpropeller. Für die Cessna 172 wird auch ein Umbau mit Schwimmern für den Einsatz als Wasserflugzeug angeboten.
Der Thielert CENTURION 2.0 ist ein Viertakt-Dieselmotor mit vier Zylindern, die in Reihe angeordnet sind. Der Motor ist turboaufgeladen und mit einer Common-Rail-Direkteinspritzung ausgerüstet. Daneben gehören eine vollelektronische Motor- und Propellersteuerung, eine Flüssigkeitskühlung, ein Nassölsumpf und ein Reduktionsgetriebe (i = 1,69:1) zum Lieferstandard. Der CENTURION 2.0 ist sowohl von der EASA als auch von der FAA zertifiziert und wird als vormontiertes Firewall-Forward-Kit angeboten. Die operativen Betriebskosten werden mit CENTURION-Motoren signifikant gesenkt (preisgünstiger Kraftstoff, geringere Wartung, geringerer Verschleiß).
Der Motor wird bei folgenden Flugzeugen in Serie eingebaut:
Cessna 172,
Piper PA-28,
Diamond DA40 TDI
Diamond DA42 Twin Star
Robin DR 400.
für verschiedene Modelle der Cessna 206 zugelassen.
Mit Ablauf des Jahres 2006 wurde der ursprüngliche Centurion 1.7 durch das hier abgebildete Nachfolgemodell Centurion 2.0 ersetzt. Daneben gibt es noch eine stärkere Version mit 8 Zylindern, dem Thielert CENTURION 4.0 (Stand: 2009).
1999 wurde das deutsche Unternehmen Thielert Aircraft Engines GmbH gegründet. Die Firma Thielert hat sich der Entwicklung von Diesel-Flugzeug-Motoren verschrieben. Den Vorteil sieht das Unternehmen in dem Umstand, dass als Treibstoff sowohl das konventionelle Auto-Diesel als auch Luftfahrt-Kerosin in Frage kommt. Das Unternehmen verwendet Aggregate aus der Automobil-Technik. Beispielsweise wurden Motoren aus der Mercedes A-Klasse modifiziert und für die Luftfahrt tauglich gemacht.
Die Thielert Aircraft Engines GmbH beantragte am 24. April 2008 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. 2013 wurde bekannt, dass der chinesische Staatskonzern AVIC, der zuvor auch den US-amerikanischen Flugmotorenhersteller Continental und den Flugzeughersteller Cirrus übernommen hatte, auch Thielert Aircraft Engines mit Standorten in Lichtenstein, Altenburg und Hamburg übernimmt. Thielert wird als Technify Motors GmbH in die Konzernstruktur von Continental eingegliedert, produziert also weiter
Technische Daten der Grundversion:
Länge | 8,3 m | ||||
Höhe | 2,7 m | ||||
Spannweite | 11,00 m | ||||
Flügelfläche | 16,17 m² | ||||
Kabinenhöhe | 1,2 m | ||||
Kabinenbreite | 1,00 m | ||||
Kabinenlänge | 3,6 m | ||||
Maximalbelegung | 1 Pilot, 3 Passagiere | ||||
Triebwerk | Lycoming | ||||
Modell | IO-360-L2A | ||||
Ausgangsleistung | 180 PS | ||||
Propellerhersteller | McCauley | ||||
Beschreibung | 2 Blatt, Metall, fixed pitch | ||||
Maximale Reisegeschwindigkeit | 230 km/h | ||||
Maximale Reichweite | 1.185 km | ||||
Startdistrecke | 497 m | ||||
Landerollstrecke | 293 m |
Landestrecke | 407 m | ||||
Landerollstrecke | 175 m | ||||
Dienstgipfelhöhe | 4.267 m | ||||
Maximale Steigrate | 223 m/min | ||||
Maximale Höchstgeschwindigkeit | 302 km/h | ||||
Überziehgeschwindigkeit | 89 km/h | ||||
Maximales Rampengewicht | 1.160 kg | ||||
Maximales Startgewicht | 1.157 kg | ||||
Maximales Landegewicht | 1.157 kg | ||||
Nutzbares Treibstoffgewicht | 144 kg | ||||
Nutzbares Treibstoffvolumen | 201 Liter | ||||
Leergewicht | 762 kg | ||||
Nutzlast | 398 kg | ||||
Maximale Nutzlast | 395 kg | ||||
Volle Treibstoff-Nutzlast | 254 kg | ||||
Gepäckgewicht | 54 kg | ||||
Gepäckvolumen | 0.85 m³ |
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