Die Bücker Bü 131 Jungmann war das erste Flugzeug der jungen, 1932 in Johannistal bei Berlin gegründeten Firma Bücker Flugzeugbau G.m.b.H. Der konventionelle Doppeldecker wurde unter der Leitung des schwedischen Chefkonstrukteurs Anders J. Andersson entworfen. Zeichnungen und Berechnungen dazu hatte er mitgebracht. Sie waren in seiner Freizeit zusammen mit dem Flugingenieur Gösta B. Rytta entstanden. Das Flugzeug ist ein offener verspannter Doppeldecker mit Normalleitwerk. Der Prototyp Bü 131 V-1 (D3150) startete am 27. April 1934 zum Erstflug und war mit einem Hirth HM60R Reihenmotor ausgerüstet, der eine Leistung von 80 PS (60kW) hatte.
Die erste Serienversion Bü 131A, mit der gleichen Motorisierung wie der Prototyp, war bereits äußerst erfolgreich und wurde für zivile Flugschulen als auch für die neu entstandene Luftwaffe produziert. Bei der Luftwaffe wurde der Bücker Jungmann als Standard-Grundschulflugzeug eingesetzt. Um die benötigten Flugzeuge herstellen zu können mussten grössere Fabrikationsanlagen gebaut werden. Bücker erstellte 1935 im Berliner Vorort Rangsdorf ein neues Werk.
Hier wurde dann mit der Produktion der stärkeren Bü 131B begonnen. Die stärkere Motorisierung war dann auch die wesentlichste Änderung gegenüber dem A-Modell. Der Jungmann soll in 8 europäische Länder exportiert worden sein u. a. Jugoslawien (400), Ungarn (100 – 119), Rumänien (40-150), Bulgarien (15), Spanien (100), Schweiz (zivile Maschinen und die ersten 6 der Militär-Bücker). Die Zahlen in Klammern geben die Anzahl verkaufter Maschinen an, sie unterscheiden sich je nach Quelle recht deutlich.
Die Zahl der in Deutschland produzierten Bücker Bü131 wird auf 3000 geschätzt. Insgesamt wurden weltweit um die 5000 Maschinen einschließlich Lizenzbauten industriell hergestellt.
Hersteller
Bücker
Baumuster
Bü 131B Jungmann
Baujahr
1937
Bauart
einstielig verspannter Doppeldecker
Abmessungen:
.
Spannweite
7,40 m (oben und unten)
Flügelfläche
13,5 m²
Länge
6,62 m
Höhe
2,25 m
Gewichte:
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Leergewicht
390 kg
Zuladung
290 kg
Fluggewicht
680 kg max.
Tankinhalt
87 Liter
Antrieb:
1 x Hirth HM 504 A 2
Art
4-Takt Reihenmotor, luftgekühlt
Leistung
105 PS
Zylinder
4, hängend
Zylinderbohrung
105 mm
Kolbenhub
115 mm
Hubvolumen
3.985 Liter
Verdichtungsverhältnis
6 : 1, keine Aufladung
Propeller:
Heine (Holzpropeller)
Durchmesser
2,10 m
Leistungen:
.
Höchstgeschwindigkeit
350 km/h
Reisefluggeschwindigkeit
170 km/h
Minimalgeschwindigkeit
82 km/h
Dienstgipfelhöhe
ca. 3.000 m
Steigleistung
3,2 m/sec – 3.8 m/sec.
Treibstoffverbrauch
24 Liter/Std.
Max. Flugdauer
3,8 Std. bei Reisegeschwindigkeit
Reichweite
650 km
Startlänge
ca. 130 m (je nach Startbahn)
Landelänge:
ca. 120 m (je nach Landebahn)
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Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf: Stahlrohr-Konstruktion, der Rumpfrücken ist aus Holz aufgebaut, Formleisten ebenfalls aus Holz. Mit Ausnahme des vordersten Rumpfsegmentes das mit Blechen verschalt ist, wurde der Rest des Rumpfes mit Stoff bespannt. Die Fahrwerksbeine bestehen aus der tragenden Stahlrohr-Konstruktion die mit Holz-Formteilen aerodynamisch gestaltet und mit Stoff bespannt wurde.
Leitwerk: Konstruktion mittels feiner Stahlröhrchen die ebenfalls mit Stoff bespannt wurden. Das Höhenleitwerk ist gegen das Seitenleitwerk abgestrebt.
Flügel: Zweiholmige Holzkonstruktion mit Stoff bespannt. Querruder am oberen und unteren Flügel. Streben aus Metall.
Motor: Hirth HM 504 A-2 – Entwicklungsfirma Ing. Hellmuth Hirth, Stuttgart-Feuerbach, D – Herstellerfirma: Hirth-Flugzeugmotorenwerk, Stuttgart-Zuffenhausen, D – Luftgekühlter 4-Takt-Motor, 4 Einzelzylinder, hängend in Reihe angeordnet – Rückenflugvergaser, mechanischer Höhenkorrektor – Zylinderbohrung 105 mm – Kolbenhub 115 mm – Hubvolumen 3.984 Liter – Verdichtungsverhältnis: 6:1 –