In den 1910 gegründeten Werken British Aeroplane Company Ltd. schuf der Konstrukteur Barnwell im Jahr 1916 die zweisitzige Bristol F2A „Fighter“, von der von 1915 bis 1926 etwa 5.000 Exemplaren gebaute wurden. Der Doppeldecker wird als das beste britische Mehrzweckflugzeug des ersten Weltkriegs bezeichnet. Es diente als Jagd- und Begleitflugzeug sowie als Aufklärer oder Bomber und schließlich als Schulflugzeug. Zum Bestand der britischen Fliegerkräfte gehörte es bis 1932. Markant ist, dass die Antriebswelle ganz unten aus dem Bugbereich ragt. Die Bristol wurde auch umgangssprachlich “Brisfit” bzw. “Biff” genannt.
Der erste Prototyp der „Fighter“ nahm am 9. September 1916 die Flugerprobung auf, und ein zweiter folgte am 2. Oktober rnit einem Motor Hispano Suiza, der zunächst verwendet wurde. In Großbritannien baute man später in die Serienmaschinen unterschiedliche Triebwerke ein, – solche von Rolls Royce, Sunbeam, Siddeley und Hispano-Suiza. Je nach Motortyp betrug die Startleistung zwischen 140 und 225 kW. Als Standardtyp galt der Rolls Royce „Falcon III“. Die F2A hatte zunächst nur ein MG, das sich im Drehkranz des hinten sitzenden Beobachters befand. Diese unzureichende Bewaffnung mußte man schnell verbessern. Die Maschine erhielt daher ein vorwärts feuerndes, synchronisiertes Vickers-Maschinengewehr mit 7.7mm für den Piloten und ein drehbares Lewis-MG für den Beobachter.
Das erste Modell war die Bristol Type F.2A vom 9. September 1916 mit einen 190 PS Rolls-Royce Falcon-Reihenmotor. Verbesserungen führten schließlich zum endgültigen Bristol Type F.2B, welches am 25. September 1916 erstmals flog. Die ersten 150 Maschinen besaßen Falcon I oder II-Motore, der Rest erhielt 275 PS Falcon III-Motore. Die Maschine erreichte mit dem Falcon III-Motor 198 km/h. Die F.2B war 16 km/h schneller als die F.2A und stieg 3 Minuten schneller auf 3.000 m Höhe.
Die ersten F.2A sollten im Formationsflug den Feind angreifen und Kreuzfeuer verwenden. Die Taktik erwies sich jedoch als nicht wirkungsvoll. Als die F.2A im April 1917 an der Schlacht von Arras teilnahmen, kam es zum Desaster. Von sechs gestarteten Maschinen wurden vier Maschinen, von fünf deutschen “Albatros D.III” unter Führung von Manfred von Richthofen abgeschossen. Die Taktik wurde überarbeitet und die Maschinen flogen danach alleine, wie Einsitzer. Das vorwärtsfeuernde Vickers-MG, die exzellente Geschwindigkeit und die Manövrierfähigkeit steigerten die Erfolge und die Verluste sanken.
Die Royal Air Force hatte etwa 1.580 Maschinen im Einsatz. Insgesamt wurden wahrscheinlich ca. 5.330 Maschinen gebaut, die meisten davon bei Bristol. Die anderen Maschinen entstanden bei Standard Motors, Armstrong Whitworth und Cunard Steamship Company in Lizenz. Zusätzlich flogen weitere Luftwaffen des Britisches Imperiums die F.2B, hauptsächlich im Nahen Osten, Indien und China. Die F.2B dienten des weiteren in Belgien, Kanada, Irland, Griechenland, Mexiko, Norwegen, Peru, Spanien und Schweden. 1932 wurde die letzten Maschinen bei der RAF in Indien ausgemustert.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde das solide Design zu einem großen Erfolg. Die Bristol F.2 Fighters blieb bis in die 1930er Jahre im Militärdienst und wurde späte auch als Zivilversion erfolgreich.