Luftfahrtlexikon.com
Die ausgestellte Boeing VC-137C war das erste von zwei Düsenflugzeuge, die speziell für den Einsatz durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten gebaut wurden. Während seiner 36-jährigen Flugkarriere beförderte es acht amtierende Präsidenten und unzählige Staatsoberhäupter, Diplomaten, Würdenträger und Beamte auf vielen historischen Reisen, die als Special Air Missions (SAM) bekannt sind.
Am 10. Oktober 1962 lieferte der Flugzeughersteller Boeing an die Air Force ein stark modifiziertes ziviles Verkehrsflugzeug vom Typ Boeing 707-320B mit der Seriennummer 62-6000. Dieses Flugzeug mit dem einzigartigen Rufzeichen „SAM Two-Six-Thousand“ verdeutlichte das Engagement der Air Force, dem Präsidenten und anderen wichtigen Mitarbeitern einen sicheren, zuverlässigen und komfortablen Lufttransport zu Orten auf der ganzen Welt zu bieten. Wann immer der Präsident an Bord des Flugzeugs war, änderte sich das Rufzeichen in „Air Force One“, eine spezielle Bezeichnung, die 1953 eingeführt wurde, um Verwechslungen mit anderen Flugzeugen im Flug zu vermeiden.
Auf Wunsch von Präsident Kennedy wurde von First Lady Jacqueline Kennedy und dem berühmten Industriedesigner Raymond Loewy ein neues Farbschema entwickelt. Zusätzlich zu den lebhaften blauen und weißen Farben prangten die Worte „Vereinigte Staaten von Amerika“ in großen Buchstaben entlang des Rumpfes und eine amerikanische Flagge war am Heck angebracht. Diese unverwechselbaren Markierungen spiegeln die Größe des Amtes des Präsidenten wider und dienen als weithin sichtbares Symbol des amerikanischen Prestiges.
Als eines der historischsten Flugzeuge der Welt beförderte SAM 26000 acht amerikanische Präsidenten: Kennedy, Johnson, Nixon, Ford, Carter, Reagan, George H.W. Bush und Clinton. SAM 26000 spielte eine wichtige Rolle in der amerikanischen Präsidentschaftspolitischen und diplomatischen Geschichte und bleibt ein wichtiges nationales Symbol aus dem Kalten Krieg. Im Juni 1963 flog SAM 26000 Präsident Kennedy nach West-Berlin, Deutschland, wo er der Welt erklärte: „Ich bin ein Berliner“ und mutig die fortgesetzte amerikanische Unterstützung angesichts kommunistischer Bedrohungen und dem Bau der Berliner Mauer versprach.
Im Dezember 1972 wurde SAM 26000 zum Ersatzflugzeug des Präsidenten, als die Luftwaffe eine weitere Boeing VC-137C (Seriennummer 72-7000) erwarb. SAM 26000 flog jedoch weiterhin Präsidenten, Vizepräsidenten und andere hochrangige Regierungsbeamte auf wichtigen Missionen. Im Oktober 1981 brachte es die ehemaligen Präsidenten Nixon, Ford und Carter zur Beerdigung des ermordeten ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat. Im März 1983 flog Königin Elizabeth II. des Vereinigten Königreichs während ihres Besuchs in den Vereinigten Staaten mit SAM 26000. Als SAM 26000 in 1990 die Präsidentenflotte verließ, flog sie weiterhin prominente Regierungsbeamte. Außenminister James Baker flog vor dem Golfkrieg 1991 an Bord des Flugzeugs, um mit irakischen Führern über ihre Invasion in Kuwait zu sprechen.
Bei einer landesweit im Fernsehen übertragenen Veranstaltung im Mai 1998 übergab die USAF die Boeing VC-137C SAM 26000 dem U.S. Air Force Museum in Dayton / Ohio. Nach 36 Dienstjahren und mehr als 13.000 Flugstunden begann die SAM 26000 eine neue Karriere und informiert jedes Jahr Tausende von Besucher über die USAF-Präsidentenmaschinen.
Während des Südostasienkrieges transportierte SAM 26000 Präsident Johnson zu einem Besuch der US-Truppen in Südvietnam. 1970 reiste der nationale Sicherheitsberater von Präsident Nixon, Dr. Henry Kissinger, an Bord des Flugzeugs auf 13 verschiedenen Reisen zu geheimen Friedensgesprächen mit den Nordvietnamesen in Paris, Frankreich. Im Februar 1972 flog die SAM 26000 Präsident Nixon auf seiner berühmten „Reise für den Frieden“, dem ersten Besuch eines amerikanischen Präsidenten in China, in die Volksrepublik China. Drei Monate später führte es Präsident Nixon zu einem beispiellosen Besuch in die Sowjetunion, wo er zwei historische Atomwaffenkontrollabkommen unterzeichnete.
Die Boeing VC-137C SAM 26000 hat eine enge Verbindung zu einer der größten Tragödien der Nation, einem Moment, der den Lauf der amerikanischen Geschichte für immer verändert hat. Am 22. November 1963 wurde Präsident Kennedy ermordet, als er in einer Autokolonne durch die Innenstadt von Dallas, Texas, fuhr. Stunden später wurde Vizepräsident Lyndon B. Johnson als neuer Präsident an Bord der SAM 26000 vereidigt. Das Flugzeug flog dann Kennedys Leichnam und Präsident Johnson zurück nach Washington, D.C. und in eine trauernde Nation.
In den 36 Dienstjahren wurden unvergessliche Reisen unternommen:
1963 flog Präsident Kennedy nach West-Berlin, wo er zu den Bewohnern sagte “ich bin ein Berliner” und wo er ihnen anhaltende Unterstützung der Vereinigten Staaten angesichts der kommunistischen Bedrohung und des Baus der Berliner Mauer zusagte.
Am 22. November 1963 flog Kennedy auch an Bord dieser SAM 26000 nach Dallas, Texas, wo er ermordet wurde. Im selben Flugzeug wurde anschließend der Vizepräsident Lyndon B. Johnson im Eilverfahren als neuer Präsident vereidigt. Diese SAM 26000 brachte dann John F. Kennedys Körper und Präsident Johnson zurück nach Washington, D.C.
Lyndon B. Johnson nutzte das Flugzeug später auch, um US-Truppen in Vietnam während des Krieges in Südostasien zu besuchen.
Anfang 1970 verwendete Präsident Nixons nationaler Sicherheitsberater, Dr. Henry Kissinger, das Flugzeug für 13 geheime Treffen mit den Nordvietnamesen in Paris.
Im Februar 1972 flog Präsident Nixon an Bord der SAM 26000 zu seiner historischen „Reise für den Frieden“ in die Volksrepublik China. Es war der erste Besuch eines amerikanischen Präsidenten in China.
Im Mai 1972 beförderte die SAM 26000 Nixon in die Sowjetunion.
Im Oktober 1981 flogen mit dem Flugzeug die Präsidenten Nixon, Ford und Carter und der ehemalige Staatssekretär Dr. Kissinger zur Beerdigung des ermordeten ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat.
Im März 1983 flog die englische Königin Elizabeth II mit der SAM 26000 während ihrer Reise in die Vereinigten Staaten, als sie die West-Küste besuchte.
Flugzeugname | 707-120 | 707-220 | 707-320 | 707-320B | 707-420 |
---|---|---|---|---|---|
Spannweite | 39,98m | 39,98 m | 43,41 m | 44,42 m | 44,42 m |
Länge | 44,04 m | 44,04 m | 46,61 m | 46,61 m | 46,61 m |
Höhe | 12,93 m | 12,93 m | 12,93 m | 12,94 m | 13,82 m |
Rumpfdurchmesser | 3,53 m | 3,53 m | 3,53 m | 3,53 m | 3,53 m |
Rumpfhöhe | 2,34 m | 2,34 m | 2,34 m | 2,34 m | 2,34 m |
Kabinenlänge | . | . | 33,93 m | 33,93 m | 33,93 m |
Max. Kabinenbreite | 3,76 m | 3,76 m | 3,76 m | 3,76 m | 3,76 m |
Flügelfläche | . | . | 241 m² | 268 m² | 268 m² |
Flügelpfeilung | 35 Grad | 35 Grad | 35 Grad | 35 Grad | 35Grad |
Flächenbelastung | . | . | 587 kg/m² | 563 kg/m² | 563 kg/m² |
Max. Startgewicht | . | . | 141.520 kg | 151.320 kg | 151.320 kg |
Max. Landegewicht | . | . | . | 112.000 kg | 112.000 kg |
Leergewicht | . | . | . | 62.370 kg | . |
Reisegeschwindigkeit | . | . | . | 972 km/h | 972 km/h |
Wirtschaftl.Geschwindigkeit | 950 km/h | 950 km/h | 950 km/h | 870 km/h | 900 km/h |
Landegeschwindigkeit | 255 km/h | 255 km/h | 255 km/h | 250 km/h | 225 km/h |
Startrollstrecke | – | . | . | 3.050 m | 3.260 m |
Landerollstrecke | . | . | . | 1.950 m | 2.040 m |
Max. Steigleistung | . | . | 12,2 m/s | 10,2 m/s | 10,2 m/s |
Max. Flughöhe | 12.800 m | 12.800 m | 12.800 m | 12.800 m | 12.800 m |
Max. Reichweite | . | . | 7.830 km | 5.800 km (41 t) | 6.250 km (18 t) |
Max. Passagiere | . | . | . | 219 (1 Klasse) | 195 |
Frachtvolumen (Hauptdeck) | . | . | . | 211 m³ | . |
Frachtvolumen (Unterflur) | . | . | . | 46 m³ | 46 m³ |
Besatzung | 4 | 4 | 4 | 3 bis 4 | 3 bis 4 |
mögliche Triebwerke | PW JT3C-6 | PW JT4A-3 | PW JT3D-3 | PW JT3D-3 | RR Conway Mk 505 |
. | PW JT3D-1 | PW JT4A-5 | PW JT4A-3 | PW JT3D-7 | RR Conway Mk 508 |
. | PW JT3D-3 | . | PW JT4D-11 | PW JT4A-3 | . |
. | . | . | PW JT4D-9 | . | . |
Triebwerksanzahl | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Schubkraft | 6.120 kp | 7.170 kp | 7.170 kp | 7.170 kp | 7.480 kp |
Verbrauch | . | . | . | 7.500 l/h | 8.000 l/h |
Allgemeine Beschreibung des Musters Boeing 707:
Die Boeing 707 ist ein vierstrahliges Langstrecken-Düsenverkehrsflugzeug in Tiefdeckerauslegung. Das Flugzeug wird im Allgemeinen als Einstieg in das Jet-Zeitalter geführt, obschon die De Havilland D.H. 106 Comet bereits kurze Zeit früher in Dienst gestellt wurde. Die Boeing 707 war das erste Flugzeug Boeings, welches die 7×7-Bezeichnung trug.
Bauweise:
Rumpf: Ganzmetallbauweise mit seitlich leicht eingezogenem ovalen Querschnitt
Tragfläche: freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit zwei Holmen; zwei Doppelspaltklappen auf jedem Flügel; Krüger-Nasenklappen; Doppelspalt-Landeklappen; Flächen V-Form mit 7 Grad; Pfeilung 35 Grad. Die stromlinienförmigen Flügel werden vorwiegend für den leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsflug entworfen. Sie sind durch niedrigen Luftwiderstand und im Grunde schlechte Auftriebskraft beim Langsamflug gekennzeichnet. Deshalb werden Vorrichtungen angebracht, die eine hohe Auftriebskraft erzeugen und gleichzeitig die Start- und Landegeschwindigkeit senken. Diese Auftriebsvorrichtungen sind hintere bzw. vordere Flügelklappen. Sie vergrößern die Tragflügelfläche und wölben den Flügel, so dass mehr Luft schneller nach unten abströmt. Die hinteren Flügelklappen sind recht groß. Bei Betätigung verändern sie die Flügelform beträchtlich. Die hintere Flügelklappe besteht aus Platten, die die Wirkung einer doppelten Durchgangsöffnung erzeugen. Das Außenbord- Querruder wird manuell durch das Servoruder betrieben und bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten eingesetzt. Die Innenbord-Querruder werden beim Hochgeschwindigkeitsflug verwendet und ebenfalls durch ein manuelles Servoruder betrieben. Die Störklappen werden mit Hilfe eines Differentials betätigt, um die Querruder zu unterstützen. Sie können auch gemeinsam als Luftbremse benutzt werden. Eine Reihe kleiner Metallplatten auf dem Flügel dienen zu Wirbelbildung. Hiermit wird der allgemeine Luftstrom verbessert, indem die Grenzluftschicht am Flügel verwirbelt wird. Manche Maschinen besitzten darüber hinaus Auftriebs- „Dumpers“. Wie die Luftbremsen befinden sie sich vor den Flügelklappen. Sie werden unmittelbar nach der Landung ausgefahren, um dem Luftstrom über den Flügelklappen entgegenzuwirken. Die Maschine setzt dadurch sicher und fest auf und läßt sich wirksam abbremsen.
Leitwerk: freitragende Normalbauweise; Ruderbetätigung mit Kraftverstärkung
Fahrwerk: einziehbares Fahrwerk mit Zwillingsrädern an der Bugstrebe und Fahrwerkschlitten mit je vier Rädern an der Hauptstrebe; Hauptfahrwerk wird nach innen in den Rumpf eingezogen, Bugfahrwerk nach vorn in den Rumpfbug.
Geschichte und Entwicklung der Boeing 707 Familie:
Boeing dachte schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges an ein zukünftiges Düsenverkehrsflugzeug und trat dann 1950 versuchsweise an die in Frage kommenden Luftfahrtgesellschaften heran. Knapp zwei Jahre später entschloß sich das Flugzeugwerk, auf eigenes Risiko ein Flugzeug zu entwickeln, das als Ersatz für das Passagierflugzeug Stratocruiser und seine militärische Variante, den Tanker KC-97, gedacht war.
Das Prototypmodell 367-80 wurde am 15. Juli 1954 Vorführmodell für die Luftwaffe. Es hatte einen Ladebaum, der während des Fluges auftanken und so der USAF das Potential eines Turbo-Prop-Lufttankers demonstrieren konnte. Boeing erhielt eine Bestellung über 29 C-135A Lufttanker. Über 800 Flugzeuge der Modelle C-135 und C-137 wurden gebaut.
Amerika betrat am 15. Juli 1954 damit in das Zeitalter des Düsentransportes ein, als der Prototyp, das Modell 367-80, seinen Jungfernflug machte. Der Prototyp führte zu einer Revolution im Lufttransport. Obwohl es selbst nie kommerzielle Dienste ausführte, wurde aus ihr die 707 als Jetliner entwickelt. Viel größer und schneller als Propellerflugzeuge ersetzte es herkömmliche Maschinen und machte internationales Reisen schneller.
4 Turbostrahltriebwerke “Pratt an & Whitney JT3”, wurden in 35 Grad Stellung unter den Flügeln befestigt. Diese Anordnung sollte die klassische konfiguration aller Jetliner der Welt werden. Diese Maschine stellte in jener Zeit alle Geschwindigkeitsrekorde ein ! Dies wurde am 11. März 1957 illustriert, als die Boeing 707 einen Demonstrationsflug von Seattle nach Baltimore durchgehend in 3 Stunden und 48 Minuten bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 612 mph schaffte.
Gebaut wurden weltweit 8.000 Flugzeuge dieses Typs mit allen seinen Varianten. Die einzelnen Versionen der Boeing 707-Familie werden durch die Zahlenblöcke hinter dem Bindestrich gekennzeichnet. Die Modelle der Serien -120 und -220 sind für den inneramerikanischen Verkehr bestimmt, die Modelle der Serien -320 und -420 sind Interkontinental-Versionen. Die Varianten der einzelnen Fluggesellschaften beginnen mit “21” (Pan American = 707-121). Der Zusatzbuchstabe B weist auf Mantelstromtriebwerke anstelle der normalen Strahltriebwerke hin. Den Kennbuchstaben C (Cargo) erhalten Frachtversionen des B-Modells.
Die 707-120 folgte dem Prototyp. Die Serienausführung 707-120 für den inneramerikanischen Einsatz unterschied sich vom Prototyp durch einen längeren Rumpf. Nur die 707-138 Maschinen für Qantas erhielten einen 41 m langen Rumpf, alle anderen 707-120 sind 44.04 m lang. Standardtriebwerke der 707-120 waren zunächst 6.124 kp leistende JT3C-6-Strahlturbinen. Später eingesetzte Maschinen waren 707-120B Versionen und erhielten 7.710 kp Schub leistende JT3D-1-Mantelstromtriebwerke oder JT3D-3 von je 8.165 kp Schub.
Die erste Bestellung für 6 Maschinen der Verkehrsflugzeug-Version 707-121 traf am 13. Oktober 1955 für den inneramerikanischen Verkehr von “Pan American” ein. Das erste Flugzeug der Serie-120 für den Kontinentalverkehr flog am 20. Dezember 1957 und wurde im folgenden August an PanAm geliefert. Am 26. Oktober 1958 stellt die PanAm ihr Boeing-Maschinen auf der Route New York-London in Dienst. Kommerzielle Geschichte wurde gemacht, als die amerikanische Firma “Trans-Atlantik” Boeing 707 Düsenflugzeuge zwischen New York und Paris einsetzte. Obwohl PanAm die 707-120 zunächst auf der Nordatlantik-Route einsetzte, erfolgte dies mehr aus Prestigegründen als aus wirtschaftlichen Erwägungen. Deshalb wurde sie nach einiger Zeit auf inneramerikanische Flugstrecken zurückgezogen, für die sie geeigneter war.
Eine Anzahl von Varianten wurde für besondere Verwendung entwickelt. Kurze Flugzeuge folgten und die ebenfalls für den Inlandsverkehr bestimmte Boeing 707-220, die leichter war und schneller mit besseren Startbahneigenschaften.
Das echte Langstreckenmodell ist die 707-320 Intercontinental, die zum ersten mal am 11. Januar 1959 flog. Dies war ein sehr viel größeres Flugzeug mit leistungsstärkeren JT4A-Strahlturbinen. Die Spannweite war gegenüber der 707-120 um 3,43 m, die Gesamtlänge um 2,56 m gestiegen. Auch die Interkontinental-Version wurde zuerst von PanAm bestellt. Mit diesen Verbesserungen, die größere Brennstoffkapazitäten von 15,000 Gallonen zu mehr als 23,000 Gallonen erlaubten, erreichte die 707 Entfernungen von 4,000 Meilen in einem 141-sitzigen (gemischte Klasse) Flugzeug. 65 Prozent aller Lufttransporte wurden damals von Flugzeugen der Firma Boeing abgewickelt.
Im Auftrag der BOAC wurde die Version 707-420 mit Rolls-Royce Conway 508-Mantelstromtriebwerken von je 7.938 kp Schub entwickelt. Die erste 707-420 flog am 20. Mai 1959. Nach Erprobung der ersten vier Flugzeuge forderte BOAC Änderungen zur Verbesserung von Stabilität und Steuerfähigkeit. Der Linieneinsatz der -420 begann bei BOAC im Mai 1960. Auch vier andere Luftfahrtgesellschaften verwendeten diese Version. Insgesamt wurden 69 Maschinen 707-320 und 37 der Version -420 gebaut.
Da bei Verwendung von Mantelstromtriebwerken bessere Flugleistungen und größere Tragfähigkeit erreicht werden, war es selbstverständlich, dass in den USA auch bald eine Variante der -320 mit diesen Triebwerken erschien. Dies war die 707-320B, die mit 8.165 kp Schub leistenden JT3D-3-Triebwerken erstmals am 31. Januar 1962 startete. Ein weiteres Merkmal der -320B war die Einführung neuer, strömungsgünstigerer Flügelspitzen, wodurch die Spannweite um 1.01m zunahm.
Die 707-320C Convertible erschien als kombinierte Passagier- und Frachtversion (Mehrzweckflugzeug) des B-Modells ein Jahr später mit 219 Sitzplätzen. Sie ist durch ein großes Frachttor an der linken Rumpfseite vor der Tragfläche zu unterscheiden. Die -320C erwies sich als beliebteste aller Interkontinental-Versionen. Bis 1971 wurden insgesamt 561 Maschinen bestellt. Schon früh in den 70er Jahren wurden effektivere und leisere Triebwerke entwickelt.
Versionen der Boeing 707 Familie:
367-80: Prototyp
707-120: erstes Serienmodell (Basisvariante). Hatte einen längeren Rumpf, größere Spannweite und einen größeren Rumpfdurchmesser. 56 gebaut
707-120B: Unter anderem wurde dieser Typ mit verbesserten JT3D-1 Turbofan-Triebwerken ausgestattet, die leiser, stärker und treibstoffsparender waren. Diese Version bekam auch zusätzliche Vorflügel. Ca. 50 gebaut.
707-138 + -138B: um 3.5m verkürzte Version mit größerer Reichweite.
707-020 (720): spezielle Kurz- bis Mittelstreckenvariante der 707.
707-220: Version mit stärkeren Triebwerken.
720: gegenüber der 707-120 um ca. 3 m gekürzt und speziell für Kurz- und Mittelstrecken und Starts auch von kürzeren Startbahnen entwickelt. Die 720 war leichter und schneller als die 707 und besaß eine vereinfachte Flügelkonstruktion. Modernere Turbofan.
707-300: gestreckte Version der ursprünglichen 707. Sie wurde speziell für Langstrecken ausgelegt.
707-320B Intercontinental: Weiterentwicklung der 707-320 mit zahlreichen Verbesserungen am Tragwerk zur Erhöhung des Auftriebs (neue Flächenenden, 1m größere Spannweite, Vorflügelklappen, verbesserte Landeklappen), c. 70 gebaut.
707-320C Freighter: Frachtversion, 18 gebaut
707-320C Convertible: Version der 707-320 B als Fracht- oder gemischte Fracht-/Passagierausführung mit großer vorderer Ladetür und besonderen Ladeeinrichtungen für Paletten und Behälter, 142 gebaut
707-420 Intercontinental: Version der 707-320 mit anderen Triebwerken
707-700: Testflugzeug für andere Triebwerke
707 RE: Re-Engined – mit neuen Triebwerken versehen
C-18: Bezeichnung der US-Streitkräfte für Versionen auf Basis der 707-320B
C-137 Stratoliner: 707 für Personentransport bei der US-Luftwaffe, darunter die VC-137 als Air Force One
E-3 Sentry: Luftgestütztes Frühwarnradar (AWACS)
E-6 Mercury: Luftgestützte Kommando- und Kommunikationszentrale der US-Streitkräfte
E-8 Joint STARS: Überwachungs- und Kommandozentrale der US-Streitkräfte
707 T/T: Kombiniertes Tank-/Transportflugzeug
Impressum
Datenschutz
Copyright © luftfahrtlexikon.com