Technische Beschreibung:
1934 begannen Boeing Ingeneure mit dem Entwurf eines viermotorigen Fernbombers. Der Prototyp Boeing Modell 299 ist am 28. Juli 1935 zum ersten Mal geflogen. Die Maschine ging bei einem Absturz, der durch einen Pilotenfehler verursacht wurde, verloren. Nach Anpassungen an das Militär startete der neue Prototyp Y1 B-17 im Januar 1937 zum Erstflug. Schließlich wurde die erste Serienmaschine B-17B am 20. Oktober 1939 an die US Army ausgeliefert. Als Antrieb hatte sie 4 Wright R-1820-51 Sternmotoren mit je 1.000 PS.
Im Dezember 1936 fand der Erstflug eines kampffähigen Flugzeugs mit der Bezeichnung Y1B-17 statt. Im Juli 1940 war der Jungfernflug der B-17C, die neben erhöhter Abwehrbewaffnung eine Panzerung und selbstdichtende Tanks erhielt. Zudem hatte sie stärkere Motoren mit 1.200 Ps. Mit der B-17E kamen 1941 die Waffenstände hinter dem Cockpit und unter dem Rumpf dazu. Ein Jahr später folgte die B-17F mit neuer Nase aus Plexiglas und erhöhter Reichweite. Am 21. Mai 1943 war der Erstflug der letzten Serienversion B-17G. Sie hatte nun einen Kinnturm (siehe Bild oben) mit zwei MGs und wurde bis Mitte 1945 insgesamt ca. 8.680 mal gebaut. Später wurden viele B-17 umgebaut und umgerüstet. Insgesamt sind über 12.700 B-17 Maschinen von Boeing produziert worden.
Das Cockpit befindet sich zwischen dem Bugabschnitt und dem Bombenschacht. Hier befinden sich die Flugsteuerungen des Piloten und des Co-Piloten, sowie die nötigen Fluginstrumente. Die Sicht von diesen Plätzen ist nicht sehr gut, da man nur nach vorn und zur Seite schauen kann. Besonders bei Start und Landung waren die Piloten auf die Hilfe der anderen Crewmitglieder angewiesen. In diesem Abschnitt gibt es auch einen Geschützturm, der oben hinter dem Cockpit aufsitzt.
Im vorderen Bugabschnitt befindet sich ein Abteil für den Bombenschützen und den Navigator, sowie einen elektrisch betriebener Kinnturm, der mit MGs ausgerüstet ist und genau unter der Bombenschützen Station angeordnet ist. An diesem Abschnitt der Maschine befinden sich weitere Maschinengewehre zu beiden Seiten des Bugs. Der Bombenschütze bedient das Bombenvisier und den Kinnturm mit zwei MGs. Der Navigator kann die in den Seitenfenstern befestigten Lafettenhalterungen mit den einzelnen MGs bedienen. Das Bombenvisier ist nur im Leitflugzeug installiert und der Rest der Bombenschützen wirft seine Bomben zusammen mit dem Leitflugzeug ab.
Im Bombenschacht, der sich direkt hinter dem Cockpit befindet, sind die Bomben gelagert, die vom Bombenschützen elektronisch oder von einem anderen Besatzungsmitglied mechanisch ausgeklinkt werden können. In der Mitte befindet sich ein Laufsteg (Eisenträger) und rechts und links die Halterungen für die Bomben. Unterhalb des Laufstegs befindet sich die Bombenschachtluke, die vom Bombenschützen kurz vor dem Abwurf geöffnet wird.
Die Funkkabine befindet sich direkt hinter dem Bombenschacht. Sie ist über einen Steg am Bombenschacht vorbei zu erreichen. Alle Nachrichten werden hier empfangen oder gesendet. Genau darüber ist ein weiterer Geschützturm aufgesetzt.
Jedes Crewmitglied trägt für große Höhen eine Sauerstoffmaske, Kopfhörer für das Bordsprechgerät. Wegen der offenen Geschützstellungen benötigten die Männer spezielle Kleidung, um den herrschenden Bedingungen trotzen zu können. Über einem wollenen Unterzeug trug jeder einen elektrisch beheizten Overall. Dann folgte die Uniform, über die eine mit Schaffell gefütterte Fliegerkombination gezogen wurde. Dazu wurde ein Brust- und Rückenpanzer getragen, der aus einem dichten Kettenhemd bestand, das vom Hals bis zum Becken reichte und gegen Flaksplitter und MG-Geschosse schützen sollte. Die Männer trugen hohe Schaffellstiefel, grellgelbe Schwimmwesten, Fallschirme und dicke, elektrisch beheizte Handschuhe. Den Kopf schützten eine warme Mütze und der Stahlhelm.
Derart bekleidet konnte man sich kaum noch bewegen, so dass besonders die schwere Schutzkleidung von vielen Besatzungen nur während Einsatzphasen unter Flak-Bedrohung an- und danach wieder abgelegt wurden.
Bei der Ausführung von Tätigkeiten wie Erster Hilfe und Reparaturen an den Geräten mussten die Handschuhe abgelegt werden. Hier zählte jede Sekunde, da die Luft im Flugzeug eisig kalt war. Erfrierungen waren häufig und nicht selten verloren Besatzungsmitglieder Gliedmaßen.