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Die berühmten Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D Iroquois “HUEY” (Spitzname: Teppichklopfer) werden weltweit überwiegend von militärischen Betreibern genutzt. Es gibt von diesem Typ aber auch eine Zivilversion mit der Bezeichnung Bell 205, die hier abgebildet wird. Hierbei handelt es sich um einen bewährten Allzweckhubschrauber, der neben Rundflügen auch für z.B. für folgende Aufgaben eingesetzt werden kann: (Quelle: www.agrarflug-helilift.com)
Frachtflüge:
Frachten bis 1,5 to, große Frachtstücke, Europaletten sind kein Problem für die Kategorie von Hubschraubern. Der geräumige Frachtraum von 6,33 m³ der Bell 205 macht es möglich. Die Maschinen sind innerhalb von 30 Minuten abflug- und einsatzbereit.
Montageflüge:
Wann immer ein Kran aus organisatorischen Gründen oder aufgrund der örtlichen Verhältnisse nicht einsetzbar ist, kommt der Hubschrauber zum Einsatz, um schwere oder sperrige Güter punktgenau am vorgesehenen Platz abzusetzen. Der Eigner, die “Agrarflug Helilift”, hat sich im Laufe der vergangenen Jahre auf diese Montageflüge spezialisiert.
Waldkalkung zum Trinkwasserschutz:
Der größte Teil der bundesdeutschen Waldböden ist durch den stetigen Eintrag von Luftschadstoffen versauert, so dass Kalkung erforderlich wird, um den PH-Wert wieder zu neutralisieren. Viele Grund- und Oberflächengewässer werden ohne den massiven Einsatz von Aufbereitungstechnik mit entsprechend hohen Kosten in Zukunft nicht mehr für den menschlichen Genuß geeignet sein.
Somit nutzt die Kalkung nicht nur den Waldbesitzern, die die Waldschäden als Umweltschäden hinnehmen müssen, sie nutzt der Allgemeinheit als Präventivmaßnahme zum Grund- und Trinkwasserschutz. Das Material ist absolut unbedenklich, es staubt lediglich ein wenig bei der Ausbringung.
Überwachungsflüge:
Die Bundesrepublik Deutschland wird von tausenden Kilometern Rohrleitung durchzogen. Um dieses immense Netz von Gas-/Öl- und Soleleitungen ständig auf Defekte oder Undichtigkeiten überprüfen zu können, ist man auf schnelle und mobile Hilfe aus der Luft angewiesen. In regelmäßigen Abständen fliegt u.a. Agrarflug Helilift für diverse Unternehmen Pipelines und Stromleitungsnetze ab.
Im Rahmen der Befliegung wird auch kontrolliert, ob Baumaßnahmen in der Nähe der Leitungen genehmigt sind und ob der Bauunternehmer über den genauen Verlauf der oftmals unterirdisch verlegten Leitungen informiert ist. Eine Beschädigung der unter hohem Druck stehenden Rohre durch einen Bagger könnte katastrophale Folgen haben.
Film- und Fotoflüge:
Oft werden für spektakuläre Luftaufnahmen bei Dreharbeiten Hubschrauber eingesetzt. Auch zur Fertigung von wirkungsvollen Werbefotos und -videos greifen Unternehmer und Werbeagenturen gerne auf dieses flexibel einsetzbare Luftfahrzeug zurück.
Bei Grundstücksgeschäften werden oftmals sog. Schrägflugaufnahmen” in einem Winkel von 45 Grad gefertigt, um diese für das Grundbuchamt oder zum Beweis der genauen Grenzen zu verwenden. Dazu werden meist die Türen ausgebaut, um dem Fotografen unbeeinträchtigte Sicht zu bieten.
Auslandseinsätze:
Neben Ölsuche und Expeditionsbegleitungen führt Agrarflug Helilift seit 1995 auch Auslandseinsätze für die Vereinten Nationen (UN) durch. Unwegsamer Dschungel, glühend heiße Wüsten, eiskalte Gebirgsgegenden und alle mit fremden Kulturen und Sprachbarrieren zusammenhängenden Probleme bedeuten immer wieder aufs Neue eine Herausforderung für Personal und Material.
Hersteller | Bell Helicopters TEXTRON | ||
Besatzung | 1 – 2 Piloten | ||
Typ | mittlerer Transporthubschr. | ||
Verwendung | Mehrzweckhubschrauber | ||
Antrieb | 1 x Avco-Lycoming | ||
Bezeichnung | T53L-13 Turbo-Shaft | ||
(alternativ) | (13B) | ||
Art | Wellenturbine | ||
Leistung | 1.044 kW (1.400 SHP) | ||
Leistung | . | ||
max. Geschwindigkeit | ca. 220 km/h | ||
Reisegeschwindigkeit | 200 km/h | ||
Reichweite | ca. 500 km | ||
mit Innenzusatztank | 850 km/h | ||
Gipfelhöhe | ca. 4.150 m | ||
. | . |
Maße | . | ||
Gesamtlänge mit Hauptrotor | 16,43 m | ||
Rumpflänge bis Ende Heckflosse | 12,69 m | ||
Höhe insg. | 4,41 m | ||
Höhe Kabinendach | 2,37 m | ||
Kabinenboden über Grund | 0,53 m | ||
Oberkante Stabilisator | 3,95 m | ||
Hauptrotorkreisfläche | 168 m ² | ||
Hauptrotordurchmesser | 14,63 m | ||
Heckrotordurchmesser | 2,59 m | ||
Stabilisator | 2,75 m | ||
Breite Landegestell | 2,54 m | ||
Höhentrimmflosse | 2,85 m | ||
Masse | . | ||
Leergewicht | 2.315 kg | ||
Startmasse | 4.315 kg |
Allgemeines des Musters:
Der von der Firma Bell entwickelte Hubschrauber „Model 205A“ (Iroquis) UH-1 D/H ist mit über 7.000 Exemplaren der meistgebaute Drehflügler der westlichen Welt.
Sein Antrieb mit nur einer Turbine und das Fehlen einer Blindflugausrüstung beschränkte seinen Dienst auf bestimmte Wetterbedingungen. Das ändert aber nichts daran, dass das Model 205 der erfolgreichste Hubschrauber der Welt wurde und bis heute in zahlreichen Ländern im Einsatz steht.
Das Verteidigungsministerium der Bundesrepublik Deutschland beschloß am 1. April 1965 die Einführung der BeIl für die Bundeswehr. Es sollten zunächst insgesamt 406 UH-1 D angeschafft werden, aber aus Kostengründen hat man diese Zahl später etwas reduziert. Es wurde jedoch angestrebt, dass die Lizenzproduktion schnellstmöglich bei Dornier, Oberpfaffenhofen, und der Triebwerksnachbau bei der MTU anlaufen sollte. Anfang 1966 erhielt die Bundeswehr die ersten vier UH-1 D (KL+101 bis KL+104) aus der laufenden amerikanischen Produktion, von denen drei sofort an die E-Stelle Manching geliefert wurden. Am 17. August 1967 konnte bei Dornier die erste Lizenz-UH-1 D übergeben werden. Es folgten weitere 344 Modelle für den deutschen Bedarf.
Die Heeresflieger-Verbände nutzten die UH-1 D fast ausschließlich zu Transportzwecken, wobei sie sich hervorragend bewährten. Bei der Luftwaffe dient die UH-1 D bis heute außer zum Lufttransport auch als SAR-Maschine und leistet den zivilen Rettungsdiensten Unterstützung.
Er ist geräumig, durch die großen Schiebetüren schnell zu beladen und hat durch den Turbinenantrieb eine hohe Zuladung. Er ist ein leichter Transport- und Mehrzweckhubschrauber mit Turbo-Triebwerk und 2-Blatt-Rotor. Da er als einer der sichersten Fluggeräte gilt, wurde er auch von Bundespräsidenten, Bundeskanzler, Ministern und Abgeordneten genutzt.
Für die Montage kann auf vorhandene Befestigungspunkte zurückgegriffen werden. Es können alle zu installierenden Teile innerhalb kürzester Zeit mit dem Bordwerkzeug an- und abgerüstet werden.
Geschichte: Erstflug: 1956
Die Entwicklung der ,,UH-1 D“ in den USA geht zurück auf das Jahr 1961 (ziviles Modell 205), als das Beschaffungsamt der US-Army eine Auschreibung herausgab, die zur Grundlage hatte, einen Mehrzweckhubschrauber für leichte Transportaufgaben zu entwickeln. Die Firma BELL hatte zu dieser Zeit gerade das Fluggerät ,,205″ in einer zivilen Ausführung fertiggestellt, das zur Versorgung von Ölplattformen auf See dienen sollte. Dieser Hubschrauber wurde nun für militärische Anforderungen überarbeitet und nahm am Vergleichsfliegen von vier weiteren Mitbewerbern teil und gewann auf Anhieb! Er wurde später zum meistgebauten Hubschrauber der Welt.
Die allererste Bewährungsprobe bestand der ,,UH-1D“ zweifellos im Vietnam-Krieg zwischen 1965 und 1975. Hier war der “HUEY”, wie er in der Army genannt wurde, zu einem unverzichtbaren Arbeitspferd geworden.
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