Luftfahrtlexikon.com

Avro 707

Forschungsflugzeug zur Umschulung auf Deltaflügler und Fly-by-Wire

Die Avro 707 (auch als Typ 707 bekannt ) ist ein Versuchsflugzeug, das vom britischen Flugzeughersteller Avro entwickelt und hergestellt wurde. Im Zuge der in 1947 begonnenen Entwicklung des Bombers Avro Vulcan beschloss man bei Avro, zur Erprobung der damals neuen Deltatragflügel ein relativ kleines und somit kostengünstiges Flugzeug zu bauen. Es entsprach sogar der Vulcan im Verhältnis von etwa 1:3.

 

Diese Avro 707 absolvierte ihren Erstflug im September 1949 mit einem Avro-Testpiloten, der während eines Testfluges mit dieser Maschine tödlich verunglückte.

 

Die als Avro 707B bezeichnete zweite Maschine startete im September 1950 zu ihrem Erstflug und diente zur Erprobung der Langsamflugeigenschaften von Flugzeugen mit Deltaflügeln. Wie die erste Maschine war auch die 707B mit einem Rolls-Royce Derwent-5-Triebwerk ausgerüstet, besaß jedoch ein geändertes Fahrwerk.

 

Die 707B erwies sich als gutmütiges Flugzeug, das zunächst etwa 100 Flugstunden absolvierte und danach zu weiteren Tests an die britische Luftwaffe abgegeben wurde, wo es auch von zivilen Piloten geflogen werden konnte, um deren Urteil über das Muster zu erfahren. Ab 1952 wurde die 707B bei verschiedenen Flugschauen der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Hochgeschwindigkeitstests wurden mit der dritten Maschine durchgeführt. Die Maschine, die im Juni 1951 zu ihrem Erstflug startete, war mit ihren Lufteinlässen in den Tragflächen und auch ihrem Cockpitdesign eine nahezu exakte Kopie der Vulcan. Als Triebwerk diente das weiter entwickelte Triebwerk “Rolls-Royce Derwent 8”. Dieses Flugzeug wurde 1953 erstmals auf dem Luftfahrtsalon in Paris vorgestellt.

 

Es wurde noch eine weitere Maschine der Version gefertigt, diese wurde später als Versuchsträger für eine neuartige Schubsteuerung verwendet. Außerdem entstand eine von ursprünglich vier geplanten doppelsitzigen Maschinen. Diese von den Forschungsflugzeugen abstammende Maschine wurden als 707C bezeichnet und verfügte ebenfalls über das Derwent-8-Triebwerk. Die 707c war zur Umschulung gedacht, um die angehenden Piloten mit den Flugverhaltensproblemen von Deltaflüglern und dem Umgang mit “Fly-by-Wire” vertraut zu machen.

 

Diese hier gezeigte Maschine stand der Royal Air Force von 1953 bis 1966 als Versuchsflugzeug für Unterschalltests zur Verfügung und blieb als Museumsstück erhalten.

Besatzung2 Mann
Länge12,90 m
Höhe3,57 m
Spannweite10,40 m
Antrieb1 x Rolls-Royce Derwent 8
ArtTurbofan-Triebwerk
Leistung1.630 kp Schub
Höchstgeschwindigkeit930 km/h in 11.000 m
Leergewicht3.500 kg
max. Startgewicht5.000 kg

Impressum
Datenschutz
Copyright © luftfahrtlexikon.com

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner