Luftfahrtlexikon.com

Apollo 11 Kommandomodul „Columbia" (Original)

alle Module der Saturn V Mond-Rakete

Apollo 11 Kommandomodul „Columbia“:

 

Das Apollo 11 Kommandomodul „Columbia“ war der Wohnraum für die dreiköpfige Besatzung während des größten Teils der ersten bemannten Mondlandemission im Juli 1969. Am 16. Juli 1969 trafen Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins ein und wurden von Cape Kennedy aus mit einer Saturn-V-Rakete gestartet. Dieses Befehlsmodul, Nr. 107, hergestellt von North American Rockwell, war einer von drei Teilen des vollständigen Apollo-Raumschiffs. Die anderen beiden Teile waren das Servicemodul und das Mondmodul mit dem Spitznamen „Eagle“. Das Servicemodul enthielt das Hauptantriebssystem und die Verbrauchsmaterialien des Raumfahrzeugs, während das Mondmodul das Zwei-Personen-Raumschiff war, mit dem Armstrong und Aldrin am 20. Juli zur Mondoberfläche hinabstiegen. Das Kommandomodul ist das einzige Teil des Raumfahrzeugs, das zur Erde zurückkehrt. Es wurde 1971 nach einer von der NASA gesponserten Tour durch amerikanische Städte physisch in das Smithsonian überführt. Der Apollo CM Columbia wurde vom Museum zum „Meilenstein der Luftfahrt“ erklärt.

 

Am 24. Juli 1969 landete die echte Raumkapsel der Mondmission Apollo 11 etwa 13 Meilen vom Bergungsschiff USS Hornet (Flugzeugträger) im Pazifischen Ozean. Von dort kamen als erstes Marinehubschrauber mit Tauchern, deren Aufgabe war, den maßgeschneiderten Schwimmkragen anzubringen und aufzublasen, bzw. in dieser Lage das Kommando-Modul im Wasser zu stabilisieren. Danach wurde ein aufblasbares Floß angelegt, um die Astronauten in einer speziellen „biologischen Isolierungs-Bekleidung,“ zu dekontaminieren. Nach der Dekontamination wurden die Astronauten vom Marine-Hubschrauber auf die HORNET geflogen.

 

Das Apollo-Kommando-Modul trat mit dem stumpfen Ende voran in die Erdatmosphäre ein. Eine schützendes Hitzeschild von Epoxidharzen in Metall-Waben schützte das Raumschiff vor der Hitze von ca. 2726 C° und bremste es in der Atmosphäre ab. Fallschirme verlangsamten dann das Raumfahrzeug für eine Landung im Pazifik. Das Kommando-Modul wurde durch North American Rockwell Corp gefertigt. Der Raum ist für 3 Besatzungsmitglieder ausgelegt und hat etwa die Größe wie in einem Minivan. Im Mannschaftsraum sind Navigationsgeräte, Bedienelemente, Anzeigen und andere Geräte enthalten. Im unteren Teil des Raumschiffs sind die Sanitäranlage, die Elektroinstallation und die Kraftstoff-Regulierung und -Kontrolle untergebracht. Im oberen Teil sind die Fallschirme und eine Luke für den Durchgang zur Mondfähre enthalten. Die Klappe an der Seite der Sonde wurde für den Einstieg vor dem Start und Austieg nach der Rückkehr zur Erde verwendet.

Technische Daten:         

            

  • Höhe: 3,2 m

  • Durchmesser: 3,9 m

 

  • Gewicht: 5.900 kg

  • Hersteller: North American Rockwell

  • Trägerrakete: Saturn V

Mit dem Projekt Apollo wurden 6 Mondlandungen zwischen 1969 und 1972 vorgenommen, bei denen 12 Astronauten auf dem Mond waren. 

Apollo 15 - Raumkapsel

Apollo 15, die vierte bemannte Mondlandung, wurde am 26. Juli 1971 an Bord einer Saturn-V-Rakete gestartet. Die Besatzungsmitglieder waren Commander David Scott, Command Module Pilot Alfred Worden und Lunar Module Pilot James Irwin. Die Kommando- und Servicemodule 112 „Endeavour“ koppelten nach dem Start an die Mondlandefähre „Falcon“ an. Nach einem routinemäßigen Transmondflug und Eintritt in die Mondumlaufbahn bestiegen Scott und Irwin die „Falcon“, trennten sich vom Kommandomodul und landeten in Hadley Ridge auf dem Mond. Während ihrer Zeit auf der Mondoberfläche durchquerten sie insgesamt 27,9 km Mondgelände und sammelten fast 77 kg Mondproben, wobei sie zum ersten Mal ein Lunar Roving Vehicle verwendeten. Nach fast 67 Stunden auf der Mondoberfläche kehrten Scott und Irwin zur „Endeavour“ für eine ereignislose Reise zurück zur Erde, wo sie am 7. August im Pazifischen Ozean landeten. Die Besatzung war die erste Besatzung, für die nach dem Flug keine Quarantäne galt. „Endeavour“ wurde im Dezember 1973 von der NASA im U.S. Air Force Museum in Ohio ausgestellt. Im Juli 1974 ging das Eigentum hier an das National Air and Space Museum über.

Modul der Mondrakete

oberstes Modul der Mondrakete

Saturn-Rakete - SkizzeDie einzelnen Stufen der Saturn V:

 

Die Apollo-Missionen begannen ihre Reise zum Erdtrabanten vom Startkomplex 39 des John F. Kennedy Space Centers. Die verwendete Saturn-Rakete gehört zu den leistungsstärksten Trägersystemen der Raumfahrt, die jemals gebaut wurde. Sie wurden hauptsächlich von deutschstämmigen Wissenschaftlern unter Leitung Wernher von Brauns für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im Rahmen des Apollo-Programms entwickelt. Die Version Saturn V war die eigentliche Mondflugrakete.

 

S-IC

Die 1. Stufe der Saturn V (S-IC) hatte bei einer Länge von 42 m einen Durchmesser von 10 m. In der Stufe befanden sich zwei separate Tanks. Unten befand sich der Tank für 810.700 Liter RP-1 (= Rocket Propellant 1), durch den die Sauerstoffleitungen auf geradem Weg zu den Triebwerken hindurch liefen, und darüber der Tank für 1.310.100 Liter flüssigen Sauerstoff (LOX). Die Stufe verwendete 5 der riesigen F-1-Triebwerke, wobei die vier äußeren Triebwerke zur Steuerung schwenkbar waren. Die S-IC wurde von Boeing gebaut.

 

Nach dem Start brannte die erste Stufe für 2,5 Minuten und brachte die Rakete auf eine Höhe von 60 Kilometern. Die Geschwindigkeit betrug bei Brennschluss 8.600 km/h. In diesen 2,5 Minuten wurden etwa 2.000 Tonnen Treibstoff verbrannt.

 

S-II

Die 2. Stufe (S-II) hatte 10 m Durchmesser. Sie verwendete die Treibstoffkombination Wasserstoff/Sauerstoff und hatte einen Tank, der durch einen isolierten Zwischenboden in zwei Räume für die beiden Treibstoffkomponenten getrennt wurde. Der Wasserstofftank fasste 1.000.000 Liter und der Sauerstofftank 330.000 Liter. Die Stufe verwendete fünf J-2-Triebwerke, die genauso angebracht waren wie die Triebwerke der Erststufe. Die S-II wurde von North American Aviation’s Space Division gebaut.

 

Nach Abwurf der ersten Stufe zündete die zweite. Der Brennschluss erfolgte in etwa 185 km Höhe bei einer Geschwindigkeit von 24.600 km/h.

 

S-IVB

Die 3. Stufe fasste 253.000 Liter Wasserstoff und 92.000 flüssigen Sauerstoff. Auf der S-IVB befand sich die Instrument Unit (IU), eine von IBM gebaute Steuerungsanlage, die die Rakete während des Fluges kontrollierte und auch für den korrekten Eintritt in die Mondtransferbahn sorgte.

 

Die dritte Stufe wurde für den Start aus der Erdumlaufbahn in Richtung Mond für mehr als fünf Minuten gezündet. Nach Brennschluss war das Raumschiff auf einer Geschwindigkeit von etwa 38.900 km/h (10,8 km/s) auf Kurs zum Mond. Die Mondlandefähre, die während der ganzen Zwischenzeit im oberen Teil der dritten Stufe verweilte, wurde nun nach Abkopplung des Apollo-Raumschiffs und dessen Drehung um 180° aus der Stufe gezogen.

Technische Daten: F-1-Triebwerk (1 von 5 der Saturn V Mond-Rakete)

  • Hersteller: Rocketdyne, Conoga Park, Calif.

  • Treibstoff: RP-1 Kerosene, Liquit Oxygen

  • Schub: 6,67 Mega-Newton

  • Brennzeit: max. 5 Min.

  • Treibstoffverbrauch: 155 Tonnen/min

  • Leistung der Turbopumpe: 40,4 MegaWatt

  • Motor-Gwicht: 8.319 kg

  • Düsen-Gewicht: 1.800 kg

  • Höhe: 5,60 m

  • Durchmesser: 3,7 m

Im Rahmen des Apollo-Programms wurden eine Reihe sogenannter „Boilerplate“-Kommandomodule gebaut, die verschiedenen Tests unterzogen wurden und als Trainingsfahrzeuge für Astronauten und andere Mitglieder der Missionsbesatzung dienten.BP 1102A“ ist aus Aluminium gefertigt und die Seitenwände sind mit bronzefarbener Epoxidfarbe lackiert, um das Aussehen eines echten Apollo-Kommandomoduls nach Wassereinwirkung zu imitieren. Es war mit einer echten Kommandomodulluke ausgestattet. Der anfängliche Einsatz von BP1102A erfolgte als Wasserausstiegstrainer für alle Apollo-Flüge, einschließlich der Besatzung von Apollo 11, der ersten Mondlandemission. Daher wurde es mit tatsächlichen oder nachgebildeten Innenkomponenten ausgestattet und von Astronauten zum Üben von Routine- und Notausstiegen aus dem Raumschiff verwendet. Anschließend wurde der Innenraum so eingerichtet, dass er entweder als Apollo/Sojus-Fahrzeug oder als Fünf-Mann-Rettungsfahrzeug konfiguriert werden konnte, wie es einst für Skylab vorgeschlagen wurde, damit Astronauten für diese Missionen trainieren konnten. Im Jahr 1977 wurde es schließlich von der NASA an das Smithsonian übergeben und wird jetzt im Hazy Center mit dem Schwimmkragen und den Taschen ausgestellt, die der „Columbia“ am Ende seiner historischen Mission verliehen wurden.

Impressum
Datenschutz
Copyright © luftfahrtlexikon.com

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung