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Airbus A320

Das Flugzeug wurde an die Fluggesellschaft Air Berlin übergeben

Der Airbus A320 ist als erste Variante das Basismodell der als Tiefdecker ausgeführten A320-Familie, zu der auch die beiden kürzeren Modelle A318 und A319 sowie eine gestreckte Version namens A321 gehören.

 

Beim Besuch im Cockpit fällt der „Sidestick“ auf, mit dem der Pilot das Flugzeug elektronisch steuert, gewissermaßen „aus dem Handgelenk“. Diese Fly-by-wire-Technologie kam bei der A-320 erstmalig zum Einsatz. Dieses elektronische System ermöglicht die Steuerung des Flugzeuges ohne eine direkte mechanische Verbindung zwischen Betätigungselement und Steuerfläche, was Gewicht spart und damit Kosten senkt. Lediglich die Hydraulikventile von Seitenruder und Höhenflosse werden aus Redundanzgürnden zusätzlich mit herkömmlichen Stahlseilen angelenkt. Statt eines Steuerhorns wird zudem erstmals ein Sidestick im für damalige Zeiten revolutionären Cockpit mit den sechs CRT-Bildschirmen (später LC-Bildschirme) verwendet. Dieses Cockpit prägte bald alle nach der A320 entstandenen Airbus-Flugzeuge.

 

Der A320 ist ein Tiefdecker mit zwei unter den Flügeln aufgehängten Triebwerken. Auch der A320 wird einen kleinen, hochbelastbaren Flügel mit hoher Streckung aufweisen. Sein Zwei-Mann-Cockpit soll für Allwetter-Landungen der Kategorie IIIb zugelassen werden und weist eine neue Art der Steuerung auf. Leitwerke, Querruder, Spoiler und Trimmung, Vorflügel wie auch Klappen werden elektrisch betätigt.

 

Das automatische Flugsystem des A320 wird – wie gesagt – mit Hilfe des neuartigen Sidesticks gesteuert, der ein völlig neues Merkmal von Zivilflugzeugen darstellt. Er befindet sich auf der Seitenkonsole. Durch Betätigung des Sidesticks gibt der Pilot elektronische Daten in die Computer des Flugsystems ein, die einen wirtschaftlichen und sicheren Flug gewährleisten. Wird der Sidestick beispielsweise ganz nach hinten gezogen, geht der A320 automatisch in den Steigflug mit voller Schubkraft und Höchstauftrieb über, wobei ein “Überziehen” autom. verhindert wird.

 

Zur Gewichtseinsparung wird beim A320 in umfangreichem Maße von Verbundwerkstoffen aus Kunstharzen und Verstärkungen aus Kohle- oder Kevlar-Fasern Gebrauch gemacht.

 

Der A320 ist das erste vollkommen computerisierte Passagierflugzeug. Die fortschrittliche Systemtechnologie wird beim Anblick des Flugdecks sofort deutlich. Große Displays geben den Piloten umfangreichere Informationen als die herkömmlichen Instrumente. Die Daten werden automatisch oder manuell entsprechend der Flugphase oder den Umständen angezeigt oder abgerufen. Ein zentralisiertes Betriebsstörungsdisplay überwacht ständig die Flugzeugsysteme, indem es Diagnosedaten sammelt. Eventuell auftretende Probleme werden automatisch im Cockpit angezeigt. Ein Zugriff auf die Daten ist auch nach dem Flug möglich. Außerdem können sie an die Bodenstation gesendet werden.

FlugzeugnameA320-100A320-200
Spannweite33,91 m34,09 m
Länge36,83 m37,58 m
Höhe11,91 m12,14 m
Leitwerk (Spannweite).12,45 m
Rumpfdurchmesser3,96 m3,96 m
Kabinenlänge27,51 m27,51 m
Max. Kabinenbreite3,70 m3,70 m
Max. Kabinenhöhe2,22 m2,22 m
Flügelfläche122,4 m²122,6 m²
Flügelpfeilung24,96 Grad24,96 Grad
Flächenbelastung555 kg/m²628 kg/m²
Fahrwerk (Spur)7,59 m7,59 m
Fahrwerk (Radstand).12.64 m
Max. Tankkapazität15.840 Liter23.860 Liter
Max. Startgewicht66.000 kg71.500 kg
Max. Landegewichtca. 63.000 kg64.500 kg
Einsatz-Leergewicht39.670 kg44.040 kg
Max. Reisegeschwindigkeit0.80 Mach0.80 Mach
Wirtschaftl. Geschwindigkeit830 km/h830 km/h
Startgeschwindigkeitca. 280 km/hca. 280 km/h
Landegeschwindigkeitca. 220 km/hca. 220 km/h
Min. Fluggeschwindigkeitca. 190 km/hca. 195 km/h
Startrollstreckeca. 1.700 mca. 1.900 m
Landerollstrecke1.450 m1.450 m
Max. Flughöhe11.880 m11.880 m
Max. Passagiere179164
Frachtvolumen (Bulk)5,90 m³5,90 m³
Frachtvol. (Unterflur, gesamt).37.42 m³
Besatzung2-May2-Apr
TriebwerkeV2500-A1CFM56-5B4/P
        optionalCFM56-5A1V2527-A5
..CFM56-5A1
Triebwerksanzahl22
Schubkraft11.565 kp12.020 kp
Verbrauch2.975 l/h3.200 l/h

Geschichte des Unternehmens Airbus:

 

Airbus ist eine internationale Referenz im Luft- und Raumfahrtsektor. Airbus entwickelt, produziert und liefert branchenführende Verkehrsflugzeuge, Hubschrauber, Militärtransporter, Satelliten und Trägerraketen sowie Datendienste, Navigation, sichere Kommunikation, städtische Mobilität und andere Lösungen für Kunden auf globaler Ebene.

 

Los ging es eigentlich schon 1965, als die deutschen Firmen Messerschmitt, Bölkow, Dornier-Werke, Hamburger Flugzeugbau und die Vereinigten Flugtechnischen Werke die Arbeitsgemeinschaft Airbus gründeten, um einen Konkurrenten zu den US-Herstellern Boeing und McDonnell Douglas aufzubauen.

 

Aber erst der Zusammenschluss mit der französischen Aérospatiale gilt als das wahre Gründungsdatum von Airbus. Die Briten waren kurz zuvor ausgestiegen. Später schlossen sich dem Projekt noch die Spanier an. Die Arbeit konnte nun beginnen. Hauptstandort war die südfranzösische Stadt Toulouse.

 

CSU-Politiker Franz Josef Strauß, der ab 1970 Aufsichtsratsvorsitzender von Airbus war, warb auf seinen Reisen für den Flieger. Der Durchbruch kam aber erst, als ausgerechnet eine US-amerikanische Fluggesellschaft eine Großbestellung in Auftrag gab.

 

EADS (= European Aeronautic Defence and Space) wurde im Juli 2000 gegründet und hat sich seither zum größten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern entwickelt. Er entstand aus einer Fusion der deutschen DASA, der französischen Aérospatiale-Matra und der spanischen CASA. Seit der Gründung im Jahr 2000 wird der Konzern an den Börsen gehandelt.

 

Ab 2014 übernahm der Konzern mit all seinen Tochterfirmen den übergeordneten Namen seines Tochterunternehmens Airbus, das bis dahin nur für die Zivilflugzeuge zuständig war. Auch Eurocopter (EC) wurde seit 2015 zu Airbus Helicopters (H) umfirmiert. Airbus wurde Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern. Nach dem Zukauf der englischen BAE Systems avancierte das Unternehmen sogar zum zweitgrößter Rüstungskonzern der Welt mit einem Umsatz von rund 50 Milliarden Euro in 2020. Das Unternehmen ist an mehr als 70 Entwicklungs- und Produktionsstandorten in Europa sowie in 35 Außenbüros weltweit tätig. Im Jahr 2020 beschäftigte das Unternehmen etwa 131.350 Mitarbeiter.

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