U-Boote der I-400-Klasse:
Als Mutterschiff für 3 Kampfflugzeuge war das U-Boot Typ I-400 in der Entwicklung, wovon die japanische Marine 5 bestellt hatte (3 wurden gebaut). Jedes Boot sollte ohne Auftanken einmal den Globus umrunden könnten und in einem wasserdichten Hangar 3 Sturzkampfbomber aufnehmen können.
Ursprünglich konstruierten die Japaner einen röhrenförmigen und wasserdichten Hangar, der dem Boot zunächst oben aufgepflanzt wurde. Per Katapult sollten die Flugzeuge über die Nase des Bootes hinweg gestartet werden. Weil das U-Boot jedoch zu hoch und schwer wurde, drohte es zu kentern, so dass diese Idee verworfen wurde. Stattdessen flanschte man quasi eine zweite Röhre seitlich an. Dieser Doppelrumpf machte das Boot stabil.
Die Schotten waren mit runden Durchlässen abgeriegelt. Um den Druckkörper herum wurden dann die Aufbauten angeordnet. Der Schiffsrumpf, der Hangar und der Turm fielen daher etwas asymmetrisch aus. Im Bug befanden sich zwei übereinander liegende Torpedoräume mit je 4 Torpedoausstoßrohren. Im Heck waren zwei Diesel- und ein Elektromotor für den Antrieb der Propeller untergebracht. In der Rumpfmitte befand sich die Kommandozentrale, die Kombüse und ein Raum mit Hilfsaggregaten, dahinter die Mannschaftsräume. Die Vorräte an Lebensmitteln sollten viermonatige Missionen ermöglichen.
Ursprünglich waren Bombenattacken auf die Küstenstädte der Vereinigten Staaten – wie z.B. New York und Washington – und auf die Schleusen des Panamakanals geplant. Die Zerstörung dieser Schleusen hätte somit die amerikanische Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik für Monate unterbrechen können, was den Japanern einen wesentlichen strategischen Vorteil verschafft hätte. Diese Pläne wurden jedoch aufgrund der Kriegslage beim Stapellauf des ersten I-400 U-Bootes 1944 gestrichen. Danach sollten Schiffsziele der USA angegriffen werden.
Nach den Atombombenabwürfen von 6. und 9.8.1945 erhielten die Boote am 26. August 1945 den Befehl, Kapitulationsflaggen zu hissen. Alle Flugzeuge, Munition sowie sonstige Waffen und wichtige Unterlagen wurden über Bord geworfen. Tags darauf wurde das U-Boot I-400 auf offenem Meer vor Tokio von einem ca. 40 Mann starken amerikanischen Prisenkommando übernommen. Gleiches Schicksal ereilte auch die anderen Boote. Auf der I-401 erschoss sich der Befehlshaber des Geschwaders, Kapitän Ariizumi, in seiner Kabine.
Ende September wurden die Boote von amerikanischen Besatzungen nach Sasebo überführt. Von dort traten sie im Dezember 1945 die Fahrt nach Pearl Harbor an. Im Februar des Folgejahres wurden die Boote trockengelegt und untersucht.
Weil die USA ihren Verbündeten Einblicke in ihre Erkenntnisse gewähren mussten und zu jener Zeit auch die Sowjetunion noch zu diesen Alliierten gehörte, beschloss man angesichts des beginnenden “Kalten Krieges”, die überlegene japanische Technologie lieber zu vernichten, als den Sowjets Zugang zu einem Waffensystem zu gewähren, das seiner Zeit um fast 20 Jahre voraus war. Die U-Boote wurden als Ziele für neuartige elektrische Torpedos verwendet und versenkt. Am 17. März 2005 entdeckten Taucher das riesige Boot am Grund des Ozeans vor Hawaii wieder, das fast unbeschädigt sein soll. Es soll Pläne geben, das U-Boot zu bergen und in einem Museum auszustellen. (Stand: 2013)