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Die Morane-Saulnier MS 406 war ein französisches Jagdflugzeug, das von Morane-Saulnier 1938 entworfen und gebaut wurde. Zahlenmäßig war es der wichtigste Jäger der französischen Luftwaffe zu Beginn des 2. Weltkrieges. Die MS.406 errang einen großen Teil der französischen Luftsiege, als die Wehrmacht im Westfeldzug zunächst die Benelux-Staaten und kurz darauf auch Frankreich angriff. Die Armée de l’air verfügte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs über etwa 2.400 Jagdflugzeuge sowie 1.160 Bomber und 1.460 Aufklärer. 1.000 davon waren MS.406, weitere etwa 1000 waren Jagdeinsitzer moderner Bauart.
Die ursprüngliche Morane-Saulnier MS.405 war als Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk ausgelegt. Sie hatte einen Sperrholzrumpf, ein Holz-Metall-Mittelteil sowie eine Duraluminiumnase. Die Morane-Saulnier MS 406 war der erste Tiefdecker mit geschlossenem Cockpit und Einziehfahrwerk der Franzosen.
Ein neuer V-Motor vom Typ Hispano-Suiza 12Y mit 860 PS trieb einen Dreiblatt-Chauvière-Propeller an. Der Erstflug war am 8. August 1935. Die Entwicklung ging sehr langsam voran. Der zweite Prototyp mit dem 900 PS starken Motor flog erst am 20. Januar 1937. Das Flugzeug erreichte nur 445 km/h.
Gleichwohl ging das Flugzeug mit Modifikationen in Produktion. Das Ergebnis war die Morane-Saulnier MS.406. Die Serienproduktion begann im Januar 1939 und bereits im März wurde an die französische Luftwaffe geliefert.
Die wichtigsten Änderungen waren die Form der Tragflächen und ein geringeres Gewicht. Sie war mit einem 860 PS leistenden Motor ausgerüstet und erreichte knapp 400 km/h. Die Bewaffnung bestand aus einer 20-mm-Kanone Hispano-Suiza HS 9 und zwei 7,5-mm-Maschinengewehren MAC-1934.
Das Flugzeug hatte keine größeren Konstruktionsfehler. Jedoch war es verglichen mit gegnerischen Jägern untermotorisiert. Während des Angriffs auf Frankreich im Mai 1940 war die Messerschmitt Bf 109 der Morane-Saulnier MS.406 überlegen. Die Morane war jedoch einer der wenigen modernen Jäger, von denen die Armée de l’air eine ausreichende Stückzahl besaß. Insgesamt gingen bei mindestens 175 eigenen Luftsiegen 400 Maschinen verloren.
Nach der Kapitulation Frankreichs übernahm Deutschland grosse Restbestände. Viele wurden für Trainingszwecke verwendet. Eine ganze Reihe wurden befreundeten Staaten, wie Finnland, Italien und Kroatien übergeben. Sie kämpften z.B. in Syrien gegen die Royal Air Force. Später baute Finnland erbeutete russische Motoren ein. Aber auch die Schweiz und Türkei verwendeten diesen Typ.
Länge | 8,17 m | ||
Höhe | 3,25 m | ||
Flügelspannweite | 10,61 m | ||
Flügelfläche | 16 m² | ||
Antrieb | 1 x Hispano-Suiza-12-Y | ||
Leistung | 860 PS | ||
Höchstgeschwindigkeit | 486 km/h auf 4.500 m Höhe | ||
Dienstgipfelhöhe | 9.400 m |
Reichweite | 800 km bei 100% Leistung, | ||
. | 1100 km bei 66% Leistung | ||
Leergewicht | 1.895 kg | ||
Fluggewicht | 2.540 kg | ||
Besatzung | 1 Pilot | ||
Bewaffnung | 1 x Hispano-Suiza-HS-9- oder | ||
. | HS-404 20-mm-Kanone, | ||
. | 2 x MAC-34-7,5-mm Maschinengewehre |
Die Versionen im Einzelnen:
MS.405: Sie wurde 1934 als Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk entworfen. Die MS.405 war aus einem Sperrholzrumpf, einem Holz-/Metall-Mittelteil und einer Duraluminiumnase. Es war der erste französische Tiefdecker mit geschlossenem Cockpit und Einziehfahrwerk.
Ein neuer 860-Ps 12Y-Motor “Hispano-Suiza” trieb einen Zweiblatt-Chauvière-Propeller an. Der Erstflug war am 8. August 1935. Die Entwicklung ging sehr langsam voran. Der zweite Prototyp mit dem 900-Ps “HS-12Y-crs-Motor” flog erst am 20. Januar 1937. Das Flugzeug schaffte 445 km/h, dies reichte zur Freigabe von 16 weiteren Prototypen.
MS.406: Das Ergebnis von Verbesserungen war die MS.406. Die wichtigsten Änderungen waren die Flügelform und geringeres Gewicht. Sie hatte einen 860-Ps-HS-12Y-31-Motor und erreichte 490 km/h. Die Bewaffnung umfasste eine 20-mm-Hispano-Suiza HS-9- oder 20-mm-Hispano-Suiza 404-Kanone und zwei 7,5-mm-MAC-1934-Maschinengewehre.
Die französische Luftwaffe orderte 1938 etwa 1.000 Maschinen, aber Morane-Saulnier hatte gar nicht die Kapazitäten dafür. Zusätzlich wurde deshalb die nationale Fabrik SNCAO in St. Nazaire eingebunden. Das erste Produktionsmuster flog am 29. Januar 1939. Die Produktion stockte aber immer mehr wegen Motorenknappheit.
Zu Beginn des 2. Weltkrieges waren 535 Maschinen in Dienst gestellt. Im März 1940 endete die Produktion mit ca. 1.000 Maschinen.
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