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Als sich im Sommer 1940 immer deutlicher die Mangel des mit 2 Motoren untermotorisierten Bombers “Manchester” herausstellten, wurde der Entwurf überarbeitet und auf 4 Merlin-Triebwerke von Rolls-Royce umgerüstet. Der erste Prototyp flog im Januar 1941 unter der Bezeichnung “Manchester III”, der zweite Prototyp als Lancaster im Mai 1941. Die ersten Testflüge übertrafen alle Erwartungen, so dass das Flugzeug ab Anfang 1942 in die Serienproduktion ging.
Die Avro „Lancaster“ war der bekannteste schwere Bomber der britischen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Ohne Zweifel hat die Lancaster als eines der besten Kampfflugzeuge des letzten Krieges dessen Ausgang wesentlich beeinflußt.
Sie war eine Metallkonstruktion und konnte maximal 6,35 Tonnen Bomben mitführen. Insgesamt stellte Avro 3.425 Lancaster Mk.I her, 33 davon rüstete man zur Lancaster B Mk.I mit vergrößertem Bombenschacht für die 9.979-kg-Bombe „Grand Slam“ um. Die Lancaster B Mk.III ähnelte der Mk.I, hatte aber in den USA unter Lizenz gebaute Merlin-Motoren. Man baute davon 3.039 Exemplare, 23 Maschinen wurden zum Transport von Rollbomben für die „Operation Chastise“ umgebaut. 430 ähnliche B Mk.X wurden in Kanada hergestellt. Außerdem gab es 300 Mk.II mit Sternmotoren vom Typ Bristol Hercules VI oder XVI sowie 180 Lancaster B Mk.VII mit einem Martin-Waffenstand für zwei 12.7-mm-Geschütze auf der Rumpfoberseite.
Die normale Abwehrbewaffnung bestand aus acht 7,7 mm Maschinengewehren, die in Zwillingstürmen in der Nase bzw. auf der Rumpfoberseite sowie in einem hinteren Vierlingsturm installiert waren.
Lancasters kamen hauptsächlich bei Nachtangriffen und zerstörten deutsche Städte, während die B-17 auch tagsüber flog. Daneben kam sie auch bei einigen Spezialoperationen zum Einsatz. Dazu zählte etwa die Versenkung des deutschen Schlachtschiffs Tirpitz mit 5.443 kg schweren Bomben (Tallboy), die Bombardierung von Hitlers Berghof bei Berchtesgaden oder die Zerstörung der Möhnetalsperre und der Edertalsperre. Insgesamt flogen die Lancaster im Zweiten Weltkrieg über 156.000 Einsätze und warfen dabei 608.612 t Bomben ab.
Die letzten Lancaster wurden Anfang Februar 1946 ausgeliefert. Aus dem aktiven Dienst in der RAF schieden die letzten Lancaster im Februar 1954. Insgesamt sind heute noch 17 Maschinen erhalten, von denen jedoch nur noch zwei flugfähig sein sollen.
Länge | 21,18 m | ||
Höhe | 5,97 m | ||
Flügelspannweite | 31,09 m | ||
Tragflügelfläche | 120,80 m² | ||
Leergewicht | 16.705 kg | ||
Startgewicht | 30.800 kg | ||
Startgewicht | 31.750 kg (max) | ||
Antrieb | 4 x Rolls-Royce Merlin XX | ||
Leistung | je 1.280 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 448 km/h in 5.600 m Höhe | ||
Marschgeschwindigkeit | 338 km/h | ||
Steigleistung | 6.095 m in 41 min. mit max. Ladung | ||
Maximale Reichweite | 2.675 km mit 6.350 kg Bomben | ||
Dienstgipfelhöhe | 7.467 m | ||
Besatzung | 7 Mann | ||
Bewaffnung | 8 x Browning MGs mit 7,7 mm | ||
. | bis zu 6.350 kg Bomben | ||
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Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf:
Ganzmetallbauweise – verglaster Bug – aufgesetzte Kabine – Waffenstände auf dem Rumpf und im Heck.
Tragwerk:
Mitteldecker – hängende Triebwerke.
Leitwerk:
freitragend – gerades Höhenleitwerk – doppeltes Seitenleitwerk, abgerundet, als Endscheiben ausgebi|det.
Fahrwerk:
einziehbar rnit Heckrad – alle Streben einfach bereift.
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